net aus einer harten Masse besteht, die sich in ihren äußer- sten Schichten als eine Menge von spiegelnden Flächen, wie De- mantfelsen, um ihn anlegt, oder auch, daß dieser Planet, wie die andern Sterne des Himmels, ein eigenes Licht von hoher Intensität besitzt.
§. 90. (Atmosphäre dieser Planeten.) So wie die großen Excentricitäten und Neigungen ihrer Bahnen sie den Kometen zu nähern scheinen, so werden sie diesen sonderbaren Weltkör- pern auch durch die gewaltigen Atmosphären ähnlich, von welchen sie, wenigstens zuweilen, umgeben sind. Bei Ceres und Pallas scheint sich diese Atmosphäre öfter über 100 Meilen von ihrer Oberfläche zu erstrecken, wo sie dann, nach Art mancher Kometen, in einen dichten Nebel eingehüllt sind, der ihren eigentlichen Kern ganz unsichtbar macht, während sie wieder zu andern Zeiten, scharf begränzt und klein, in dem reinsten Fixsternlichte zu glän- zen scheinen. Schröter wollte bemerkt haben, daß sich diese At- mosphäre oft um mehr als das Doppelte ihres Raumes zusam- men ziehe und zuweilen sogar ganz verschwinde. Aehnliche, nur nicht so große Veränderungen hat man auch bei der Juno, aber nicht an der Vesta entdeckt. Wahrscheinlich gehen auf der Oberfläche jener drei Planeten gewaltige Veränderungen vor, ge- gen welche unsere Stürme und Ueberschwemmungen ganz ver- schwinden. Daß man aber bei so kleinen und in so dichte Atmo- sphären gehüllten Körpern noch keine Flecken entdeckt hat, und daß daher auch die Rotation derselben uns noch völlig unbekannt ist, darf kaum ausdrücklich erinnert werden.
Die vier neuen Planeten.
net aus einer harten Maſſe beſteht, die ſich in ihren äußer- ſten Schichten als eine Menge von ſpiegelnden Flächen, wie De- mantfelſen, um ihn anlegt, oder auch, daß dieſer Planet, wie die andern Sterne des Himmels, ein eigenes Licht von hoher Intenſität beſitzt.
§. 90. (Atmoſphäre dieſer Planeten.) So wie die großen Excentricitäten und Neigungen ihrer Bahnen ſie den Kometen zu nähern ſcheinen, ſo werden ſie dieſen ſonderbaren Weltkör- pern auch durch die gewaltigen Atmoſphären ähnlich, von welchen ſie, wenigſtens zuweilen, umgeben ſind. Bei Ceres und Pallas ſcheint ſich dieſe Atmoſphäre öfter über 100 Meilen von ihrer Oberfläche zu erſtrecken, wo ſie dann, nach Art mancher Kometen, in einen dichten Nebel eingehüllt ſind, der ihren eigentlichen Kern ganz unſichtbar macht, während ſie wieder zu andern Zeiten, ſcharf begränzt und klein, in dem reinſten Fixſternlichte zu glän- zen ſcheinen. Schröter wollte bemerkt haben, daß ſich dieſe At- moſphäre oft um mehr als das Doppelte ihres Raumes zuſam- men ziehe und zuweilen ſogar ganz verſchwinde. Aehnliche, nur nicht ſo große Veränderungen hat man auch bei der Juno, aber nicht an der Veſta entdeckt. Wahrſcheinlich gehen auf der Oberfläche jener drei Planeten gewaltige Veränderungen vor, ge- gen welche unſere Stürme und Ueberſchwemmungen ganz ver- ſchwinden. Daß man aber bei ſo kleinen und in ſo dichte Atmo- ſphären gehüllten Körpern noch keine Flecken entdeckt hat, und daß daher auch die Rotation derſelben uns noch völlig unbekannt iſt, darf kaum ausdrücklich erinnert werden.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0130"n="120"/><fwplace="top"type="header">Die vier neuen Planeten.</fw><lb/>
net aus einer harten Maſſe beſteht, die ſich in ihren äußer-<lb/>ſten Schichten als eine Menge von ſpiegelnden Flächen, wie De-<lb/>
mantfelſen, um ihn anlegt, oder auch, daß dieſer Planet, wie<lb/>
die andern Sterne des Himmels, ein eigenes Licht von hoher<lb/>
Intenſität beſitzt.</p><lb/><p>§. 90. (Atmoſphäre dieſer Planeten.) So wie die großen<lb/>
Excentricitäten und Neigungen ihrer Bahnen ſie den Kometen zu<lb/>
nähern ſcheinen, ſo werden ſie dieſen ſonderbaren Weltkör-<lb/>
pern auch durch die gewaltigen Atmoſphären ähnlich, von welchen<lb/>ſie, wenigſtens zuweilen, umgeben ſind. Bei Ceres und Pallas<lb/>ſcheint ſich dieſe Atmoſphäre öfter über 100 Meilen von ihrer<lb/>
Oberfläche zu erſtrecken, wo ſie dann, nach Art mancher Kometen,<lb/>
in einen dichten Nebel eingehüllt ſind, der ihren eigentlichen Kern<lb/>
ganz unſichtbar macht, während ſie wieder zu andern Zeiten,<lb/>ſcharf begränzt und klein, in dem reinſten Fixſternlichte zu glän-<lb/>
zen ſcheinen. Schröter wollte bemerkt haben, daß ſich dieſe At-<lb/>
moſphäre oft um mehr als das Doppelte ihres Raumes zuſam-<lb/>
men ziehe und zuweilen ſogar ganz verſchwinde. Aehnliche,<lb/>
nur nicht ſo große Veränderungen hat man auch bei der Juno,<lb/>
aber nicht an der Veſta entdeckt. Wahrſcheinlich gehen auf der<lb/>
Oberfläche jener drei Planeten gewaltige Veränderungen vor, ge-<lb/>
gen welche unſere Stürme und Ueberſchwemmungen ganz ver-<lb/>ſchwinden. Daß man aber bei ſo kleinen und in ſo dichte Atmo-<lb/>ſphären gehüllten Körpern noch keine Flecken entdeckt hat, und daß<lb/>
daher auch die Rotation derſelben uns noch völlig unbekannt iſt,<lb/>
darf kaum ausdrücklich erinnert werden.</p></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/></div></div></body></text></TEI>
[120/0130]
Die vier neuen Planeten.
net aus einer harten Maſſe beſteht, die ſich in ihren äußer-
ſten Schichten als eine Menge von ſpiegelnden Flächen, wie De-
mantfelſen, um ihn anlegt, oder auch, daß dieſer Planet, wie
die andern Sterne des Himmels, ein eigenes Licht von hoher
Intenſität beſitzt.
§. 90. (Atmoſphäre dieſer Planeten.) So wie die großen
Excentricitäten und Neigungen ihrer Bahnen ſie den Kometen zu
nähern ſcheinen, ſo werden ſie dieſen ſonderbaren Weltkör-
pern auch durch die gewaltigen Atmoſphären ähnlich, von welchen
ſie, wenigſtens zuweilen, umgeben ſind. Bei Ceres und Pallas
ſcheint ſich dieſe Atmoſphäre öfter über 100 Meilen von ihrer
Oberfläche zu erſtrecken, wo ſie dann, nach Art mancher Kometen,
in einen dichten Nebel eingehüllt ſind, der ihren eigentlichen Kern
ganz unſichtbar macht, während ſie wieder zu andern Zeiten,
ſcharf begränzt und klein, in dem reinſten Fixſternlichte zu glän-
zen ſcheinen. Schröter wollte bemerkt haben, daß ſich dieſe At-
moſphäre oft um mehr als das Doppelte ihres Raumes zuſam-
men ziehe und zuweilen ſogar ganz verſchwinde. Aehnliche,
nur nicht ſo große Veränderungen hat man auch bei der Juno,
aber nicht an der Veſta entdeckt. Wahrſcheinlich gehen auf der
Oberfläche jener drei Planeten gewaltige Veränderungen vor, ge-
gen welche unſere Stürme und Ueberſchwemmungen ganz ver-
ſchwinden. Daß man aber bei ſo kleinen und in ſo dichte Atmo-
ſphären gehüllten Körpern noch keine Flecken entdeckt hat, und daß
daher auch die Rotation derſelben uns noch völlig unbekannt iſt,
darf kaum ausdrücklich erinnert werden.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Littrow, Joseph Johann von: Die Wunder des Himmels, oder gemeinfaßliche Darstellung des Weltsystems. Bd. 2. Stuttgart, 1835, S. 120. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/littrow_weltsystem02_1835/130>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.