auf diesen Punkt zurückgelegt. Man unterscheidet: siderische Revolution in Beziehung auf die Fixsterne; tropische oder periodische in Beziehung auf den Frühlingspunkt; synodische in Beziehung auf die Sonne; anomalistische in Beziehung auf Anomalie (s. d. Art.).
Rotation eines Planeten ist die Zeit, während welcher er sich in seiner täglichen Bewegung ganz um seine Axe dreht. Bei der Erde beträgt diese Rotationszeit einen Sterntag (s. d. Art.) oder 23 Stunden 56 Minuten 4 Sekunden mittlere Zeit; bei der Venus 23 Stunden 21 Minuten; bei Jupiter 9 Stunden 56 Minuten unserer mittleren Zeit u. s. f.
Säculäre Aenderungen, heißen alle diejenigen, die entweder ohne Ende in derselben Richtung fortgehen, wie die Präcession der Nachtgleichen (s. d. Art.), oder die doch mehrere, oft viele Jahr- hunderte dieselbe Richtung beibehalten, wie z. B. die Aenderun- gen der Knoten, der Neigungen, der Excentricitäten, der Pla- netenbahnen u. s. w. So nimmt z. B. die Excentricität der Erdbahn seit dem Jahre 11400 vor Chr. G. bis auf die gegen- wärtige Zeit immer ab und wird auch ferner noch abnehmen bis zu dem Jahre 36900 nach Chr. G. (III. S. 135), daher dieß eine säculäre Abnahme heißt. Im Gegensatze mit diesen Aenderungen stehen die sogenannten periodischen Störun- gen, die oft nur eine Zeit nach einer und dann eben so weit wieder nach der anderen Richtung fortgehen, gleich einem Pen- del, welches den Hin- und Hergang seiner Schwingungen in einer kurzen Zeit und in einem nur geringen Raum abwechselnd vollendet. Eine solche periodische Aenderung ist z. B. die Nu- tation (s. d. Art.), deren Zeitraum nur 19 Jahre dauert.
Satelliten oder Trabanten der Planeten, sind die Monde, welche einige unserer Planeten begleiten. So ist unser Mond der Satellit der Erde: so hat Jupiter vier, Saturn sieben Sa- telliten u. s. f.
Scheitel s. Zenith.
Scheitelkreis oder Verticalkreis s. Höhenkreis.
Schiefe der Ecliptik, ist der Winkel, unter welchem die Bahn der Ecliptik gegen den Aequator geneigt ist. Er beträgt jetzt nahe 23° 28' und ist schon seit sehr langer Zeit im Abnehmen begriffen.
Schwere s. Gravitation.
Sextant, ein astronomisches Instrument, das besonders zu Beob- achtungen auf der See geeignet ist. Die nähere Beschreibung desselben s. III. S. 361.
Siderische Revolution eines Planeten, ist die Umlaufszeit desselben um die Sonne in Beziehung auf einen festen Punkt des Himmels, z. B., auf einen Fixstern. Wenn man heute einen Planeten bei einem Fixstern des Himmels erblickt und wenn er nach 1000 Tagen wieder zu demselben Fixstern zurückkömmt, so beträgt die siderische Revolution des Planeten 1000 Tage.
Solstitium oder Sonnenwende. So heißen die zwei Punkte
Anhang. Aſtronomiſche Kunſtwörter.
auf dieſen Punkt zurückgelegt. Man unterſcheidet: ſideriſche Revolution in Beziehung auf die Fixſterne; tropiſche oder periodiſche in Beziehung auf den Frühlingspunkt; ſynodiſche in Beziehung auf die Sonne; anomaliſtiſche in Beziehung auf Anomalie (ſ. d. Art.).
Rotation eines Planeten iſt die Zeit, während welcher er ſich in ſeiner täglichen Bewegung ganz um ſeine Axe dreht. Bei der Erde beträgt dieſe Rotationszeit einen Sterntag (ſ. d. Art.) oder 23 Stunden 56 Minuten 4 Sekunden mittlere Zeit; bei der Venus 23 Stunden 21 Minuten; bei Jupiter 9 Stunden 56 Minuten unſerer mittleren Zeit u. ſ. f.
Säculäre Aenderungen, heißen alle diejenigen, die entweder ohne Ende in derſelben Richtung fortgehen, wie die Präceſſion der Nachtgleichen (ſ. d. Art.), oder die doch mehrere, oft viele Jahr- hunderte dieſelbe Richtung beibehalten, wie z. B. die Aenderun- gen der Knoten, der Neigungen, der Excentricitäten, der Pla- netenbahnen u. ſ. w. So nimmt z. B. die Excentricität der Erdbahn ſeit dem Jahre 11400 vor Chr. G. bis auf die gegen- wärtige Zeit immer ab und wird auch ferner noch abnehmen bis zu dem Jahre 36900 nach Chr. G. (III. S. 135), daher dieß eine ſäculäre Abnahme heißt. Im Gegenſatze mit dieſen Aenderungen ſtehen die ſogenannten periodiſchen Störun- gen, die oft nur eine Zeit nach einer und dann eben ſo weit wieder nach der anderen Richtung fortgehen, gleich einem Pen- del, welches den Hin- und Hergang ſeiner Schwingungen in einer kurzen Zeit und in einem nur geringen Raum abwechſelnd vollendet. Eine ſolche periodiſche Aenderung iſt z. B. die Nu- tation (ſ. d. Art.), deren Zeitraum nur 19 Jahre dauert.
Satelliten oder Trabanten der Planeten, ſind die Monde, welche einige unſerer Planeten begleiten. So iſt unſer Mond der Satellit der Erde: ſo hat Jupiter vier, Saturn ſieben Sa- telliten u. ſ. f.
Scheitel ſ. Zenith.
Scheitelkreis oder Verticalkreis ſ. Höhenkreis.
Schiefe der Ecliptik, iſt der Winkel, unter welchem die Bahn der Ecliptik gegen den Aequator geneigt iſt. Er beträgt jetzt nahe 23° 28′ und iſt ſchon ſeit ſehr langer Zeit im Abnehmen begriffen.
Schwere ſ. Gravitation.
Sextant, ein aſtronomiſches Inſtrument, das beſonders zu Beob- achtungen auf der See geeignet iſt. Die nähere Beſchreibung deſſelben ſ. III. S. 361.
Sideriſche Revolution eines Planeten, iſt die Umlaufszeit deſſelben um die Sonne in Beziehung auf einen feſten Punkt des Himmels, z. B., auf einen Fixſtern. Wenn man heute einen Planeten bei einem Fixſtern des Himmels erblickt und wenn er nach 1000 Tagen wieder zu demſelben Fixſtern zurückkömmt, ſo beträgt die ſideriſche Revolution des Planeten 1000 Tage.
Solſtitium oder Sonnenwende. So heißen die zwei Punkte
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Anhang. Aſtronomiſche Kunſtwörter.
auf dieſen Punkt zurückgelegt. Man unterſcheidet: ſideriſche
Revolution in Beziehung auf die Fixſterne; tropiſche oder
periodiſche in Beziehung auf den Frühlingspunkt; ſynodiſche
in Beziehung auf die Sonne; anomaliſtiſche in Beziehung
auf Anomalie (ſ. d. Art.).
Rotation eines Planeten iſt die Zeit, während welcher er ſich in
ſeiner täglichen Bewegung ganz um ſeine Axe dreht. Bei der
Erde beträgt dieſe Rotationszeit einen Sterntag (ſ. d. Art.)
oder 23 Stunden 56 Minuten 4 Sekunden mittlere Zeit; bei
der Venus 23 Stunden 21 Minuten; bei Jupiter 9 Stunden
56 Minuten unſerer mittleren Zeit u. ſ. f.
Säculäre Aenderungen, heißen alle diejenigen, die entweder
ohne Ende in derſelben Richtung fortgehen, wie die Präceſſion
der Nachtgleichen (ſ. d. Art.), oder die doch mehrere, oft viele Jahr-
hunderte dieſelbe Richtung beibehalten, wie z. B. die Aenderun-
gen der Knoten, der Neigungen, der Excentricitäten, der Pla-
netenbahnen u. ſ. w. So nimmt z. B. die Excentricität der
Erdbahn ſeit dem Jahre 11400 vor Chr. G. bis auf die gegen-
wärtige Zeit immer ab und wird auch ferner noch abnehmen
bis zu dem Jahre 36900 nach Chr. G. (III. S. 135), daher
dieß eine ſäculäre Abnahme heißt. Im Gegenſatze mit dieſen
Aenderungen ſtehen die ſogenannten periodiſchen Störun-
gen, die oft nur eine Zeit nach einer und dann eben ſo weit
wieder nach der anderen Richtung fortgehen, gleich einem Pen-
del, welches den Hin- und Hergang ſeiner Schwingungen in
einer kurzen Zeit und in einem nur geringen Raum abwechſelnd
vollendet. Eine ſolche periodiſche Aenderung iſt z. B. die Nu-
tation (ſ. d. Art.), deren Zeitraum nur 19 Jahre dauert.
Satelliten oder Trabanten der Planeten, ſind die Monde,
welche einige unſerer Planeten begleiten. So iſt unſer Mond
der Satellit der Erde: ſo hat Jupiter vier, Saturn ſieben Sa-
telliten u. ſ. f.
Scheitel ſ. Zenith.
Scheitelkreis oder Verticalkreis ſ. Höhenkreis.
Schiefe der Ecliptik, iſt der Winkel, unter welchem die Bahn der
Ecliptik gegen den Aequator geneigt iſt. Er beträgt jetzt nahe
23° 28′ und iſt ſchon ſeit ſehr langer Zeit im Abnehmen begriffen.
Schwere ſ. Gravitation.
Sextant, ein aſtronomiſches Inſtrument, das beſonders zu Beob-
achtungen auf der See geeignet iſt. Die nähere Beſchreibung
deſſelben ſ. III. S. 361.
Sideriſche Revolution eines Planeten, iſt die Umlaufszeit
deſſelben um die Sonne in Beziehung auf einen feſten Punkt
des Himmels, z. B., auf einen Fixſtern. Wenn man heute einen
Planeten bei einem Fixſtern des Himmels erblickt und wenn er
nach 1000 Tagen wieder zu demſelben Fixſtern zurückkömmt, ſo
beträgt die ſideriſche Revolution des Planeten 1000 Tage.
Solſtitium oder Sonnenwende. So heißen die zwei Punkte
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Littrow, Joseph Johann von: Die Wunder des Himmels, oder gemeinfaßliche Darstellung des Weltsystems. Bd. 3. Stuttgart, 1836, S. 455. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/littrow_weltsystem03_1836/467>, abgerufen am 21.02.2025.
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