Doch nicht nur hieher, sondern auch nach den entfernteren Punkten der Küste von New-Jersey und bis Sandy Hook, endlich nach Staten- Island, welches seine eigenen Eisenbahnen hat, fährt man mit Ferry- booten oder anderen Dampfschiffen ebenso gut als billig.
Zu New-York gehören die Inseln im East-River, Blackwells, Wards und Randalls.
Erstere besitzt grossartige Gebäude, wie Spitäler, Strafanstalten, Arbeitshäuser und dergleichen öffentliche Institute. Ward-Island hat ebenfalls ähnliche Anstalten, von welchen ein Theil für Zwecke der Emigration gewidmet ist, und auf Randall-Island sind nebst anderen auch Correctionsanstalten für verwahrloste Kinder und Kinderspitäler erbaut.
Neuestens plant man den Bau einer mächtigen Brücke, welche New-York über Blackwell-Island mit Long-Island verbinden soll.
So wird dem Wunderwerk der Suspension- oder Brooklyn-Brücke bald ein zweites zur Seite gestellt sein. Bis nun ist erstere jedoch der Stolz der Bevölkerung New-Yorks und gleichzeitig das Denkmal ihres genialen Constructeurs Ingenieur Roebling, dem es nicht ver- gönnt war, die Vollendung seines kühnen Werkes zu erleben. Sein Sohn führte selbes zu Ende, und 1883 wurde die Brücke dem Ver- kehre übergeben.
Dem Interesse an dieser gewaltigen schwebenden Strasse, welche in ihrer kunstvollen Gliederung von einiger Entfernung aus als ein überaus zarter Bau er- scheint, seien nachfolgende Daten gewidmet.
Mächtige Anläufe, Wälle von Mauerwerk, welche von den Ufern fast 500 m in das Stadtgebiet von New-York und 300 m in jenes von Brooklyn ragen, bilden gleichsam die Zufahrts-Plateaux zur Brücke, an welche sich beiderseits die Ele- vated-Railways directe anschliessen. Für Fussgänger sind die Plateaux durch Treppen, für Wagen auf besonderen Zufahrtsrampen erreichbar.
In den Wällen liegen die kräftigen Verankerungen, an welchen die Enden der vier Stahlkabel von 40 cm Durchmesser befestigt sind. Diese Kabel laufen in majestätischen Bogen über die beiden Thurmpfeiler, die einzigen Stützen des Brückengehänges. Die Thürme, welche in dem felsigen Grunde des East-River ihre Fundamente haben, sind aus Granit erbaut, am Wasserspiegel 42 m lang und bei 15 m breit; sie ragen 85 m über das Meeresniveau empor. Die Kabel sind ohne weitere Befestigung auf der Thurmkrone bloss aufgelegt. Von unzähligen senkrecht abhängenden Stahltauen wird die eigentliche Brücke, ein sehr solides Eisengitterwerk, getragen.
Die ganze Länge der Brücke beträgt 1785 m, ihre Breite 171/2 m. Zwischen den Pfeilern misst sie 843 m Länge und ist derart mit letzteren verbunden, dass sie allen Stürmen zu widerstehen im Stande ist. Ihre normale Belastung mit 1380 t wird durch eine Maximaltragfähigkeit von 49.200 t gewährleistet. Ueber die Brücke führen zwei Schienenwege, auf welchen die Wagen vermittelst
New-York.
Doch nicht nur hieher, sondern auch nach den entfernteren Punkten der Küste von New-Jersey und bis Sandy Hook, endlich nach Staten- Island, welches seine eigenen Eisenbahnen hat, fährt man mit Ferry- booten oder anderen Dampfschiffen ebenso gut als billig.
Zu New-York gehören die Inseln im East-River, Blackwells, Wards und Randalls.
Erstere besitzt grossartige Gebäude, wie Spitäler, Strafanstalten, Arbeitshäuser und dergleichen öffentliche Institute. Ward-Island hat ebenfalls ähnliche Anstalten, von welchen ein Theil für Zwecke der Emigration gewidmet ist, und auf Randall-Island sind nebst anderen auch Correctionsanstalten für verwahrloste Kinder und Kinderspitäler erbaut.
Neuestens plant man den Bau einer mächtigen Brücke, welche New-York über Blackwell-Island mit Long-Island verbinden soll.
So wird dem Wunderwerk der Suspension- oder Brooklyn-Brücke bald ein zweites zur Seite gestellt sein. Bis nun ist erstere jedoch der Stolz der Bevölkerung New-Yorks und gleichzeitig das Denkmal ihres genialen Constructeurs Ingenieur Roebling, dem es nicht ver- gönnt war, die Vollendung seines kühnen Werkes zu erleben. Sein Sohn führte selbes zu Ende, und 1883 wurde die Brücke dem Ver- kehre übergeben.
Dem Interesse an dieser gewaltigen schwebenden Strasse, welche in ihrer kunstvollen Gliederung von einiger Entfernung aus als ein überaus zarter Bau er- scheint, seien nachfolgende Daten gewidmet.
Mächtige Anläufe, Wälle von Mauerwerk, welche von den Ufern fast 500 m in das Stadtgebiet von New-York und 300 m in jenes von Brooklyn ragen, bilden gleichsam die Zufahrts-Plateaux zur Brücke, an welche sich beiderseits die Ele- vated-Railways directe anschliessen. Für Fussgänger sind die Plateaux durch Treppen, für Wagen auf besonderen Zufahrtsrampen erreichbar.
In den Wällen liegen die kräftigen Verankerungen, an welchen die Enden der vier Stahlkabel von 40 cm Durchmesser befestigt sind. Diese Kabel laufen in majestätischen Bogen über die beiden Thurmpfeiler, die einzigen Stützen des Brückengehänges. Die Thürme, welche in dem felsigen Grunde des East-River ihre Fundamente haben, sind aus Granit erbaut, am Wasserspiegel 42 m lang und bei 15 m breit; sie ragen 85 m über das Meeresniveau empor. Die Kabel sind ohne weitere Befestigung auf der Thurmkrone bloss aufgelegt. Von unzähligen senkrecht abhängenden Stahltauen wird die eigentliche Brücke, ein sehr solides Eisengitterwerk, getragen.
Die ganze Länge der Brücke beträgt 1785 m, ihre Breite 17½ m. Zwischen den Pfeilern misst sie 843 m Länge und ist derart mit letzteren verbunden, dass sie allen Stürmen zu widerstehen im Stande ist. Ihre normale Belastung mit 1380 t wird durch eine Maximaltragfähigkeit von 49.200 t gewährleistet. Ueber die Brücke führen zwei Schienenwege, auf welchen die Wagen vermittelst
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New-York.
Doch nicht nur hieher, sondern auch nach den entfernteren Punkten
der Küste von New-Jersey und bis Sandy Hook, endlich nach Staten-
Island, welches seine eigenen Eisenbahnen hat, fährt man mit Ferry-
booten oder anderen Dampfschiffen ebenso gut als billig.
Zu New-York gehören die Inseln im East-River, Blackwells,
Wards und Randalls.
Erstere besitzt grossartige Gebäude, wie Spitäler, Strafanstalten,
Arbeitshäuser und dergleichen öffentliche Institute. Ward-Island hat
ebenfalls ähnliche Anstalten, von welchen ein Theil für Zwecke der
Emigration gewidmet ist, und auf Randall-Island sind nebst anderen
auch Correctionsanstalten für verwahrloste Kinder und Kinderspitäler
erbaut.
Neuestens plant man den Bau einer mächtigen Brücke, welche
New-York über Blackwell-Island mit Long-Island verbinden soll.
So wird dem Wunderwerk der Suspension- oder Brooklyn-Brücke
bald ein zweites zur Seite gestellt sein. Bis nun ist erstere jedoch
der Stolz der Bevölkerung New-Yorks und gleichzeitig das Denkmal
ihres genialen Constructeurs Ingenieur Roebling, dem es nicht ver-
gönnt war, die Vollendung seines kühnen Werkes zu erleben. Sein
Sohn führte selbes zu Ende, und 1883 wurde die Brücke dem Ver-
kehre übergeben.
Dem Interesse an dieser gewaltigen schwebenden Strasse, welche in ihrer
kunstvollen Gliederung von einiger Entfernung aus als ein überaus zarter Bau er-
scheint, seien nachfolgende Daten gewidmet.
Mächtige Anläufe, Wälle von Mauerwerk, welche von den Ufern fast 500 m
in das Stadtgebiet von New-York und 300 m in jenes von Brooklyn ragen, bilden
gleichsam die Zufahrts-Plateaux zur Brücke, an welche sich beiderseits die Ele-
vated-Railways directe anschliessen. Für Fussgänger sind die Plateaux durch
Treppen, für Wagen auf besonderen Zufahrtsrampen erreichbar.
In den Wällen liegen die kräftigen Verankerungen, an welchen die Enden
der vier Stahlkabel von 40 cm Durchmesser befestigt sind. Diese Kabel laufen in
majestätischen Bogen über die beiden Thurmpfeiler, die einzigen Stützen des
Brückengehänges. Die Thürme, welche in dem felsigen Grunde des East-River
ihre Fundamente haben, sind aus Granit erbaut, am Wasserspiegel 42 m lang und
bei 15 m breit; sie ragen 85 m über das Meeresniveau empor. Die Kabel sind
ohne weitere Befestigung auf der Thurmkrone bloss aufgelegt. Von unzähligen
senkrecht abhängenden Stahltauen wird die eigentliche Brücke, ein sehr solides
Eisengitterwerk, getragen.
Die ganze Länge der Brücke beträgt 1785 m, ihre Breite 17½ m. Zwischen
den Pfeilern misst sie 843 m Länge und ist derart mit letzteren verbunden, dass sie
allen Stürmen zu widerstehen im Stande ist. Ihre normale Belastung mit 1380 t
wird durch eine Maximaltragfähigkeit von 49.200 t gewährleistet. Ueber
die Brücke führen zwei Schienenwege, auf welchen die Wagen vermittelst
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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892, S. 63. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen02_1892/79>, abgerufen am 24.11.2024.
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