Löscher, Valentin Ernst: Historie Des Römischen Huren-Regiments Der Theodoræ und Maroziæ. Leipzig, 1705.Hist. medii aevi. chindo offtmahls an/ wenn zum exempel Annal. Lib. I. p. 639. ed.Meibom. in fol. die Dalmanci unter die großen Wendischen Völcker/ Bohemos O botritos &c. gesetzet werden: So werden sie auch p. 634. und sonst als eine grosse Nation angeführet/ und p. 641. als der Thüringer Nachbahrn beschrieben/ ja es wird von ihnen gemeldet/ daß sie in dem letzten Zug der Hungarn wieder Henricum Aucupem, welchen doch die Sorben/ nach einmü- thigen Zeugnüß der Scribenten, befördert/ sich denen Hungarn wiedersetzt und ihnen einen fetten Hund zum Schimpff geschickt hätten; Woraus wohl mehr als zu klahr ist/ daß diese Dalemin- cier eine von denen Sorben gar unterschiedene Nation gewesen; Jm welchen Stück ich von dem sehr gelehrten Hn. D. Graunio dissentiren muß/ welcher in seiner Dalemincia §. X. sie zu einem Theil der Sorben machet/ und Albini wie auch vieler Alten Bey- fall hat. Bey Sigeberto, Ottone Frising. und andern wird dieses Wort gleichfals in weitern Verstand gebrauchet/ und da- bey wollen wir auch bleiben/ und dazu nehmen die Pagos, Chuti- ci, Tuchurino, Geraha, Vedu, Plisni, Daleminci, Belegori, Mugelini, Glomaci, Siusli, Milceni und Niseni. Chutici, oder wie es in einem Diplom. Henrici 11. heist/ Gu- Bur-
Hiſt. medii ævi. chindo offtmahls an/ weñ zum exempel Annal. Lib. I. p. 639. ed.Meibom. in fol. die Dalmanci unter die großen Wendiſchen Voͤlcker/ Bohemos O botritos &c. geſetzet werden: So werden ſie auch p. 634. und ſonſt als eine groſſe Nation angefuͤhret/ uñ p. 641. als der Thuͤringer Nachbahrn beſchrieben/ ja es wird von ihnen gemeldet/ daß ſie in dem letzten Zug der Hungarn wieder Henricum Aucupem, welchen doch die Sorben/ nach einmuͤ- thigen Zeugnuͤß der Scribenten, befoͤrdert/ ſich denen Hungarn wiederſetzt und ihnen einen fetten Hund zum Schimpff geſchickt haͤtten; Woraus wohl mehr als zu klahr iſt/ daß dieſe Dalemin- cier eine von denen Sorben gar unterſchiedene Nation geweſen; Jm welchen Stuͤck ich von dem ſehr gelehrten Hn. D. Graunio diſſentiren muß/ welcher in ſeiner Dalemincia §. X. ſie zu einem Theil der Sorben machet/ uñ Albini wie auch vieler Alten Bey- fall hat. Bey Sigeberto, Ottone Friſing. und andern wird dieſes Wort gleichfals in weitern Verſtand gebrauchet/ und da- bey wollen wir auch bleiben/ und dazu nehmen die Pagos, Chuti- ci, Tuchurino, Geraha, Vedu, Pliſni, Daleminci, Belegori, Mugelini, Glomaci, Siusli, Milceni und Niſeni. Chutici, oder wie es in einem Diplom. Henrici 11. heiſt/ Gu- Bur-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0233" n="215"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Hiſt. medii ævi.</hi></fw><lb/><hi rendition="#aq">chindo</hi> offtmahls an/ weñ zum exempel <hi rendition="#aq">Annal. Lib. I. p. 639. ed.<lb/> Meibom. in fol.</hi> die <hi rendition="#aq">Dalmanci</hi> unter die großen Wendiſchen<lb/> Voͤlcker/ <hi rendition="#aq">Bohemos O botritos &c.</hi> geſetzet werden: So werden<lb/> ſie auch <hi rendition="#aq">p.</hi> 634. und ſonſt als eine groſſe <hi rendition="#aq">Nation</hi> angefuͤhret/ uñ <hi rendition="#aq">p.</hi><lb/> 641. als der Thuͤringer Nachbahrn beſchrieben/ ja es wird von<lb/> ihnen gemeldet/ daß ſie in dem letzten Zug der Hungarn wieder<lb/><hi rendition="#aq">Henricum Aucupem,</hi> welchen doch die Sorben/ nach einmuͤ-<lb/> thigen Zeugnuͤß der <hi rendition="#aq">Scribent</hi>en, befoͤrdert/ ſich denen Hungarn<lb/> wiederſetzt und ihnen einen fetten Hund zum Schimpff geſchickt<lb/> haͤtten; Woraus wohl mehr als zu klahr iſt/ daß dieſe <hi rendition="#aq">Dalemin-<lb/> ci</hi>er eine von denen Sorben gar unterſchiedene <hi rendition="#aq">Nation</hi> geweſen;<lb/> Jm welchen Stuͤck ich von dem ſehr gelehrten Hn. <hi rendition="#aq">D. Graunio<lb/> diſſentir</hi>en muß/ welcher in ſeiner <hi rendition="#aq">Dalemincia §. X.</hi> ſie zu einem<lb/> Theil der Sorben machet/ uñ <hi rendition="#aq">Albini</hi> wie auch vieler Alten Bey-<lb/> fall hat. Bey <hi rendition="#aq">Sigeberto, Ottone Friſing.</hi> und andern wird<lb/> dieſes Wort gleichfals in weitern Verſtand gebrauchet/ und da-<lb/> bey wollen wir auch bleiben/ und dazu nehmen die <hi rendition="#aq">Pagos, Chuti-<lb/> ci, Tuchurino, Geraha, Vedu, Pliſni, Daleminci, Belegori,<lb/> Mugelini, Glomaci, Siusli, Milceni</hi> und <hi rendition="#aq">Niſeni.</hi></p><lb/> <p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Chutici</hi>,</hi> oder wie es in einem <hi rendition="#aq">Diplom. Henrici</hi> 11. heiſt/ <hi rendition="#aq">Gu-<lb/> tici,</hi> iſt ein groſſer <hi rendition="#aq">Pagus,</hi> welcher in denen Hiſtoren viel <hi rendition="#aq">confu-<lb/> ſion</hi> macht/ alſo daß ſich die wenigſten darein finden koͤñen/ u. ihn<lb/> etliche oben bey Leipzig/ andre unten bey Chemnitz ſetzen. Auff die<lb/> Art wie es in unſrer Land-Charte vorgeſtellet iſt/ kann hoffentlich<lb/> der Sache gerathen werden/ alſo daß das Land <hi rendition="#aq">Chutici</hi> gleich<lb/> unter dem <hi rendition="#aq">Pago Nedelice</hi> von Sckeudiz an zwiſchen der Pleiſſe<lb/> und Zwickauiſchen Mulda biß gegen Chemnitz ſich erſtrecke/ der<lb/> obere Theil an der Pleiſſe aber <hi rendition="#aq">Chutici Occidentalis,</hi> und der<lb/> andre an der Mulde <hi rendition="#aq">Orientalis</hi> genennet werden/ angeſehen<lb/><hi rendition="#aq">Ditmarus p.</hi> 55 und ſonſten dieſen Unterſcheid augenſcheinlich<lb/> machet/ und braucht es alſo nicht/ daß wir dieſen <hi rendition="#aq">Pagum</hi> mit <hi rendition="#aq">Al-<lb/> bino</hi> an die Elſter rucken. Hierzu gehoͤrte nun das <hi rendition="#aq">Bugwardium<lb/> Skudizi,</hi> jetzo Sckeuditz/ die Oerter/ <hi rendition="#aq">Rogalize,</hi> jetzo Reglitz/<lb/><hi rendition="#aq">Svenca</hi> (Zwencka) <hi rendition="#aq">Chorie</hi> (Koͤhren) Colditz/ <hi rendition="#aq">Medebure,</hi> das<lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">Bur-</hi></fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [215/0233]
Hiſt. medii ævi.
chindo offtmahls an/ weñ zum exempel Annal. Lib. I. p. 639. ed.
Meibom. in fol. die Dalmanci unter die großen Wendiſchen
Voͤlcker/ Bohemos O botritos &c. geſetzet werden: So werden
ſie auch p. 634. und ſonſt als eine groſſe Nation angefuͤhret/ uñ p.
641. als der Thuͤringer Nachbahrn beſchrieben/ ja es wird von
ihnen gemeldet/ daß ſie in dem letzten Zug der Hungarn wieder
Henricum Aucupem, welchen doch die Sorben/ nach einmuͤ-
thigen Zeugnuͤß der Scribenten, befoͤrdert/ ſich denen Hungarn
wiederſetzt und ihnen einen fetten Hund zum Schimpff geſchickt
haͤtten; Woraus wohl mehr als zu klahr iſt/ daß dieſe Dalemin-
cier eine von denen Sorben gar unterſchiedene Nation geweſen;
Jm welchen Stuͤck ich von dem ſehr gelehrten Hn. D. Graunio
diſſentiren muß/ welcher in ſeiner Dalemincia §. X. ſie zu einem
Theil der Sorben machet/ uñ Albini wie auch vieler Alten Bey-
fall hat. Bey Sigeberto, Ottone Friſing. und andern wird
dieſes Wort gleichfals in weitern Verſtand gebrauchet/ und da-
bey wollen wir auch bleiben/ und dazu nehmen die Pagos, Chuti-
ci, Tuchurino, Geraha, Vedu, Pliſni, Daleminci, Belegori,
Mugelini, Glomaci, Siusli, Milceni und Niſeni.
Chutici, oder wie es in einem Diplom. Henrici 11. heiſt/ Gu-
tici, iſt ein groſſer Pagus, welcher in denen Hiſtoren viel confu-
ſion macht/ alſo daß ſich die wenigſten darein finden koͤñen/ u. ihn
etliche oben bey Leipzig/ andre unten bey Chemnitz ſetzen. Auff die
Art wie es in unſrer Land-Charte vorgeſtellet iſt/ kann hoffentlich
der Sache gerathen werden/ alſo daß das Land Chutici gleich
unter dem Pago Nedelice von Sckeudiz an zwiſchen der Pleiſſe
und Zwickauiſchen Mulda biß gegen Chemnitz ſich erſtrecke/ der
obere Theil an der Pleiſſe aber Chutici Occidentalis, und der
andre an der Mulde Orientalis genennet werden/ angeſehen
Ditmarus p. 55 und ſonſten dieſen Unterſcheid augenſcheinlich
machet/ und braucht es alſo nicht/ daß wir dieſen Pagum mit Al-
bino an die Elſter rucken. Hierzu gehoͤrte nun das Bugwardium
Skudizi, jetzo Sckeuditz/ die Oerter/ Rogalize, jetzo Reglitz/
Svenca (Zwencka) Chorie (Koͤhren) Colditz/ Medebure, das
Bur-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |