Liebig, Justus von: Die organische Chemie in ihrer Anwendung auf Physiologie und Pathologie. Braunschweig, 1842.Umsetzung der Gebilde. Oder wenn wir von den Bestandtheilen des Bluts ab- Man wird es vielleicht bemerkenswerth finden, daß diese 24. Wenn man frisches Blut über eine 60° heiße Silber- Die Analysen von Playfair und Boeckmann 29) 25. Der Hauptbestandtheil der Galle ist nach den Untersu- Umſetzung der Gebilde. Oder wenn wir von den Beſtandtheilen des Bluts ab- Man wird es vielleicht bemerkenswerth finden, daß dieſe 24. Wenn man friſches Blut über eine 60° heiße Silber- Die Analyſen von Playfair und Boeckmann 29) 25. Der Hauptbeſtandtheil der Galle iſt nach den Unterſu- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0159" n="135"/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Umſetzung der Gebilde</hi>.</fw><lb/> <p>Oder wenn wir von den Beſtandtheilen des Bluts ab-<lb/> ziehen die Beſtandtheile der Galle, ſo müſſen wir harnſau-<lb/> res Ammoniak oder Harnſtoff und Kohlenſäure übrig behalten.</p><lb/> <p>Man wird es vielleicht bemerkenswerth finden, daß dieſe<lb/> Betrachtungsweiſe auf die wahre Formel der Galle, oder<lb/> richtiger, auf den empiriſchen Ausdruck für ihre Zuſammen-<lb/> ſetzung geführt hat, auf den Schlüſſel zur Erklärung ihrer<lb/> Metamorphoſen durch Säuren und Alkalien, den man bis<lb/> jetzt ohne Erfolg zu ſuchen bemüht war.</p><lb/> <p>24. Wenn man friſches Blut über eine 60° heiße Silber-<lb/> platte fließen läßt, ſo trocknet es zu einem rothen firnißarti-<lb/> gen Ueberzug ein, der ſich leicht pulveriſiren läßt; anfänglich<lb/> in gelinder Wärme, zuletzt bei 100°, trocknet friſches fett-<lb/> freies Muskelfleiſch zu einer braunen pulveriſirbaren Maſſe ein.</p><lb/> <p>Die Analyſen von <hi rendition="#g">Playfair</hi> und <hi rendition="#g">Boeckmann</hi> <hi rendition="#sup">29</hi>)<lb/> führen als den nächſten Ausdruck der erhaltenen Gewichts-<lb/> verhältniſſe ihrer Elemente für das Muskelfleiſch (Fibrin,<lb/> Albumin, Zellen und Nerven) und für das Blut zu einer<lb/> und derſelben empiriſchen Formel, ſie iſt:<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#aq">C<hi rendition="#sub">48</hi> N<hi rendition="#sub">12</hi> H<hi rendition="#sub">78</hi> O<hi rendition="#sub">15</hi></hi> (empiriſche Formel des Bluts).</hi></p><lb/> <p>25. Der Hauptbeſtandtheil der Galle iſt nach den Unterſu-<lb/> chungen von <hi rendition="#g">Demar<hi rendition="#aq">ç</hi>ay</hi> eine den Seifen ähnliche Verbin-<lb/> dung von Natron mit einer eigenthümlichen Materie, welche<lb/> den Namen <hi rendition="#g">Choleinſäure</hi> erhalten hat; ſie wird in Verbin-<lb/> dung mit Bleioxyd gefällt, wenn man eine durch Alkohol<lb/> von allen darin unlöslichen Stoffen befreite Galle, mit eſſig-<lb/> ſaurem Bleioxyd vermiſcht.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [135/0159]
Umſetzung der Gebilde.
Oder wenn wir von den Beſtandtheilen des Bluts ab-
ziehen die Beſtandtheile der Galle, ſo müſſen wir harnſau-
res Ammoniak oder Harnſtoff und Kohlenſäure übrig behalten.
Man wird es vielleicht bemerkenswerth finden, daß dieſe
Betrachtungsweiſe auf die wahre Formel der Galle, oder
richtiger, auf den empiriſchen Ausdruck für ihre Zuſammen-
ſetzung geführt hat, auf den Schlüſſel zur Erklärung ihrer
Metamorphoſen durch Säuren und Alkalien, den man bis
jetzt ohne Erfolg zu ſuchen bemüht war.
24. Wenn man friſches Blut über eine 60° heiße Silber-
platte fließen läßt, ſo trocknet es zu einem rothen firnißarti-
gen Ueberzug ein, der ſich leicht pulveriſiren läßt; anfänglich
in gelinder Wärme, zuletzt bei 100°, trocknet friſches fett-
freies Muskelfleiſch zu einer braunen pulveriſirbaren Maſſe ein.
Die Analyſen von Playfair und Boeckmann 29)
führen als den nächſten Ausdruck der erhaltenen Gewichts-
verhältniſſe ihrer Elemente für das Muskelfleiſch (Fibrin,
Albumin, Zellen und Nerven) und für das Blut zu einer
und derſelben empiriſchen Formel, ſie iſt:
C48 N12 H78 O15 (empiriſche Formel des Bluts).
25. Der Hauptbeſtandtheil der Galle iſt nach den Unterſu-
chungen von Demarçay eine den Seifen ähnliche Verbin-
dung von Natron mit einer eigenthümlichen Materie, welche
den Namen Choleinſäure erhalten hat; ſie wird in Verbin-
dung mit Bleioxyd gefällt, wenn man eine durch Alkohol
von allen darin unlöslichen Stoffen befreite Galle, mit eſſig-
ſaurem Bleioxyd vermiſcht.
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