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[Liscow, Christian Ludwig]: Samlung Satyrischer und Ernsthafter Schriften. Frankfurt u. a., 1739.

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No. VII.

Hamburg. Man siehet allhier eine Schrift
von vier Bogen unter folgendem Titul: Briontes
der Jüngere, oder Lob-Rede auf den S. T. Hrn.
D. Joh. Ernst Philippi, öfentlichen Prof. der
deutschen Beredsamkeit auf der Universität Hal-
le etc. etc. nach denen Regeln einer natürlichen,
männlichen und heroischen Beredsamkeit gehalten
in der Gesellschaft der kleinen Geister in Deutsch-
land von einem unwürdigen Mitgliede dieser zahlrei-
chen Gesellschaft. Es stehet wenigen Lesern zuzu-
trauen, daß sie einen Gelehrten nicht kennen soll-
ten, den seine Thüringische Historie berühmt, sechs
deutsche Reden aber unsterblich gemachet. Eben
diese haben ihm diese wohlverdiente Lob-Rede zu-
gezogen, der es weder an Wahrheit noch Scharf-
sinnigkeit fehlet, und die in der That ein Meister-
Stück ist. Des ungenannten Herrn Verfassers
Absicht scheinet keine andere gewesen zu seyn, als
den jüngern Briontes oder Herrn Prof. Philippi
zu der besondern Unsterblichkeit zu verhelfen, wo-
zu ihm seine natürliche, männliche und heroische
Beredsamkeit gnugsam berechtiget hat. Dennoch
sind wir von des letztern Bescheidenheit fast versi-
chert, er habe diese Lobes-Erhebungen gelesen, oh-
ne durch eine eintzige derselben stoltz zu werden: Auch
widersprechen wir hiemit öfentlich dem Gerüchte,
welches Neider seiner sich ausbreitenden Verdienste
von ihm ausgesprenget, daß er diese Lob-Rede selbst
verfertiget. Wir sind von dem Ungrund dieser
Aufbürdung überzeuget. Wir haben eine zärtliche

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No. VII.

Hamburg. Man ſiehet allhier eine Schrift
von vier Bogen unter folgendem Titul: Briontes
der Juͤngere, oder Lob-Rede auf den S. T. Hrn.
D. Joh. Ernſt Philippi, oͤfentlichen Prof. der
deutſchen Beredſamkeit auf der Univerſitaͤt Hal-
le ꝛc. ꝛc. nach denen Regeln einer natuͤrlichen,
maͤnnlichen und heroiſchen Beredſamkeit gehalten
in der Geſellſchaft der kleinen Geiſter in Deutſch-
land von einem unwuͤrdigen Mitgliede dieſer zahlrei-
chen Geſellſchaft. Es ſtehet wenigen Leſern zuzu-
trauen, daß ſie einen Gelehrten nicht kennen ſoll-
ten, den ſeine Thuͤringiſche Hiſtorie beruͤhmt, ſechs
deutſche Reden aber unſterblich gemachet. Eben
dieſe haben ihm dieſe wohlverdiente Lob-Rede zu-
gezogen, der es weder an Wahrheit noch Scharf-
ſinnigkeit fehlet, und die in der That ein Meiſter-
Stuͤck iſt. Des ungenannten Herrn Verfaſſers
Abſicht ſcheinet keine andere geweſen zu ſeyn, als
den juͤngern Briontes oder Herrn Prof. Philippi
zu der beſondern Unſterblichkeit zu verhelfen, wo-
zu ihm ſeine natuͤrliche, maͤnnliche und heroiſche
Beredſamkeit gnugſam berechtiget hat. Dennoch
ſind wir von des letztern Beſcheidenheit faſt verſi-
chert, er habe dieſe Lobes-Erhebungen geleſen, oh-
ne durch eine eintzige derſelben ſtoltz zu werden: Auch
widerſprechen wir hiemit oͤfentlich dem Geruͤchte,
welches Neider ſeiner ſich ausbreitenden Verdienſte
von ihm ausgeſprenget, daß er dieſe Lob-Rede ſelbſt
verfertiget. Wir ſind von dem Ungrund dieſer
Aufbuͤrdung uͤberzeuget. Wir haben eine zaͤrtliche

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[819/0911] (o) No. VII. Hamburg. Man ſiehet allhier eine Schrift von vier Bogen unter folgendem Titul: Briontes der Juͤngere, oder Lob-Rede auf den S. T. Hrn. D. Joh. Ernſt Philippi, oͤfentlichen Prof. der deutſchen Beredſamkeit auf der Univerſitaͤt Hal- le ꝛc. ꝛc. nach denen Regeln einer natuͤrlichen, maͤnnlichen und heroiſchen Beredſamkeit gehalten in der Geſellſchaft der kleinen Geiſter in Deutſch- land von einem unwuͤrdigen Mitgliede dieſer zahlrei- chen Geſellſchaft. Es ſtehet wenigen Leſern zuzu- trauen, daß ſie einen Gelehrten nicht kennen ſoll- ten, den ſeine Thuͤringiſche Hiſtorie beruͤhmt, ſechs deutſche Reden aber unſterblich gemachet. Eben dieſe haben ihm dieſe wohlverdiente Lob-Rede zu- gezogen, der es weder an Wahrheit noch Scharf- ſinnigkeit fehlet, und die in der That ein Meiſter- Stuͤck iſt. Des ungenannten Herrn Verfaſſers Abſicht ſcheinet keine andere geweſen zu ſeyn, als den juͤngern Briontes oder Herrn Prof. Philippi zu der beſondern Unſterblichkeit zu verhelfen, wo- zu ihm ſeine natuͤrliche, maͤnnliche und heroiſche Beredſamkeit gnugſam berechtiget hat. Dennoch ſind wir von des letztern Beſcheidenheit faſt verſi- chert, er habe dieſe Lobes-Erhebungen geleſen, oh- ne durch eine eintzige derſelben ſtoltz zu werden: Auch widerſprechen wir hiemit oͤfentlich dem Geruͤchte, welches Neider ſeiner ſich ausbreitenden Verdienſte von ihm ausgeſprenget, daß er dieſe Lob-Rede ſelbſt verfertiget. Wir ſind von dem Ungrund dieſer Aufbuͤrdung uͤberzeuget. Wir haben eine zaͤrtliche Hoch- F f f 2

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Zitationshilfe: [Liscow, Christian Ludwig]: Samlung Satyrischer und Ernsthafter Schriften. Frankfurt u. a., 1739, S. 819. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/liscow_samlung_1739/911>, abgerufen am 22.11.2024.