gen wollen, in seinen so genanten Kap- pen wiederholet, und zur Vertheidigung seiner sechs deurschen Reden unterschie- denes vorgebracht hatte; so bediente ich mich der Gelegenheit, auch ihm seine Ab- fertigung zu geben, und rückte den mir zugeschickten Auszug aus seinen, damahls noch ungedruckten, Kappen in meine unpartheyische Untersuchung ein. Jch bewieß, daß diese Schrift im höch- sten Grad albern, und so beschafen sey, das es nicht zu glauben, daß der Hr. Prof. Philippi sie gemacht habe. Jch sprach sie ihm auch würcklich aus vierzehn wichti- gen Gründen ab. Allein der Hr. Prof. Philippi hat sich dennoch nicht geschamet, dieses abentheurliche Werckchen öfentlich vor das seine zu erkennen, und es im Jahr 1735, als einen Anhang zu seinem rüchti- gen Buche: Cicero, ein grosser Wind- beutel etc. drucken zu lassen.
Eben dieses Büchlein pranget noch mit einem andern Anhange, welcher Acht Vertheidigungs-Schriften wieder eben so viel Chartequen in sich fasset. Eine derselben ist wieder meine unpar- theyische Untersuchung gerichtet, und gantz poßierlich. Der Hr. Prof. Philip-
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gen wollen, in ſeinen ſo genanten Kap- pen wiederholet, und zur Vertheidigung ſeiner ſechs deurſchen Reden unterſchie- denes vorgebracht hatte; ſo bediente ich mich der Gelegenheit, auch ihm ſeine Ab- fertigung zu geben, und ruͤckte den mir zugeſchickten Auszug aus ſeinen, damahls noch ungedruckten, Kappen in meine unpartheyiſche Unterſuchung ein. Jch bewieß, daß dieſe Schrift im hoͤch- ſten Grad albern, und ſo beſchafen ſey, das es nicht zu glauben, daß der Hr. Prof. Philippi ſie gemacht habe. Jch ſprach ſie ihm auch wuͤrcklich aus vierzehn wichti- gen Gruͤnden ab. Allein der Hr. Prof. Philippi hat ſich dennoch nicht geſchamet, dieſes abentheurliche Werckchen oͤfentlich vor das ſeine zu erkennen, und es im Jahr 1735, als einen Anhang zu ſeinem ruͤchti- gen Buche: Cicero, ein groſſer Wind- beutel ꝛc. drucken zu laſſen.
Eben dieſes Buͤchlein pranget noch mit einem andern Anhange, welcher Acht Vertheidigungs-Schriften wieder eben ſo viel Chartequen in ſich faſſet. Eine derſelben iſt wieder meine unpar- theyiſche Unterſuchung gerichtet, und gantz poßierlich. Der Hr. Prof. Philip-
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(o)
gen wollen, in ſeinen ſo genanten Kap-
pen wiederholet, und zur Vertheidigung
ſeiner ſechs deurſchen Reden unterſchie-
denes vorgebracht hatte; ſo bediente ich
mich der Gelegenheit, auch ihm ſeine Ab-
fertigung zu geben, und ruͤckte den mir
zugeſchickten Auszug aus ſeinen, damahls
noch ungedruckten, Kappen in meine
unpartheyiſche Unterſuchung ein.
Jch bewieß, daß dieſe Schrift im hoͤch-
ſten Grad albern, und ſo beſchafen ſey,
das es nicht zu glauben, daß der Hr. Prof.
Philippi ſie gemacht habe. Jch ſprach ſie
ihm auch wuͤrcklich aus vierzehn wichti-
gen Gruͤnden ab. Allein der Hr. Prof.
Philippi hat ſich dennoch nicht geſchamet,
dieſes abentheurliche Werckchen oͤfentlich
vor das ſeine zu erkennen, und es im Jahr
1735, als einen Anhang zu ſeinem ruͤchti-
gen Buche: Cicero, ein groſſer Wind-
beutel ꝛc. drucken zu laſſen.
Eben dieſes Buͤchlein pranget noch mit
einem andern Anhange, welcher Acht
Vertheidigungs-Schriften wieder
eben ſo viel Chartequen in ſich faſſet.
Eine derſelben iſt wieder meine unpar-
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gantz poßierlich. Der Hr. Prof. Philip-
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[Liscow, Christian Ludwig]: Samlung Satyrischer und Ernsthafter Schriften. Frankfurt u. a., 1739, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/liscow_samlung_1739/35>, abgerufen am 21.11.2024.
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