und nach hitzig; er prahlt, er pocht, er trotzt. Gleichwohl hätte alles das die Königinn so weit nicht aufbringen können, wenn ihr Herz nicht schon durch Eifersucht erbittert gewesen wäre. Es ist eigentlich die eifersüchtige Liebhaberinn, welche schlägt, und die sich nur der Hand der Königinn bedienet. Eifersucht überhaupt schlägt gern. --
Ich, meines Theils, möchte diese Scenen lieber auch nur gedacht, als den ganzen Essex des Corneille gemacht haben. Sie sind so cha- rakteristisch, so voller Leben und Wahrheit, daß das Beste des Franzosen eine sehr armselige Fi- gur dagegen macht.
Ham-
und nach hitzig; er prahlt, er pocht, er trotzt. Gleichwohl hätte alles das die Königinn ſo weit nicht aufbringen können, wenn ihr Herz nicht ſchon durch Eiferſucht erbittert geweſen wäre. Es iſt eigentlich die eiferſüchtige Liebhaberinn, welche ſchlägt, und die ſich nur der Hand der Königinn bedienet. Eiferſucht überhaupt ſchlägt gern. —
Ich, meines Theils, möchte dieſe Scenen lieber auch nur gedacht, als den ganzen Eſſex des Corneille gemacht haben. Sie ſind ſo cha- rakteriſtiſch, ſo voller Leben und Wahrheit, daß das Beſte des Franzoſen eine ſehr armſelige Fi- gur dagegen macht.
Ham-
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[48/0054]
und nach hitzig; er prahlt, er pocht, er trotzt.
Gleichwohl hätte alles das die Königinn ſo weit
nicht aufbringen können, wenn ihr Herz nicht
ſchon durch Eiferſucht erbittert geweſen wäre.
Es iſt eigentlich die eiferſüchtige Liebhaberinn,
welche ſchlägt, und die ſich nur der Hand der
Königinn bedienet. Eiferſucht überhaupt ſchlägt
gern. —
Ich, meines Theils, möchte dieſe Scenen
lieber auch nur gedacht, als den ganzen Eſſex
des Corneille gemacht haben. Sie ſind ſo cha-
rakteriſtiſch, ſo voller Leben und Wahrheit, daß
das Beſte des Franzoſen eine ſehr armſelige Fi-
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[Lessing, Gotthold Ephraim]: Hamburgische Dramaturgie. Bd. 2. Hamburg u. a., [1769], S. 48. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lessing_dramaturgie02_1767/54>, abgerufen am 21.05.2024.
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