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Littrow, Joseph Johann von: Die Wunder des Himmels, oder gemeinfaßliche Darstellung des Weltsystems. Bd. 3. Stuttgart, 1836.

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Anhang. Aſtronomiſche Kunſtwörter.
Correſpondirende Höhen, ſind gleich große Höhen eines
Geſtirns, die man zu beiden Seiten des Meridians, in Oſt
und Weſt, beobachtet hat. Man braucht ſie vorzugsweiſe bei
der Sonne zur Zeitbeſtimmung (III. S. 242.).
Culmination. Ein Geſtirn iſt in ſeiner Culmination, wenn es
am höchſten über dem Horizonte ſteht, oder, was daſſelbe iſt,
wenn es durch den Meridian (ſ. d. Art.) geht. Die Sonne
culminirt daher im Augenblicke des wahren Mittags.
Dämmerung, die ſchwache Beleuchtung der Erde, die vor dem
Aufgange oder nach dem Untergange der Sonne ſtatt hat. Ihre
Urſache iſt der Reflex der Sonnenſtrahlen von den oberen
Schichten der Atmoſphäre (I. S. 351.).
Declination oder Abweichung eines Geſtirns, iſt der ſenkrechte
Winkelabſtand deſſelben von dem Aequator, oder der kürzeſte Ab-
ſtand deſſelben von dem Aequator. Sie iſt nördlich oder ſüdlich,
wenn der Stern über oder unter dem Aequator iſt. Ebenſo nennt
man Poldiſtanz eines Sterns die Entfernung deſſelben von
dem Nordpol des Aequators, ſo daß alſo Declination und Pol-
diſtanz eines Sterns ſich immer zu 90 Graden ergänzen.
Declinationskreis heißt derjenige größte Kreis des Himmels,
der durch das Geſtirn und den Pol des Aequators geht. Der
Declinationskreis ſteht alſo immer ſenkrecht auf dem Aequator,
und die Declination eines Geſtirns iſt derjenige Theil des De-
clinationskreiſes, der zwiſchen dem Geſtirn und dem Aequator
enthalten iſt. Der Declinationskreis wird auch Abweichungs-
kreis oder Stundenkreis genannt.
Digreſſion oder Ausweichung, iſt die von der Erde geſehene
Winkeldiſtanz eines Planeten von der Sonne. M. ſ. Elon-
gation.
Directe Beweaung eines Geſtirns, iſt eine Bewegung, die von
Weſt gegen Oſt gerichtet iſt. Eine von Oſt gegen Weſt ge-
richtete Bewegung heißt retrograd oder rückgängig.
Diſtanz oder Abſtand. Dieſes Wort hat eine doppelte Bedeutung.
Zuerſt bezeichnet es den Abſtand zweier Körper in einer ge-
raden Linie gemeſſen, wie z. B. die Diſtanz zweier Thürme oder
Berge, in Meilen gemeſſen. In dieſem Sinne wird es aber
in der Aſtronomie nur ſelten gebraucht. Gewöhnlicher iſt die
zweite, wo es den Winkel bezeichnet, welchen die zwei Gegen-
ſtände in dem Auge des Beobachters oder von irgend einem
Punkte aus geſehen, mit einander bilden. So iſt zur
Zeit des Neumonds die Diſtanz der Sonne von dem Monde,
aus der Erde geſehen, gleich Null, obſchon ihre geradlinige
Entfernung über 20 Millionen Meilen beträgt. In den beiden
Vierteln aber iſt die Diſtanz dieſer beiden Geſtirne gleich 90
Graden, und zur Zeit des Vollmonds endlich, wo Sonne und
Mond ſich genau gegenüber ſtehen, iſt ihre Diſtanz gleich 180
Graden. Ebenſo nennt man die Diſtanz eines Geſtirns von
einer Ebene den ſenkrechten (oder kürzeſten) Winkelabſtand

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Zitationshilfe: Littrow, Joseph Johann von: Die Wunder des Himmels, oder gemeinfaßliche Darstellung des Weltsystems. Bd. 3. Stuttgart, 1836, S. 443. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/littrow_weltsystem03_1836/455>, abgerufen am 21.02.2025.