Littrow, Joseph Johann von: Die Wunder des Himmels, oder gemeinfaßliche Darstellung des Weltsystems. Bd. 3. Stuttgart, 1836.Beschreibung und Gebrauch der astronom. Instrumente. bereits näher kennt; daher sollte vorzüglich diejenige Klasse dermenschlichen Gesellschaft durch Bildung und wahre Aufklärung sich auszeichnen, die über das Schicksal der andern zu entscheiden bestimmt ist. Die sicherste Art, unter mehreren vorgeschlagenen Candidaten [Tabelle] so hat der erste Candidat 20, der zweite 25 und der dritte 12Stimmen, also der zweite die meisten und der dritte die wenig- sten, daher der zweite gewählt wird. Wenn aber die Wähler ihre Listen nur so abgeben, daß der zuerst stehende Candidat als der würdigste, der zweite als der nächstwürdige gehalten wird, wenn z. B. jene vier Wähler folgende Liste eingeben: [Tabelle] so denkt man sich von dem untersten Candidaten einer jeden Reiheanzufangen, die Zahlen 1, 2, 3 beigeschrieben und verfährt, wie zuvor. Auf diese Weise hat der Candidat A die Zahlen 2, 3, 2 und 1 also 8 Stimmen, B aber 9 und C endlich 7, also hat B wieder die meisten und C die wenigsten Stimmen. Da aber die Interessen der Wähler und andere, den Ver- Beſchreibung und Gebrauch der aſtronom. Inſtrumente. bereits näher kennt; daher ſollte vorzüglich diejenige Klaſſe dermenſchlichen Geſellſchaft durch Bildung und wahre Aufklärung ſich auszeichnen, die über das Schickſal der andern zu entſcheiden beſtimmt iſt. Die ſicherſte Art, unter mehreren vorgeſchlagenen Candidaten [Tabelle] ſo hat der erſte Candidat 20, der zweite 25 und der dritte 12Stimmen, alſo der zweite die meiſten und der dritte die wenig- ſten, daher der zweite gewählt wird. Wenn aber die Wähler ihre Liſten nur ſo abgeben, daß der zuerſt ſtehende Candidat als der würdigſte, der zweite als der nächſtwürdige gehalten wird, wenn z. B. jene vier Wähler folgende Liſte eingeben: [Tabelle] ſo denkt man ſich von dem unterſten Candidaten einer jeden Reiheanzufangen, die Zahlen 1, 2, 3 beigeſchrieben und verfährt, wie zuvor. Auf dieſe Weiſe hat der Candidat A die Zahlen 2, 3, 2 und 1 alſo 8 Stimmen, B aber 9 und C endlich 7, alſo hat B wieder die meiſten und C die wenigſten Stimmen. Da aber die Intereſſen der Wähler und andere, den Ver- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0436" n="424"/><fw place="top" type="header">Beſchreibung und Gebrauch der aſtronom. Inſtrumente.</fw><lb/> bereits näher kennt; daher ſollte vorzüglich diejenige Klaſſe der<lb/> menſchlichen Geſellſchaft durch Bildung und wahre Aufklärung<lb/> ſich auszeichnen, die über das Schickſal der andern zu entſcheiden<lb/> beſtimmt iſt.</p><lb/> <p>Die ſicherſte Art, unter mehreren vorgeſchlagenen Candidaten<lb/> Einen zu wählen, iſt die, wo jeder Wähler die Namen dieſer<lb/> Candidaten auſſchreibt und ihnen diejenigen Zahlen beiſetzt, die,<lb/> nach ſeiner Anſicht, die Verdienſte der Candidaten zu dieſer Wahl<lb/> ausdrücken ſollen. Wenn z. B. vier Wähler über drei Candida-<lb/> ten <hi rendition="#aq">A B C</hi> folgende Liſte eingeben:<lb/><table><row><cell/></row></table> ſo hat der erſte Candidat 20, der zweite 25 und der dritte 12<lb/> Stimmen, alſo der zweite die meiſten und der dritte die wenig-<lb/> ſten, daher der zweite gewählt wird. Wenn aber die Wähler ihre<lb/> Liſten nur ſo abgeben, daß der zuerſt ſtehende Candidat als der<lb/> würdigſte, der zweite als der nächſtwürdige gehalten wird, wenn<lb/> z. B. jene vier Wähler folgende Liſte eingeben:<lb/><table><row><cell/></row></table> ſo denkt man ſich von dem unterſten Candidaten einer jeden Reihe<lb/> anzufangen, die Zahlen 1, 2, 3 beigeſchrieben und verfährt, wie<lb/> zuvor. Auf dieſe Weiſe hat der Candidat <hi rendition="#aq">A</hi> die Zahlen 2, 3, 2<lb/> und 1 alſo 8 Stimmen, <hi rendition="#aq">B</hi> aber 9 und <hi rendition="#aq">C</hi> endlich 7, alſo hat <hi rendition="#aq">B</hi><lb/> wieder die meiſten und <hi rendition="#aq">C</hi> die wenigſten Stimmen.</p><lb/> <p>Da aber die Intereſſen der Wähler und andere, den Ver-<lb/> dienſten der Candidaten oft ganz fremde, Rückſichten den Zweck,<lb/> den man durch dieſe Wahlen erreichen will, oft ſtören, ſo möchte<lb/> es am gerathenſten ſeyn, bei den Wahlen durch abſolute Stim-<lb/> menmehrheit ſtehen zu bleiben, wodurch wenigſtens diejenigen<lb/> Candidaten entfernt werden, welche die Majorität der Stimmen<lb/> zurückweiſet.</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [424/0436]
Beſchreibung und Gebrauch der aſtronom. Inſtrumente.
bereits näher kennt; daher ſollte vorzüglich diejenige Klaſſe der
menſchlichen Geſellſchaft durch Bildung und wahre Aufklärung
ſich auszeichnen, die über das Schickſal der andern zu entſcheiden
beſtimmt iſt.
Die ſicherſte Art, unter mehreren vorgeſchlagenen Candidaten
Einen zu wählen, iſt die, wo jeder Wähler die Namen dieſer
Candidaten auſſchreibt und ihnen diejenigen Zahlen beiſetzt, die,
nach ſeiner Anſicht, die Verdienſte der Candidaten zu dieſer Wahl
ausdrücken ſollen. Wenn z. B. vier Wähler über drei Candida-
ten A B C folgende Liſte eingeben:
ſo hat der erſte Candidat 20, der zweite 25 und der dritte 12
Stimmen, alſo der zweite die meiſten und der dritte die wenig-
ſten, daher der zweite gewählt wird. Wenn aber die Wähler ihre
Liſten nur ſo abgeben, daß der zuerſt ſtehende Candidat als der
würdigſte, der zweite als der nächſtwürdige gehalten wird, wenn
z. B. jene vier Wähler folgende Liſte eingeben:
ſo denkt man ſich von dem unterſten Candidaten einer jeden Reihe
anzufangen, die Zahlen 1, 2, 3 beigeſchrieben und verfährt, wie
zuvor. Auf dieſe Weiſe hat der Candidat A die Zahlen 2, 3, 2
und 1 alſo 8 Stimmen, B aber 9 und C endlich 7, alſo hat B
wieder die meiſten und C die wenigſten Stimmen.
Da aber die Intereſſen der Wähler und andere, den Ver-
dienſten der Candidaten oft ganz fremde, Rückſichten den Zweck,
den man durch dieſe Wahlen erreichen will, oft ſtören, ſo möchte
es am gerathenſten ſeyn, bei den Wahlen durch abſolute Stim-
menmehrheit ſtehen zu bleiben, wodurch wenigſtens diejenigen
Candidaten entfernt werden, welche die Majorität der Stimmen
zurückweiſet.
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