zurück und Eduard, die Absichtlichkeit dieser Handlung bemerkend, fragte, während eine glü- hende Röthe sein Gesicht überflog: "Sie kom- men von Clara?"
"Ich komme von ihr und weiß Alles", ant- wortete der Andere. "Was haben Sie mir darauf zu sagen?"
Einen Augenblick bedurfte Eduard, um sich zu sammeln, dann sprach er mit sicherer Stimme: "Wir Beide, denke ich, können auch in dieser Angelegenheit, die uns gleich nahe berührt, offen zu Werke gehen, weil sie dem Einen so heilig ist, wie dem Andern. Es wäre unwahr, wenn ich mich einer Großmuth rühmen wollte, die ich nicht in mir fühlte. Ich liebe Clara, das wissen Sie, und würde mein Leben daran ge- setzt haben, sie zu besitzen, wäre es möglich für mich gewesen, ohne meine Ehre zu opfern. Nur nachdem ich alles Mögliche versucht, ver-
zurück und Eduard, die Abſichtlichkeit dieſer Handlung bemerkend, fragte, während eine glü- hende Röthe ſein Geſicht überflog: „Sie kom- men von Clara?“
„Ich komme von ihr und weiß Alles“, ant- wortete der Andere. „Was haben Sie mir darauf zu ſagen?“
Einen Augenblick bedurfte Eduard, um ſich zu ſammeln, dann ſprach er mit ſicherer Stimme: „Wir Beide, denke ich, können auch in dieſer Angelegenheit, die uns gleich nahe berührt, offen zu Werke gehen, weil ſie dem Einen ſo heilig iſt, wie dem Andern. Es wäre unwahr, wenn ich mich einer Großmuth rühmen wollte, die ich nicht in mir fühlte. Ich liebe Clara, das wiſſen Sie, und würde mein Leben daran ge- ſetzt haben, ſie zu beſitzen, wäre es möglich für mich geweſen, ohne meine Ehre zu opfern. Nur nachdem ich alles Mögliche verſucht, ver-
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zurück und Eduard, die Abſichtlichkeit dieſer
Handlung bemerkend, fragte, während eine glü-
hende Röthe ſein Geſicht überflog: „Sie kom-
men von Clara?“
„Ich komme von ihr und weiß Alles“, ant-
wortete der Andere. „Was haben Sie mir
darauf zu ſagen?“
Einen Augenblick bedurfte Eduard, um ſich
zu ſammeln, dann ſprach er mit ſicherer Stimme:
„Wir Beide, denke ich, können auch in dieſer
Angelegenheit, die uns gleich nahe berührt, offen
zu Werke gehen, weil ſie dem Einen ſo heilig
iſt, wie dem Andern. Es wäre unwahr, wenn
ich mich einer Großmuth rühmen wollte, die
ich nicht in mir fühlte. Ich liebe Clara, das
wiſſen Sie, und würde mein Leben daran ge-
ſetzt haben, ſie zu beſitzen, wäre es möglich für
mich geweſen, ohne meine Ehre zu opfern.
Nur nachdem ich alles Mögliche verſucht, ver-
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Lewald, Fanny: Jenny. Bd. 2. Leipzig, 1843, S. 77. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lewald_jenny02_1843/87>, abgerufen am 21.11.2024.
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