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Löhe, Wilhelm: Etwas aus der Geschichte des Diaconissenhauses Neuendettelsau. Nürnberg, 1870.

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Zuversicht, daß, der das gute Werk angefangen hat, es auch vollführen wird bis an den Tag, von welchem an man keiner solchen Häuser mehr bedürfen, sondern in jenen Hütten wohnen wird, da kein Tod und kein Leid und kein Geschrei und kein Schmerz mehr ist, da Gott abwischen wird alle Thränen von unseren Augen. Aber nicht meinen Segen allein soll und will ich auf diese Stätte legen, sondern auch den all der lieben Brüder und Schwestern, die mit mir zu dem Liebeswerke, dem dieses Gebäude dienen soll, verbunden sind. Vernehmet deshalb mit Aufmerksamkeit den Inhalt dieses Actenstücks in meinen Händen hier, das eine wortgetreue Abschrift ist des in diese Kapsel verschloßenen, zur Einlegung in diesen Eckstein bestimmten Originals. Dasselbe ist von allen Unternehmern, Lehrern, Helfern und Helferinnen unsres Vereins für weibliche Diaconie, sowie der Diaconissenanstalt dahier unterzeichnet und lautet folgendermaßen."

Decan Bachmann las hier das Document nach seinem folgenden Wortlaut: Im Namen Jesu.
Im Jahre des Heils 1854,
am 23. Junius an St. Johannis des Täufers Vorabend, an einem Freitag Nachmittags 5 Uhr,
ist der Grund und Sockel dieses Diaconissen- und Krankenhauses feierlich geschloßen und durch Gebet und Gottes Wort geweiht worden.

In demselbigen Jahre herrschte über diese fränkischen Gaue König Maximilian II., Herzog von Bayern. Derselbe war, obwohl der römisch-katholischen Kirche zugethan, menschlichen Rechtes summus episcopus der lutherischen Kirche in seinem Königreich, regierte aber dieselbe Kirche durch ein Oberconsistorium ihres eigenen Glaubens, an dessen Spitze er als Präsidenten gesetzt hatte den lutherischen Dr. theologiae Adolf Harleß von Nürnberg. Dieser war der erste Oberconsistorialpräsident geistlichen Standes, nachdem alle seine Vorgänger Juristen gewesen waren. Der HErr wolle das Wort der Wahrheit durch die Hand dieses Mannes fortgehen laßen und siegen in dieser armen bayerischen Landeskirche!

Neuendettelsau war zur selben Zeit eine lutherische Parochie, in deren Mitte die Pfarrkirche St. Nikolai zu Neuendettelsau stand. Zu dieser gehörten als Filialkirchen die Kirche St. Laurentii zu Wernsbach und die Kirche zu Reuth, auf deren Altar das Bildnis Johannis des

Zuversicht, daß, der das gute Werk angefangen hat, es auch vollführen wird bis an den Tag, von welchem an man keiner solchen Häuser mehr bedürfen, sondern in jenen Hütten wohnen wird, da kein Tod und kein Leid und kein Geschrei und kein Schmerz mehr ist, da Gott abwischen wird alle Thränen von unseren Augen. Aber nicht meinen Segen allein soll und will ich auf diese Stätte legen, sondern auch den all der lieben Brüder und Schwestern, die mit mir zu dem Liebeswerke, dem dieses Gebäude dienen soll, verbunden sind. Vernehmet deshalb mit Aufmerksamkeit den Inhalt dieses Actenstücks in meinen Händen hier, das eine wortgetreue Abschrift ist des in diese Kapsel verschloßenen, zur Einlegung in diesen Eckstein bestimmten Originals. Dasselbe ist von allen Unternehmern, Lehrern, Helfern und Helferinnen unsres Vereins für weibliche Diaconie, sowie der Diaconissenanstalt dahier unterzeichnet und lautet folgendermaßen.“

Decan Bachmann las hier das Document nach seinem folgenden Wortlaut: Im Namen Jesu.
Im Jahre des Heils 1854,
am 23. Junius an St. Johannis des Täufers Vorabend, an einem Freitag Nachmittags 5 Uhr,
ist der Grund und Sockel dieses Diaconissen- und Krankenhauses feierlich geschloßen und durch Gebet und Gottes Wort geweiht worden.

In demselbigen Jahre herrschte über diese fränkischen Gaue König Maximilian II., Herzog von Bayern. Derselbe war, obwohl der römisch-katholischen Kirche zugethan, menschlichen Rechtes summus episcopus der lutherischen Kirche in seinem Königreich, regierte aber dieselbe Kirche durch ein Oberconsistorium ihres eigenen Glaubens, an dessen Spitze er als Präsidenten gesetzt hatte den lutherischen Dr. theologiae Adolf Harleß von Nürnberg. Dieser war der erste Oberconsistorialpräsident geistlichen Standes, nachdem alle seine Vorgänger Juristen gewesen waren. Der HErr wolle das Wort der Wahrheit durch die Hand dieses Mannes fortgehen laßen und siegen in dieser armen bayerischen Landeskirche!

Neuendettelsau war zur selben Zeit eine lutherische Parochie, in deren Mitte die Pfarrkirche St. Nikolai zu Neuendettelsau stand. Zu dieser gehörten als Filialkirchen die Kirche St. Laurentii zu Wernsbach und die Kirche zu Reuth, auf deren Altar das Bildnis Johannis des

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[35/0035] Zuversicht, daß, der das gute Werk angefangen hat, es auch vollführen wird bis an den Tag, von welchem an man keiner solchen Häuser mehr bedürfen, sondern in jenen Hütten wohnen wird, da kein Tod und kein Leid und kein Geschrei und kein Schmerz mehr ist, da Gott abwischen wird alle Thränen von unseren Augen. Aber nicht meinen Segen allein soll und will ich auf diese Stätte legen, sondern auch den all der lieben Brüder und Schwestern, die mit mir zu dem Liebeswerke, dem dieses Gebäude dienen soll, verbunden sind. Vernehmet deshalb mit Aufmerksamkeit den Inhalt dieses Actenstücks in meinen Händen hier, das eine wortgetreue Abschrift ist des in diese Kapsel verschloßenen, zur Einlegung in diesen Eckstein bestimmten Originals. Dasselbe ist von allen Unternehmern, Lehrern, Helfern und Helferinnen unsres Vereins für weibliche Diaconie, sowie der Diaconissenanstalt dahier unterzeichnet und lautet folgendermaßen.“ Decan Bachmann las hier das Document nach seinem folgenden Wortlaut: Im Namen Jesu. Im Jahre des Heils 1854, am 23. Junius an St. Johannis des Täufers Vorabend, an einem Freitag Nachmittags 5 Uhr, ist der Grund und Sockel dieses Diaconissen- und Krankenhauses feierlich geschloßen und durch Gebet und Gottes Wort geweiht worden. In demselbigen Jahre herrschte über diese fränkischen Gaue König Maximilian II., Herzog von Bayern. Derselbe war, obwohl der römisch-katholischen Kirche zugethan, menschlichen Rechtes summus episcopus der lutherischen Kirche in seinem Königreich, regierte aber dieselbe Kirche durch ein Oberconsistorium ihres eigenen Glaubens, an dessen Spitze er als Präsidenten gesetzt hatte den lutherischen Dr. theologiae Adolf Harleß von Nürnberg. Dieser war der erste Oberconsistorialpräsident geistlichen Standes, nachdem alle seine Vorgänger Juristen gewesen waren. Der HErr wolle das Wort der Wahrheit durch die Hand dieses Mannes fortgehen laßen und siegen in dieser armen bayerischen Landeskirche! Neuendettelsau war zur selben Zeit eine lutherische Parochie, in deren Mitte die Pfarrkirche St. Nikolai zu Neuendettelsau stand. Zu dieser gehörten als Filialkirchen die Kirche St. Laurentii zu Wernsbach und die Kirche zu Reuth, auf deren Altar das Bildnis Johannis des

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Zitationshilfe: Löhe, Wilhelm: Etwas aus der Geschichte des Diaconissenhauses Neuendettelsau. Nürnberg, 1870, S. 35. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/loehe_neuendettelsau_1870/35>, abgerufen am 21.11.2024.