Levezow, Konrad: Iphigenia in Aulis. Halle, 1805.Vierter Akt. Platz vor Agamemnon's Zelt. Kurz vor Anbruch der Nacht. Gestirnter Himmel. Erste Scene. Agamemnon. in tiefen Gedanken vor seinem Zelte sitzend, mit zum Him- mel gewandtem Blick O trauriges Geschick der Pelopiden, Um deren königliches Haupt die Freude So kurz, auf wenig Augenblicke nur, Den rosenfarbnen Fittig schwingt, und dann Aeonen lang von ihnen flieht, und selten, Oft nimmer wiederkehrt! - Hier sitz' ich ganz Allein mit meinem tiefen, wilden Gram Im Herzen, der, Prometheus Geier gleich, Vierter Akt. Platz vor Agamemnon's Zelt. Kurz vor Anbruch der Nacht. Gestirnter Himmel. Erste Scene. Agamemnon. in tiefen Gedanken vor seinem Zelte sitzend, mit zum Him- mel gewandtem Blick O trauriges Geschick der Pelopiden, Um deren koͤnigliches Haupt die Freude So kurz, auf wenig Augenblicke nur, Den rosenfarbnen Fittig schwingt, und dann Aeonen lang von ihnen flieht, und selten, Oft nimmer wiederkehrt! – Hier sitz' ich ganz Allein mit meinem tiefen, wilden Gram Im Herzen, der, Prometheus Geier gleich, <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0147" n="139"/> <div n="1"> <head>Vierter Akt.</head><lb/> <p> <stage>Platz vor Agamemnon's Zelt. Kurz vor Anbruch der<lb/> Nacht. Gestirnter Himmel.</stage> </p><lb/> <div n="2"> <head>Erste Scene.</head><lb/> <sp who="#AGA"> <speaker><hi rendition="#g">Agamemnon</hi>.</speaker><lb/> <p> <stage>in tiefen Gedanken vor seinem Zelte sitzend, mit zum Him-<lb/> mel gewandtem Blick</stage> </p><lb/> <p>O trauriges Geschick der Pelopiden,<lb/> Um deren koͤnigliches Haupt die Freude<lb/> So kurz, auf wenig Augenblicke nur,<lb/> Den rosenfarbnen Fittig schwingt, und dann<lb/> Aeonen lang von ihnen flieht, und selten,<lb/> Oft nimmer wiederkehrt! – Hier sitz' ich ganz<lb/> Allein mit meinem tiefen, wilden Gram<lb/> Im Herzen, der, Prometheus Geier gleich,<lb/></p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [139/0147]
Vierter Akt.
Platz vor Agamemnon's Zelt. Kurz vor Anbruch der
Nacht. Gestirnter Himmel.
Erste Scene.
Agamemnon.
in tiefen Gedanken vor seinem Zelte sitzend, mit zum Him-
mel gewandtem Blick
O trauriges Geschick der Pelopiden,
Um deren koͤnigliches Haupt die Freude
So kurz, auf wenig Augenblicke nur,
Den rosenfarbnen Fittig schwingt, und dann
Aeonen lang von ihnen flieht, und selten,
Oft nimmer wiederkehrt! – Hier sitz' ich ganz
Allein mit meinem tiefen, wilden Gram
Im Herzen, der, Prometheus Geier gleich,
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