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Lewald, Fanny: Jenny. Bd. 2. Leipzig, 1843.

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nen, liebe Therese, für das Geständniß, das Sie
mir gemacht, ebenso für die Geduld, mit der
Sie die Unfreundlichkeit des geliebten Kindes
ertragen. Nur Eins muß ich Ihnen wie die
heiligste Pflicht ans Herz legen: Lassen Sie
weder Jenny, noch meinen Sohn es ahnen,
daß Sie irgend eine Vermuthung der Art
hegen."

"Wie können Sie das nur glauben?"
fragte Therese. "Rechnen Sie fest auf meine
Verschwiegenheit, um so mehr, als auch Ihres
Sohnes Glück davon abhängt, dem ich lebens-
lang für so Großes verpflichtet bin und für
den kein Opfer mir zu schwer fallen sollte."

Die Pfarrerin umarmte sie gerührt und
konnte nicht umhin, ihr zu versichern, wie sie
ihre Achtung in hohem Grade gewonnen habe,
und wie sehr sie ihr die Schonung Dank wisse,
mit der sie Jenny behandle. "Lassen Sie uns
vereint", sprach sie, "dahin wirken, Jenny mit

nen, liebe Thereſe, für das Geſtändniß, das Sie
mir gemacht, ebenſo für die Geduld, mit der
Sie die Unfreundlichkeit des geliebten Kindes
ertragen. Nur Eins muß ich Ihnen wie die
heiligſte Pflicht ans Herz legen: Laſſen Sie
weder Jenny, noch meinen Sohn es ahnen,
daß Sie irgend eine Vermuthung der Art
hegen.“

„Wie können Sie das nur glauben?“
fragte Thereſe. „Rechnen Sie feſt auf meine
Verſchwiegenheit, um ſo mehr, als auch Ihres
Sohnes Glück davon abhängt, dem ich lebens-
lang für ſo Großes verpflichtet bin und für
den kein Opfer mir zu ſchwer fallen ſollte.“

Die Pfarrerin umarmte ſie gerührt und
konnte nicht umhin, ihr zu verſichern, wie ſie
ihre Achtung in hohem Grade gewonnen habe,
und wie ſehr ſie ihr die Schonung Dank wiſſe,
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[41/0051] nen, liebe Thereſe, für das Geſtändniß, das Sie mir gemacht, ebenſo für die Geduld, mit der Sie die Unfreundlichkeit des geliebten Kindes ertragen. Nur Eins muß ich Ihnen wie die heiligſte Pflicht ans Herz legen: Laſſen Sie weder Jenny, noch meinen Sohn es ahnen, daß Sie irgend eine Vermuthung der Art hegen.“ „Wie können Sie das nur glauben?“ fragte Thereſe. „Rechnen Sie feſt auf meine Verſchwiegenheit, um ſo mehr, als auch Ihres Sohnes Glück davon abhängt, dem ich lebens- lang für ſo Großes verpflichtet bin und für den kein Opfer mir zu ſchwer fallen ſollte.“ Die Pfarrerin umarmte ſie gerührt und konnte nicht umhin, ihr zu verſichern, wie ſie ihre Achtung in hohem Grade gewonnen habe, und wie ſehr ſie ihr die Schonung Dank wiſſe, mit der ſie Jenny behandle. „Laſſen Sie uns vereint“, ſprach ſie, „dahin wirken, Jenny mit

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Zitationshilfe: Lewald, Fanny: Jenny. Bd. 2. Leipzig, 1843, S. 41. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lewald_jenny02_1843/51>, abgerufen am 21.11.2024.