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Levezow, Konrad: Iphigenia in Aulis. Halle, 1805.

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Nestor.
Weh! Weh!
So will die grausam Zürnende das Liebste,
Was Götter Menschen je gewährten; von
Dem Vater selbst das Kind des Herzens sich
Geweiht zum blutgen Opfer sehn! -
Agamemnon.
Weh mir!
Und weh euch Allen, die ihr graunvoll mich
Umsteht, und mein Geschick mit Freundes Herzen
theilt!
Durch mich, durch mich, durch meine Vaterhand
Fällt Iphigenia, des Todes Opfer! -
Kalchas.
An dem Altare blutet selber sie -
Die Göttinn ist versöhnt; gestillt die Rache;
Das Heer führst du vor Ilium; eroberst
Die Stadt nach zehn mühvollen Jahren; rächst
Nestor.
Weh! Weh!
So will die grausam Zuͤrnende das Liebste,
Was Goͤtter Menschen je gewaͤhrten; von
Dem Vater selbst das Kind des Herzens sich
Geweiht zum blutgen Opfer sehn! –
Agamemnon.
Weh mir!
Und weh euch Allen, die ihr graunvoll mich
Umsteht, und mein Geschick mit Freundes Herzen
theilt!
Durch mich, durch mich, durch meine Vaterhand
Faͤllt Iphigenia, des Todes Opfer! –
Kalchas.
An dem Altare blutet selber sie –
Die Goͤttinn ist versoͤhnt; gestillt die Rache;
Das Heer fuͤhrst du vor Ilium; eroberst
Die Stadt nach zehn muͤhvollen Jahren; raͤchst
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[32/0040] Nestor. Weh! Weh! So will die grausam Zuͤrnende das Liebste, Was Goͤtter Menschen je gewaͤhrten; von Dem Vater selbst das Kind des Herzens sich Geweiht zum blutgen Opfer sehn! – Agamemnon. Weh mir! Und weh euch Allen, die ihr graunvoll mich Umsteht, und mein Geschick mit Freundes Herzen theilt! Durch mich, durch mich, durch meine Vaterhand Faͤllt Iphigenia, des Todes Opfer! – Kalchas. An dem Altare blutet selber sie – Die Goͤttinn ist versoͤhnt; gestillt die Rache; Das Heer fuͤhrst du vor Ilium; eroberst Die Stadt nach zehn muͤhvollen Jahren; raͤchst

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Zitationshilfe: Levezow, Konrad: Iphigenia in Aulis. Halle, 1805, S. 32. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/levezow_iphigenia_1805/40>, abgerufen am 29.04.2024.