Löscher, Valentin Ernst: Historie Des Römischen Huren-Regiments Der Theodoræ und Maroziæ. Leipzig, 1705.Einleitung zur Budsezischen Familie und vielleicht noch einige zuvor/ im eilfftenSec. alda residiret/ daher es auch eine Graffschafft genennet worden. Zorbizi, sonst auch Zorbeck, jetzo Zörbig/ war ein Burgvvardium, daß von denen Sorben insonderheit den Nah- men hat/ vermuthlich im Pago Nedelice; Es gedencket dessen Ditmarus Lib. VI. p. 152. Man hat vor diesen gar bald eine Burg-Graffschafft daraus gemacht. Zerbesta, jetzo Zerbst/ ist eine Haubt-Stadt der Sorben gewesen/ wie sie Meibomius nen- net/ und gedencket derselben auch Ditmarus p. 141. Wetin hat entweder zum Pago Nicici, oder Nedelice gehöret/ und hat im eilfften Sec. auch den Graffen Titul bekommen. Lansberg ist im 12ten Sec. von Marckgraff Dietrichen in Osterland erst ge- bauet worden. Vid. Chron. Montis Ser. p. 50. Das Dalemincier Land liegt unter dem Sorbischen/ und chin-
Einleitung zur Budſeziſchen Familie und vielleicht noch einige zuvor/ im eilfftenSec. alda reſidiret/ daher es auch eine Graffſchafft genennet worden. Zorbizi, ſonſt auch Zorbeck, jetzo Zoͤrbig/ war ein Burgvvardium, daß von denen Sorben inſonderheit den Nah- men hat/ vermuthlich im Pago Nedelice; Es gedencket deſſen Ditmarus Lib. VI. p. 152. Man hat vor dieſen gar bald eine Burg-Graffſchafft daraus gemacht. Zerbeſta, jetzo Zerbſt/ iſt eine Haubt-Stadt der Sorben geweſen/ wie ſie Meibomius nen- net/ und gedencket derſelben auch Ditmarus p. 141. Wetin hat entweder zum Pago Nicici, oder Nedelice gehoͤret/ und hat im eilfften Sec. auch den Graffen Titul bekommen. Lansberg iſt im 12ten Sec. von Marckgraff Dietrichen in Oſterland erſt ge- bauet worden. Vid. Chron. Montis Ser. p. 50. Das Dalemincier Land liegt unter dem Sorbiſchen/ und chin-
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Einleitung zur
Budſeziſchen Familie und vielleicht noch einige zuvor/ im eilfften
Sec. alda reſidiret/ daher es auch eine Graffſchafft genennet
worden. Zorbizi, ſonſt auch Zorbeck, jetzo Zoͤrbig/ war ein
Burgvvardium, daß von denen Sorben inſonderheit den Nah-
men hat/ vermuthlich im Pago Nedelice; Es gedencket deſſen
Ditmarus Lib. VI. p. 152. Man hat vor dieſen gar bald eine
Burg-Graffſchafft daraus gemacht. Zerbeſta, jetzo Zerbſt/ iſt eine
Haubt-Stadt der Sorben geweſen/ wie ſie Meibomius nen-
net/ und gedencket derſelben auch Ditmarus p. 141. Wetin hat
entweder zum Pago Nicici, oder Nedelice gehoͤret/ und hat im
eilfften Sec. auch den Graffen Titul bekommen. Lansberg iſt
im 12ten Sec. von Marckgraff Dietrichen in Oſterland erſt ge-
bauet worden. Vid. Chron. Montis Ser. p. 50.
Das Dalemincier Land liegt unter dem Sorbiſchen/ und
breitet ſich von der Elſter biß uͤber die Elbe zur ſchwartzen Elſter
aus. Ditmarus giebt dieſen Nahmen vor deutſch aus/ und be-
richtet daß es auff wendiſch Glomaci ſey genennet worden. Es
wird ſonſt der erſte Nahme unterſchiedlich bey denen Scribenten
geſchrieben: Wittichindus Corbejenſis nennet dieſes Land Da-
lamantiam, und in einigen Diplomatibus Kaͤyſers Henrici IV.
heiſſet es Thalmenche, und Thalminci. Sigibertus Gem-
blacenſis, Conr. Ursbergenſis und Cranzius nennen es gar
Dalmatiam, meiſtens/ weil ſie in der falſchen Meynung ſtun-
den/ es haͤtten deſſen Einwohner ihren Uhrſprung aus Dalmati-
en/ gleichwie Stella ſie von denen erdichteten Helmanticis her-
fuͤhret. Wenn man die Sache genauer erweget/ wird man
finden/ daß das Wort Daleminci zuweilen in engern Verſtand
genommen wird/ wenn es das Land zwiſchen der Elbe und Mil-
da/ oder den Pagum Daleminci bedeutet/ zum exempel beym
Ditmaro pag. 1-65. zuweilen aber auch in weiterer Bedeutung/
da alles/ was zwiſchen der Elſter und Elbe/ ja noch uͤber dieſelbe
lieget/ Daleminci genennet wird; der Nahme Glomaci aber
wird meines wiſſens immer in engern Verſtand genommen.
Den weiteren Verſtand dieſes Nahmens treffen wir bey Witti-
chin-
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