Levezow, Konrad: Iphigenia in Aulis. Halle, 1805.
Daß mir es auch ein Gott gewähren wird. - Jetzt laß, eh' noch die Nacht in tiefen Schlaf Der Menschen müde Glieder senkt, uns gehn, Und das, was nöthig ist, mit Eil bereiten; Denn eh' der Morgen noch dem hellen Licht Des Tages weicht, sey es vollbracht das schwere Werk! - sie gehen ab Fünfte Scene. Kalchas Zelt, erleuchtet durch einen Kandelaber, auf welchem eine große Flamme brennt. Iphigenia, weinend und erschöpft, wird von zwey Mädchen schweigend ins Zelt geführt. Sie läßt sich auf einen Sessel nieder. Nach einer Weile giebt sie den Mäd- Iphigenia. Laßt mich allein. Es störe Niemand mich In meinem Jammer.
Daß mir es auch ein Gott gewaͤhren wird. – Jetzt laß, eh' noch die Nacht in tiefen Schlaf Der Menschen muͤde Glieder senkt, uns gehn, Und das, was noͤthig ist, mit Eil bereiten; Denn eh' der Morgen noch dem hellen Licht Des Tages weicht, sey es vollbracht das schwere Werk! – sie gehen ab Fuͤnfte Scene. Kalchas Zelt, erleuchtet durch einen Kandelaber, auf welchem eine große Flamme brennt. Iphigenia, weinend und erschoͤpft, wird von zwey Maͤdchen schweigend ins Zelt gefuͤhrt. Sie laͤßt sich auf einen Sessel nieder. Nach einer Weile giebt sie den Maͤd- Iphigenia. Laßt mich allein. Es stoͤre Niemand mich In meinem Jammer. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#AGA"> <p><pb facs="#f0161" n="153"/> Daß mir es auch ein Gott gewaͤhren wird. –<lb/> Jetzt laß, eh' noch die Nacht in tiefen Schlaf<lb/> Der Menschen muͤde Glieder senkt, uns gehn,<lb/> Und das, was noͤthig ist, mit Eil bereiten;<lb/> Denn eh' der Morgen noch dem hellen Licht<lb/> Des Tages weicht, sey es vollbracht das schwere<lb/> Werk! –</p><lb/> <p> <stage>sie gehen ab</stage> </p> </sp> </div><lb/> <div n="2"> <head>Fuͤnfte Scene.</head><lb/> <p>Kalchas Zelt, erleuchtet durch einen Kandelaber, auf welchem eine große Flamme brennt.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Iphigenia</hi>, weinend und erschoͤpft, wird von <hi rendition="#g">zwey Maͤdchen</hi> schweigend ins Zelt gefuͤhrt. Sie laͤßt sich auf einen Sessel nieder. Nach einer Weile giebt sie den Maͤd-<lb/> chen mit der Hand ein Zeichen, sich zu entfernen.</p><lb/> <sp who="#IPH"> <speaker><hi rendition="#g">Iphigenia</hi>.</speaker><lb/> <p>Laßt mich allein. Es stoͤre Niemand mich<lb/> In meinem Jammer.<lb/></p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [153/0161]
Daß mir es auch ein Gott gewaͤhren wird. –
Jetzt laß, eh' noch die Nacht in tiefen Schlaf
Der Menschen muͤde Glieder senkt, uns gehn,
Und das, was noͤthig ist, mit Eil bereiten;
Denn eh' der Morgen noch dem hellen Licht
Des Tages weicht, sey es vollbracht das schwere
Werk! –
sie gehen ab
Fuͤnfte Scene.
Kalchas Zelt, erleuchtet durch einen Kandelaber, auf welchem eine große Flamme brennt.
Iphigenia, weinend und erschoͤpft, wird von zwey Maͤdchen schweigend ins Zelt gefuͤhrt. Sie laͤßt sich auf einen Sessel nieder. Nach einer Weile giebt sie den Maͤd-
chen mit der Hand ein Zeichen, sich zu entfernen.
Iphigenia.
Laßt mich allein. Es stoͤre Niemand mich
In meinem Jammer.
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