Lesser, Ludwig: Zur Geschichte der Berliner Börse und des Eisenbahnaktien-Handels. Berlin, 1844.vorgenannten Bahnen Statt fand, bis Juli 1842 aber Nun aber begann im Jahre 1843 eine ganz neue vorgenannten Bahnen Statt fand, bis Juli 1842 aber Nun aber begann im Jahre 1843 eine ganz neue <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0011" n="5"/> vorgenannten Bahnen Statt fand, bis Juli 1842 aber<lb/> ſchon ſich mit auf die Aktien der inzwiſchen ausgeführten<lb/><hi rendition="#g">Düſſeldorf-Elberfelder, Cölln-Aachner</hi> (Rhei-<lb/> niſchen) und <hi rendition="#g">Berlin-Frankfurter</hi> Bahn erſtreckte.<lb/> Das Geſchäft gewann mehr und mehr an Umfang, die<lb/> Potsdamer und Magdeburg-Leipziger Aktien hoben ſich im<lb/> ziemlich gleichmäßigen Schritte bis Ende 1842 auf un-<lb/> gefähr 26 Procent Agio, wogegen Anhaltſche nicht mehr<lb/> als 107 Procent und Frankfurter nur <hi rendition="#aq">pari</hi> ſtanden,<lb/> während in den Aktien der Düſſeldorf-Elberfelder und<lb/> Rheiniſchen Bahn, welche nie ganz den Pariwerth<lb/> erreicht hatten, theils wegen des theuren Bau’s und<lb/> in Folge deſſen der mißlichen finanziellen Umſtände<lb/> dieſer Bahnen, theils wegen Zwiſtigkeiten in ihren<lb/> Directionen, theils aber auch wegen bedrohlicher poli-<lb/> tiſchen Verhältniſſe von Seiten Frankreichs, ein ſtarkes<lb/> Fallen (bei erſtren von 99 auf 50, bei letztren von<lb/> 97 auf 81) eingetreten war. Der hierdurch entſtan-<lb/> dene Verluſt traf faſt nur die größeren Kapitaliſten der<lb/> Börſe und reiche Privatleute, welche durch urſprüng-<lb/> liche Betheiligung oder Ankauf in den Beſitz der Aktien<lb/> gekommen; doch glich ſich der Ausfall meiſtens durch die<lb/> an andern Aktien und fremden Staatspapieren erlang-<lb/> ten Gewinne aus. Jedenfalls war bis dahin durch<lb/> den Gang der Aktienpreiſe das <hi rendition="#g">große Publikum</hi><lb/> gar nicht oder nur ſehr geringfügig berührt worden.</p><lb/> <p>Nun aber begann im Jahre 1843 eine ganz neue<lb/> Epoche im Aktiengeſchäft. Das zu Ende des abgelau-<lb/> fenen Jahres den ſtändiſchen Ausſchüſſen vorgelegte<lb/> Geſetz über die Anlage weitrer preußiſchen Eiſenbah-<lb/> nen war mit lebhafter Theilnahme und günſtigſter Ge-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [5/0011]
vorgenannten Bahnen Statt fand, bis Juli 1842 aber
ſchon ſich mit auf die Aktien der inzwiſchen ausgeführten
Düſſeldorf-Elberfelder, Cölln-Aachner (Rhei-
niſchen) und Berlin-Frankfurter Bahn erſtreckte.
Das Geſchäft gewann mehr und mehr an Umfang, die
Potsdamer und Magdeburg-Leipziger Aktien hoben ſich im
ziemlich gleichmäßigen Schritte bis Ende 1842 auf un-
gefähr 26 Procent Agio, wogegen Anhaltſche nicht mehr
als 107 Procent und Frankfurter nur pari ſtanden,
während in den Aktien der Düſſeldorf-Elberfelder und
Rheiniſchen Bahn, welche nie ganz den Pariwerth
erreicht hatten, theils wegen des theuren Bau’s und
in Folge deſſen der mißlichen finanziellen Umſtände
dieſer Bahnen, theils wegen Zwiſtigkeiten in ihren
Directionen, theils aber auch wegen bedrohlicher poli-
tiſchen Verhältniſſe von Seiten Frankreichs, ein ſtarkes
Fallen (bei erſtren von 99 auf 50, bei letztren von
97 auf 81) eingetreten war. Der hierdurch entſtan-
dene Verluſt traf faſt nur die größeren Kapitaliſten der
Börſe und reiche Privatleute, welche durch urſprüng-
liche Betheiligung oder Ankauf in den Beſitz der Aktien
gekommen; doch glich ſich der Ausfall meiſtens durch die
an andern Aktien und fremden Staatspapieren erlang-
ten Gewinne aus. Jedenfalls war bis dahin durch
den Gang der Aktienpreiſe das große Publikum
gar nicht oder nur ſehr geringfügig berührt worden.
Nun aber begann im Jahre 1843 eine ganz neue
Epoche im Aktiengeſchäft. Das zu Ende des abgelau-
fenen Jahres den ſtändiſchen Ausſchüſſen vorgelegte
Geſetz über die Anlage weitrer preußiſchen Eiſenbah-
nen war mit lebhafter Theilnahme und günſtigſter Ge-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |