Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Löscher, Valentin Ernst: Historie Des Römischen Huren-Regiments Der Theodoræ und Maroziæ. Leipzig, 1705.

Bild:
<< vorherige Seite

Einleitung zur
Burgwardium Rochliz, der Ort Golenzarella, Wisseburg,
Losteta orientalis, &c.

Tuchurino, oder wie es in einem Diplom. Henrici III. heist/
Tucherin, ist ein Pagus zwischen der Sale und Pleisse/ dessen
Ditmarus gedenckt/ und ist davon der Nahme Tauchern noch ü-
brig. Es gehörte dazu Tuchur, (Tauchern) Lipzic, Lipiz, o-
der Lipzi (Leipzig)/ und vielleicht auch Taucha. Der Pagus
Geraha
liegt längst der Elster tieffer herunter an den Thüringi-
schen Gräntzen/ und wird in Diplomatibus und bey Paulo Lan-
gio in Chron. Citicensi p. 781. seqq.
gedacht. Der vornehmste
Ort alhier war Schworz, welcher hernach den Nahmen des
gantzen Pagi bekommen/ und noch Gera genennet wird.

Der Pagus Vedu liegt gleich unter vorigen/ und wird von
Ditmaro angeführet/ dessen vornehmste Oerter sind/ Vedu
(Weyda) Olsnize (Oelßnitz) Smolla (Schmöllen/ &c. Der
Pagus Plisni lag weiter gegen Morgen an der Pleisse/ dessen Dit-
marus
und Adamus Bremensis gedencken; der Haubt-Ort war
Plisni, jetzo Altenburg/ welches/ weil die Graffen dieses Pagi al-
hier residiret/ hernach eine Graffschafft genennet worden.

Der absonderliche Pagus Daleminci war einer von den grö-
sten Pagis, und erstreckte sich nach Ditmari Bericht von dem
Fluß Caminizi, oder der Milda/ biß an die Elbe/ daß er also ge-
gen Norden die Pagos Lubinizi und Trescowo, und gegen
Süden Niseni und Siusli hatte. Ein Uberbleibsel davon ist
noch die Stadt Dalem/ und sind sonder Zweiffel die kleinen Pa-
gi Mugelini
und Glomaci nur Stücken davon gewesen. Es
gehörte auch daß Burgvvardium Lizingk (Leißnigk) hierher.

Der Pagus Belegori welcher in Diplomate Conradi Mar-
chionis.
A. 1130. angeführet wird/ lag noch höher zwischen der
Elbe und schwartzen Elster/ in welchem Belegori, (jetzt Belgern)
ein Burgvvardium war/ ingleichen Trescovvo, es gehörte auch
hieher der Ort Schirmeniz und vielleicht Brettin.

Mugelini war ein kleiner Pagus an dem Flüßgen Gana in
welchen Mugelina/ jetzt Mügeln/ und Strela die bekanntesten
Oerter selbiger Zeit sind.

Glo-

Einleitung zur
Burgwardium Rochliz, der Ort Golenzarella, Wiſſeburg,
Loſteta orientalis, &c.

Tuchurino, oder wie es in einem Diplom. Henrici III. heiſt/
Tucherin, iſt ein Pagus zwiſchen der Sale und Pleiſſe/ deſſen
Ditmarus gedenckt/ und iſt davon der Nahme Tauchern noch uͤ-
brig. Es gehoͤrte dazu Tuchur, (Tauchern) Lipzic, Lipiz, o-
der Lipzi (Leipzig)/ und vielleicht auch Taucha. Der Pagus
Geraha
liegt laͤngſt der Elſter tieffer herunter an den Thuͤringi-
ſchen Graͤntzen/ und wird in Diplomatibus und bey Paulo Lan-
gio in Chron. Citicenſi p. 781. ſeqq.
gedacht. Der vornehmſte
Ort alhier war Schworz, welcher hernach den Nahmen des
gantzen Pagi bekommen/ und noch Gera genennet wird.

Der Pagus Vedu liegt gleich unter vorigen/ und wird von
Ditmaro angefuͤhret/ deſſen vornehmſte Oerter ſind/ Vedu
(Weyda) Olſnize (Oelßnitz) Smolla (Schmoͤllen/ &c. Der
Pagus Pliſni lag weiter gegen Morgen an der Pleiſſe/ deſſen Dit-
marus
und Adamus Bremenſis gedencken; der Haubt-Ort war
Pliſni, jetzo Altenburg/ welches/ weil die Graffen dieſes Pagi al-
hier reſidiret/ hernach eine Graffſchafft genennet worden.

Der abſonderliche Pagus Daleminci war einer von den groͤ-
ſten Pagis, und erſtreckte ſich nach Ditmari Bericht von dem
Fluß Caminizi, oder der Milda/ biß an die Elbe/ daß er alſo ge-
gen Norden die Pagos Lubinizi und Treſcowo, und gegen
Suͤden Niſeni und Siusli hatte. Ein Uberbleibſel davon iſt
noch die Stadt Dalem/ und ſind ſonder Zweiffel die kleinen Pa-
gi Mugelini
und Glomaci nur Stuͤcken davon geweſen. Es
gehoͤrte auch daß Burgvvardium Lizingk (Leißnigk) hierher.

Der Pagus Belegori welcher in Diplomate Conradi Mar-
chionis.
A. 1130. angefuͤhret wird/ lag noch hoͤher zwiſchen der
Elbe und ſchwartzen Elſter/ in welchem Belegori, (jetzt Belgern)
ein Burgvvardium war/ ingleichen Treſcovvo, es gehoͤrte auch
hieher der Ort Schirmeniz und vielleicht Brettin.

Mugelini war ein kleiner Pagus an dem Fluͤßgen Gana in
welchen Mugelina/ jetzt Muͤgeln/ und Strela die bekannteſten
Oerter ſelbiger Zeit ſind.

Glo-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0234" n="216"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Einleitung zur</hi></fw><lb/><hi rendition="#aq">Burgwardium Rochliz,</hi> der Ort <hi rendition="#aq">Golenzarella, Wi&#x017F;&#x017F;eburg,<lb/>
Lo&#x017F;teta orientalis, &amp;c.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Tuchurino</hi>,</hi> oder wie es in einem <hi rendition="#aq">Diplom. Henrici III.</hi> hei&#x017F;t/<lb/><hi rendition="#aq">Tucherin,</hi> i&#x017F;t ein <hi rendition="#aq">Pagus</hi> zwi&#x017F;chen der Sale und Plei&#x017F;&#x017F;e/ de&#x017F;&#x017F;en<lb/><hi rendition="#aq">Ditmarus</hi> gedenckt/ und i&#x017F;t davon der Nahme Tauchern noch u&#x0364;-<lb/>
brig. Es geho&#x0364;rte dazu <hi rendition="#aq">Tuchur,</hi> (Tauchern) <hi rendition="#aq">Lipzic, Lipiz,</hi> o-<lb/>
der <hi rendition="#aq">Lipzi</hi> (Leipzig)/ und vielleicht auch Taucha. Der <hi rendition="#aq">Pagus<lb/><hi rendition="#i">Geraha</hi></hi> liegt la&#x0364;ng&#x017F;t der El&#x017F;ter tieffer herunter an den Thu&#x0364;ringi-<lb/>
&#x017F;chen Gra&#x0364;ntzen/ und wird in <hi rendition="#aq">Diplomatibus</hi> und bey <hi rendition="#aq">Paulo Lan-<lb/>
gio in Chron. Citicen&#x017F;i p. 781. &#x017F;eqq.</hi> gedacht. Der vornehm&#x017F;te<lb/>
Ort alhier war <hi rendition="#aq">Schworz,</hi> welcher hernach den Nahmen des<lb/>
gantzen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">P</hi>agi</hi> bekommen/ und noch Gera genennet wird.</p><lb/>
          <p>Der <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">P</hi>agus <hi rendition="#i">Vedu</hi></hi> liegt gleich unter vorigen/ und wird von<lb/><hi rendition="#aq">Ditmaro</hi> angefu&#x0364;hret/ de&#x017F;&#x017F;en vornehm&#x017F;te Oerter &#x017F;ind/ <hi rendition="#aq">Vedu</hi><lb/>
(Weyda) <hi rendition="#aq">Ol&#x017F;nize</hi> (Oelßnitz) <hi rendition="#aq">Smolla</hi> (Schmo&#x0364;llen/ <hi rendition="#aq">&amp;c.</hi> Der<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">P</hi>agus <hi rendition="#i">Pli&#x017F;ni</hi></hi> lag weiter gegen Morgen an der Plei&#x017F;&#x017F;e/ de&#x017F;&#x017F;en <hi rendition="#aq">Dit-<lb/>
marus</hi> und <hi rendition="#aq">Adamus Bremen&#x017F;is</hi> gedencken; der Haubt-Ort war<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">P</hi>li&#x017F;ni,</hi> jetzo Altenburg/ welches/ weil die Graffen die&#x017F;es <hi rendition="#aq">Pagi</hi> al-<lb/>
hier <hi rendition="#aq">re&#x017F;idir</hi>et/ hernach eine Graff&#x017F;chafft genennet worden.</p><lb/>
          <p>Der ab&#x017F;onderliche <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">P</hi>agus <hi rendition="#i">Daleminci</hi></hi> war einer von den gro&#x0364;-<lb/>
&#x017F;ten <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">P</hi>agis,</hi> und er&#x017F;treckte &#x017F;ich nach <hi rendition="#aq">Ditmari</hi> Bericht von dem<lb/>
Fluß <hi rendition="#aq">Caminizi,</hi> oder der Milda/ biß an die Elbe/ daß er al&#x017F;o ge-<lb/>
gen Norden die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">P</hi>agos Lubinizi</hi> und <hi rendition="#aq">Tre&#x017F;cowo,</hi> und gegen<lb/>
Su&#x0364;den <hi rendition="#aq">Ni&#x017F;eni</hi> und <hi rendition="#aq">Siusli</hi> hatte. Ein Uberbleib&#x017F;el davon i&#x017F;t<lb/>
noch die Stadt Dalem/ und &#x017F;ind &#x017F;onder Zweiffel die kleinen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">P</hi>a-<lb/>
gi Mugelini</hi> und <hi rendition="#aq">Glomaci</hi> nur Stu&#x0364;cken davon gewe&#x017F;en. Es<lb/>
geho&#x0364;rte auch daß <hi rendition="#aq">Burgvvardium Lizingk</hi> (Leißnigk) hierher.</p><lb/>
          <p>Der <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">P</hi>agus <hi rendition="#i">Belegori</hi></hi> welcher in <hi rendition="#aq">Diplomate Conradi Mar-<lb/>
chionis.</hi> A. 1130. angefu&#x0364;hret wird/ lag noch ho&#x0364;her zwi&#x017F;chen der<lb/>
Elbe und &#x017F;chwartzen El&#x017F;ter/ in welchem <hi rendition="#aq">Belegori,</hi> (jetzt Belgern)<lb/>
ein <hi rendition="#aq">Burgvvardium</hi> war/ ingleichen <hi rendition="#aq">Tre&#x017F;covvo,</hi> es geho&#x0364;rte auch<lb/>
hieher der Ort <hi rendition="#aq">Schirmeniz</hi> und vielleicht Brettin.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Mugelini</hi></hi> war ein kleiner <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">P</hi>agus</hi> an dem Flu&#x0364;ßgen <hi rendition="#aq">Gana</hi> in<lb/>
welchen <hi rendition="#aq">Mugelina/</hi> jetzt Mu&#x0364;geln/ und Strela die bekannte&#x017F;ten<lb/>
Oerter &#x017F;elbiger Zeit &#x017F;ind.</p><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Glo-</hi> </hi> </fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[216/0234] Einleitung zur Burgwardium Rochliz, der Ort Golenzarella, Wiſſeburg, Loſteta orientalis, &c. Tuchurino, oder wie es in einem Diplom. Henrici III. heiſt/ Tucherin, iſt ein Pagus zwiſchen der Sale und Pleiſſe/ deſſen Ditmarus gedenckt/ und iſt davon der Nahme Tauchern noch uͤ- brig. Es gehoͤrte dazu Tuchur, (Tauchern) Lipzic, Lipiz, o- der Lipzi (Leipzig)/ und vielleicht auch Taucha. Der Pagus Geraha liegt laͤngſt der Elſter tieffer herunter an den Thuͤringi- ſchen Graͤntzen/ und wird in Diplomatibus und bey Paulo Lan- gio in Chron. Citicenſi p. 781. ſeqq. gedacht. Der vornehmſte Ort alhier war Schworz, welcher hernach den Nahmen des gantzen Pagi bekommen/ und noch Gera genennet wird. Der Pagus Vedu liegt gleich unter vorigen/ und wird von Ditmaro angefuͤhret/ deſſen vornehmſte Oerter ſind/ Vedu (Weyda) Olſnize (Oelßnitz) Smolla (Schmoͤllen/ &c. Der Pagus Pliſni lag weiter gegen Morgen an der Pleiſſe/ deſſen Dit- marus und Adamus Bremenſis gedencken; der Haubt-Ort war Pliſni, jetzo Altenburg/ welches/ weil die Graffen dieſes Pagi al- hier reſidiret/ hernach eine Graffſchafft genennet worden. Der abſonderliche Pagus Daleminci war einer von den groͤ- ſten Pagis, und erſtreckte ſich nach Ditmari Bericht von dem Fluß Caminizi, oder der Milda/ biß an die Elbe/ daß er alſo ge- gen Norden die Pagos Lubinizi und Treſcowo, und gegen Suͤden Niſeni und Siusli hatte. Ein Uberbleibſel davon iſt noch die Stadt Dalem/ und ſind ſonder Zweiffel die kleinen Pa- gi Mugelini und Glomaci nur Stuͤcken davon geweſen. Es gehoͤrte auch daß Burgvvardium Lizingk (Leißnigk) hierher. Der Pagus Belegori welcher in Diplomate Conradi Mar- chionis. A. 1130. angefuͤhret wird/ lag noch hoͤher zwiſchen der Elbe und ſchwartzen Elſter/ in welchem Belegori, (jetzt Belgern) ein Burgvvardium war/ ingleichen Treſcovvo, es gehoͤrte auch hieher der Ort Schirmeniz und vielleicht Brettin. Mugelini war ein kleiner Pagus an dem Fluͤßgen Gana in welchen Mugelina/ jetzt Muͤgeln/ und Strela die bekannteſten Oerter ſelbiger Zeit ſind. Glo-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/loescher_historie_1705
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/loescher_historie_1705/234
Zitationshilfe: Löscher, Valentin Ernst: Historie Des Römischen Huren-Regiments Der Theodoræ und Maroziæ. Leipzig, 1705, S. 216. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/loescher_historie_1705/234>, abgerufen am 24.11.2024.