zu Dir und zu Eduard schuldig, liebe Clara", sagte er. "Daß man sich nicht ohne Kampf entschließt, ein Glück, wie Deine Liebe, hinzuge- ben, oder auf Deinen Besitz zu verzichten, das glaubst Du mir, denn jetzt am wenigsten würde ich Dir schmeicheln. Doch hätte ich zu entsagen vermocht, um Dich glücklich mit Eduard zu wissen, den Du liebst, und ich habe das Eduard gesagt."
Clara reichte ihm bewegt die Hand und sagte: "Du kannst mir doch nicht helfen, so edel Du auch bist."
"Aber lindern kann ich, trösten", fiel er ihr ins Wort, "und das vergönne mir. Eduard fühlt wie ich, daß Deine Mutter nicht darein willigen würde, Dich unvermählt zu lassen, auch wenn ich ganz auf Deine Hand verzichtet hätte. Und glaube mir, kein Mann, den man für Dich wählen könnte, wird Dich mehr lie- ben, als ich, Niemand mit größerm Vertrauen
zu Dir und zu Eduard ſchuldig, liebe Clara“, ſagte er. „Daß man ſich nicht ohne Kampf entſchließt, ein Glück, wie Deine Liebe, hinzuge- ben, oder auf Deinen Beſitz zu verzichten, das glaubſt Du mir, denn jetzt am wenigſten würde ich Dir ſchmeicheln. Doch hätte ich zu entſagen vermocht, um Dich glücklich mit Eduard zu wiſſen, den Du liebſt, und ich habe das Eduard geſagt.“
Clara reichte ihm bewegt die Hand und ſagte: „Du kannſt mir doch nicht helfen, ſo edel Du auch biſt.“
„Aber lindern kann ich, tröſten“, fiel er ihr ins Wort, „und das vergönne mir. Eduard fühlt wie ich, daß Deine Mutter nicht darein willigen würde, Dich unvermählt zu laſſen, auch wenn ich ganz auf Deine Hand verzichtet hätte. Und glaube mir, kein Mann, den man für Dich wählen könnte, wird Dich mehr lie- ben, als ich, Niemand mit größerm Vertrauen
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zu Dir und zu Eduard ſchuldig, liebe Clara“,
ſagte er. „Daß man ſich nicht ohne Kampf
entſchließt, ein Glück, wie Deine Liebe, hinzuge-
ben, oder auf Deinen Beſitz zu verzichten, das
glaubſt Du mir, denn jetzt am wenigſten würde
ich Dir ſchmeicheln. Doch hätte ich zu entſagen
vermocht, um Dich glücklich mit Eduard zu
wiſſen, den Du liebſt, und ich habe das Eduard
geſagt.“
Clara reichte ihm bewegt die Hand und
ſagte: „Du kannſt mir doch nicht helfen, ſo
edel Du auch biſt.“
„Aber lindern kann ich, tröſten“, fiel er
ihr ins Wort, „und das vergönne mir. Eduard
fühlt wie ich, daß Deine Mutter nicht darein
willigen würde, Dich unvermählt zu laſſen,
auch wenn ich ganz auf Deine Hand verzichtet
hätte. Und glaube mir, kein Mann, den man
für Dich wählen könnte, wird Dich mehr lie-
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Lewald, Fanny: Jenny. Bd. 2. Leipzig, 1843, S. 87. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lewald_jenny02_1843/97>, abgerufen am 21.11.2024.
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