Juden auszuschließen von der Gesellschaft, und mehr braucht es nicht, mehr will man nicht."
Eduard war erregter, als er selbst glaubte, Clara betrübt, und selbst Hughes nicht frei von Befangenheit. Doch bezwang er sich, und sagte: "Allerdings trifft die Deutschen der Vorwurf, nur in den Juden die Nationalität nicht anzu- erkennen, während sie sonst jeder fremden Ei- genthümlichkeit mehr als nöthig nachsehen. Er- warten wir das Beste von der Zukunft, und wenigstens lassen Sie uns die Gegenwart mei- nes Mühmchens mit fröhlicherer Unterhaltung feiern. Das arme Mädchen sieht schon so be- trübt aus, als ob sie das Unheil verschuldet hätte, und ist so gut, daß sie gewiß gern Hülfe und Aenderung brächte."
"Wenn ich das könnte", rief Clara lebhaft, und Hughes glaubte eine Thräne in ihrem Auge zu sehen, als Eduard sich bald darauf empfahl, nochmals für die Ehre dankend, die
Juden auszuſchließen von der Geſellſchaft, und mehr braucht es nicht, mehr will man nicht.“
Eduard war erregter, als er ſelbſt glaubte, Clara betrübt, und ſelbſt Hughes nicht frei von Befangenheit. Doch bezwang er ſich, und ſagte: „Allerdings trifft die Deutſchen der Vorwurf, nur in den Juden die Nationalität nicht anzu- erkennen, während ſie ſonſt jeder fremden Ei- genthümlichkeit mehr als nöthig nachſehen. Er- warten wir das Beſte von der Zukunft, und wenigſtens laſſen Sie uns die Gegenwart mei- nes Mühmchens mit fröhlicherer Unterhaltung feiern. Das arme Mädchen ſieht ſchon ſo be- trübt aus, als ob ſie das Unheil verſchuldet hätte, und iſt ſo gut, daß ſie gewiß gern Hülfe und Aenderung brächte.“
„Wenn ich das könnte“, rief Clara lebhaft, und Hughes glaubte eine Thräne in ihrem Auge zu ſehen, als Eduard ſich bald darauf empfahl, nochmals für die Ehre dankend, die
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Juden auszuſchließen von der Geſellſchaft, und
mehr braucht es nicht, mehr will man nicht.“
Eduard war erregter, als er ſelbſt glaubte,
Clara betrübt, und ſelbſt Hughes nicht frei von
Befangenheit. Doch bezwang er ſich, und ſagte:
„Allerdings trifft die Deutſchen der Vorwurf,
nur in den Juden die Nationalität nicht anzu-
erkennen, während ſie ſonſt jeder fremden Ei-
genthümlichkeit mehr als nöthig nachſehen. Er-
warten wir das Beſte von der Zukunft, und
wenigſtens laſſen Sie uns die Gegenwart mei-
nes Mühmchens mit fröhlicherer Unterhaltung
feiern. Das arme Mädchen ſieht ſchon ſo be-
trübt aus, als ob ſie das Unheil verſchuldet
hätte, und iſt ſo gut, daß ſie gewiß gern Hülfe
und Aenderung brächte.“
„Wenn ich das könnte“, rief Clara lebhaft,
und Hughes glaubte eine Thräne in ihrem
Auge zu ſehen, als Eduard ſich bald darauf
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Lewald, Fanny: Jenny. Bd. 1. Leipzig, 1843, S. 211. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lewald_jenny01_1843/223>, abgerufen am 24.11.2024.
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