mitgebracht hatte, und nur der Doctor plauderte noch eine Weile mit ihm fort, worauf sich die drei Männer entfernten, um an ihre Geschäfte zu gehen, und nur Mutter und Tochter zurück- blieben.
"Joseph wird doch von Tag zu Tag uner- träglicher", sagte die Letztere, "er wird immer finsterer, immer abstoßender, und ich freue mich auf kein Fest, auf nichts mehr, sobald er dabei ist, weil ich weiß, daß er mir jede Freude stört."
"Und doch glaube ich", wandte die Mutter ein, "daß es kaum ein reicheres, edleres Herz gibt, als das seine. Ich wüßte Niemand, der so freudig Alles für seine Geliebten zu opfern bereit wäre, Niemand, der es mit mehr An- spruchslosigkeit thäte als er. Auch achten wir Alle ihn von Herzen, haben ihn sehr lieb, und es thut mir leid, daß Du dich nicht in seine Eigenheiten schicken kannst."
mitgebracht hatte, und nur der Doctor plauderte noch eine Weile mit ihm fort, worauf ſich die drei Männer entfernten, um an ihre Geſchäfte zu gehen, und nur Mutter und Tochter zurück- blieben.
„Joſeph wird doch von Tag zu Tag uner- träglicher“, ſagte die Letztere, „er wird immer finſterer, immer abſtoßender, und ich freue mich auf kein Feſt, auf nichts mehr, ſobald er dabei iſt, weil ich weiß, daß er mir jede Freude ſtört.“
„Und doch glaube ich“, wandte die Mutter ein, „daß es kaum ein reicheres, edleres Herz gibt, als das ſeine. Ich wüßte Niemand, der ſo freudig Alles für ſeine Geliebten zu opfern bereit wäre, Niemand, der es mit mehr An- ſpruchsloſigkeit thäte als er. Auch achten wir Alle ihn von Herzen, haben ihn ſehr lieb, und es thut mir leid, daß Du dich nicht in ſeine Eigenheiten ſchicken kannſt.“
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mitgebracht hatte, und nur der Doctor plauderte
noch eine Weile mit ihm fort, worauf ſich die
drei Männer entfernten, um an ihre Geſchäfte
zu gehen, und nur Mutter und Tochter zurück-
blieben.
„Joſeph wird doch von Tag zu Tag uner-
träglicher“, ſagte die Letztere, „er wird immer
finſterer, immer abſtoßender, und ich freue mich
auf kein Feſt, auf nichts mehr, ſobald er dabei
iſt, weil ich weiß, daß er mir jede Freude
ſtört.“
„Und doch glaube ich“, wandte die Mutter
ein, „daß es kaum ein reicheres, edleres Herz
gibt, als das ſeine. Ich wüßte Niemand, der
ſo freudig Alles für ſeine Geliebten zu opfern
bereit wäre, Niemand, der es mit mehr An-
ſpruchsloſigkeit thäte als er. Auch achten wir
Alle ihn von Herzen, haben ihn ſehr lieb, und
es thut mir leid, daß Du dich nicht in ſeine
Eigenheiten ſchicken kannſt.“
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Lewald, Fanny: Jenny. Bd. 1. Leipzig, 1843, S. 26. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lewald_jenny01_1843/38>, abgerufen am 21.11.2024.
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