Levezow, Konrad: Iphigenia in Aulis. Halle, 1805.
In mächt'ger Götter Hand. - Kann denn der Sterbliche Sich waffnen gegen den Olymp? Schlug nicht Selbst der Titanen Kraft der Donnrer Zeus? Und wälzt' auf ihre kühne, starre Nacken Des Erdballs Last? - Und wir, das schwä- chere Geschlecht, vom ersten Athemzug ein Spiel Feindsel'ger Mächte und des trügerischen Glücks - Wir wollen murren gegen ihr Gebot, Da doch die freie Wahl, wie sie der Mensch Sich träumt, der ew'gen Noth Gesetz erzwingt? Er bleibt an der entgegengesetzten Seite der Bühne in tiefen Gedanken stehen.
In maͤcht'ger Goͤtter Hand. – Kann denn der Sterbliche Sich waffnen gegen den Olymp? Schlug nicht Selbst der Titanen Kraft der Donnrer Zeus? Und waͤlzt' auf ihre kuͤhne, starre Nacken Des Erdballs Last? – Und wir, das schwaͤ- chere Geschlecht, vom ersten Athemzug ein Spiel Feindsel'ger Maͤchte und des truͤgerischen Gluͤcks – Wir wollen murren gegen ihr Gebot, Da doch die freie Wahl, wie sie der Mensch Sich traͤumt, der ew'gen Noth Gesetz erzwingt? Er bleibt an der entgegengesetzten Seite der Buͤhne in tiefen Gedanken stehen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#AGA"> <p><pb facs="#f0149" n="141"/> In maͤcht'ger Goͤtter Hand. – Kann denn der<lb/> Sterbliche<lb/> Sich waffnen gegen den Olymp? Schlug nicht<lb/> Selbst der Titanen Kraft der Donnrer Zeus?<lb/> Und waͤlzt' auf ihre kuͤhne, starre Nacken<lb/> Des Erdballs Last? – Und <hi rendition="#g">wir</hi>, das schwaͤ-<lb/> chere<lb/> Geschlecht, vom ersten Athemzug ein Spiel<lb/> Feindsel'ger Maͤchte und des truͤgerischen Gluͤcks –<lb/> Wir wollen murren gegen ihr Gebot,<lb/> Da doch die freie Wahl, wie sie der Mensch<lb/> Sich traͤumt, der ew'gen Noth Gesetz erzwingt?</p><lb/> <p> <stage>Er bleibt an der entgegengesetzten Seite der Buͤhne in<lb/> tiefen Gedanken stehen.</stage> </p> </sp> </div><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [141/0149]
In maͤcht'ger Goͤtter Hand. – Kann denn der
Sterbliche
Sich waffnen gegen den Olymp? Schlug nicht
Selbst der Titanen Kraft der Donnrer Zeus?
Und waͤlzt' auf ihre kuͤhne, starre Nacken
Des Erdballs Last? – Und wir, das schwaͤ-
chere
Geschlecht, vom ersten Athemzug ein Spiel
Feindsel'ger Maͤchte und des truͤgerischen Gluͤcks –
Wir wollen murren gegen ihr Gebot,
Da doch die freie Wahl, wie sie der Mensch
Sich traͤumt, der ew'gen Noth Gesetz erzwingt?
Er bleibt an der entgegengesetzten Seite der Buͤhne in
tiefen Gedanken stehen.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |