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Löscher, Valentin Ernst: Historie Des Römischen Huren-Regiments Der Theodoræ und Maroziæ. Leipzig, 1705.

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Histor. medii aevi.
II. Graffenzu Geldern/ wovon das Diploma in Leibnitii Codice
Juris Gent T. l. p.
151. stehet. Carolus IV. erhub seine Anverwand-
ten die Luxenburgischen Graffen A. 1356. darzu/ ingleichen An.
1348. die Wendischeu Fürsten in Mecklenburg. Unter Wen-
ceslao
wurden auch die von Jülich/ Cleve und Berg Herzoge.
Jn Franckreich ward die Graffschafft Anjou auch An. 1350.
zum Herzogthum gemacht/ welcher Chartres, Berry und andre
folgten: Jn Jtalien kamen die Vicecomites in Mäyland und
die Graffen von Urbino auch zu dieser Würde. Jm 15den Sec.
kam es noch weiter: Denn Käyser Sigismundus machte An.
1430. die Savoyischen Graffen zu Herzogen/ wovon das Di-
ploma Tomo I.
das gedachten Codicis J. G. p. 209. zu finden/
ingleichen die von Castro: Käyser Fridericus die Graffen von
Holstein A. 1474. und die von Ferrara und Modena A. 1480.
Käyser Maximilianus I. die Graffen von Würtemberg A. 1495.
und den| Ertz-Bischoff zu Cammerick. Jm sechzehenden Se-
culo erhub Käyser Carolus V. den ersten Herzog zu Mantua
aus den bißherigen Marckgraffen zu Mantua A. 1539. inglei-
chen die Herzoge zu Croy, stifftete auch das Herzogthum To-
scana
wieder. Und damahls fingen die Titular-Herzoge ohne
Macht in Franckreich/ Spanien und Jtalien an: Annas von
Montmorency soll A. 1560. der erste in Franckreich gewesen
seyn/ in Spanien aber war schon A. 1550. der Hertzog von Me-
dina Celi,
welchen hernach über 100. andre gefolget. Jn
Deutschland fing man auch im 14 und 15den Sec. an/ denen ab-
getheilten Herrn von dem Ort ihre Residenz besondere Titul zu-
geben/ als das Hertzogthum oder Fürstenthum/ Calenberg/
Grubenhagen/ etc. so nur Stücke des Braunschweigischen wa-
ren/ wie man ietzo saget das Hertzogthum Weymar/ Gotha. Die
alten Hertzoge hatten sonst vor andern die Macht/ güldene Mün-
ze zu schlagen/ und die Graffen waren an sie gewiesen; wiewohl
die alte Tradition daß eben 10. oder 12. Graffen zu einem Hertzo-
gthum gehöret hätten/ von denen Gelehrtesten verworffen wird.
Die in Pohlen und Schlesien entstandene Fürsten haben im 12-

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Hiſtor. medii ævi.
II. Graffenzu Geldern/ wovon das Diploma in Leibnitii Codice
Juris Gent T. l. p.
151. ſtehet. Carolus IV. erhub ſeine Anverwand-
ten die Luxenburgiſchen Graffen A. 1356. darzu/ ingleichen An.
1348. die Wendiſcheu Fuͤrſten in Mecklenburg. Unter Wen-
ceslao
wurden auch die von Juͤlich/ Cleve und Berg Herzoge.
Jn Franckreich ward die Graffſchafft Anjou auch An. 1350.
zum Herzogthum gemacht/ welcher Chartres, Berry und andre
folgten: Jn Jtalien kamen die Vicecomites in Maͤyland und
die Graffen von Urbino auch zu dieſer Wuͤrde. Jm 15den Sec.
kam es noch weiter: Denn Kaͤyſer Sigismundus machte An.
1430. die Savoyiſchen Graffen zu Herzogen/ wovon das Di-
ploma Tomo I.
das gedachten Codicis J. G. p. 209. zu finden/
ingleichen die von Caſtro: Kaͤyſer Fridericus die Graffen von
Holſtein A. 1474. und die von Ferrara und Modena A. 1480.
Kaͤyſer Maximilianus I. die Graffen von Wuͤrtemberg A. 1495.
und den| Ertz-Biſchoff zu Cammerick. Jm ſechzehenden Se-
culo erhub Kaͤyſer Carolus V. den erſten Herzog zu Mantua
aus den bißherigen Marckgraffen zu Mantua A. 1539. inglei-
chen die Herzoge zu Croy, ſtifftete auch das Herzogthum To-
ſcana
wieder. Und damahls fingen die Titular-Herzoge ohne
Macht in Franckreich/ Spanien und Jtalien an: Annas von
Montmorency ſoll A. 1560. der erſte in Franckreich geweſen
ſeyn/ in Spanien aber war ſchon A. 1550. der Hertzog von Me-
dina Celi,
welchen hernach uͤber 100. andre gefolget. Jn
Deutſchland fing man auch im 14 und 15den Sec. an/ denen ab-
getheilten Herrn von dem Ort ihre Reſidenz beſondere Titul zu-
geben/ als das Hertzogthum oder Fuͤrſtenthum/ Calenberg/
Grubenhagen/ ꝛc. ſo nur Stuͤcke des Braunſchweigiſchen wa-
ren/ wie man ietzo ſaget das Hertzogthum Weymar/ Gotha. Die
alten Hertzoge hatten ſonſt vor andern die Macht/ guͤldene Muͤn-
ze zu ſchlagen/ und die Graffen waren an ſie gewieſen; wiewohl
die alte Tradition daß eben 10. oder 12. Graffen zu einem Hertzo-
gthum gehoͤret haͤtten/ von denen Gelehrteſten verworffen wird.
Die in Pohlen und Schleſien entſtandene Fuͤrſten haben im 12-

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[285/0303] Hiſtor. medii ævi. II. Graffenzu Geldern/ wovon das Diploma in Leibnitii Codice Juris Gent T. l. p. 151. ſtehet. Carolus IV. erhub ſeine Anverwand- ten die Luxenburgiſchen Graffen A. 1356. darzu/ ingleichen An. 1348. die Wendiſcheu Fuͤrſten in Mecklenburg. Unter Wen- ceslao wurden auch die von Juͤlich/ Cleve und Berg Herzoge. Jn Franckreich ward die Graffſchafft Anjou auch An. 1350. zum Herzogthum gemacht/ welcher Chartres, Berry und andre folgten: Jn Jtalien kamen die Vicecomites in Maͤyland und die Graffen von Urbino auch zu dieſer Wuͤrde. Jm 15den Sec. kam es noch weiter: Denn Kaͤyſer Sigismundus machte An. 1430. die Savoyiſchen Graffen zu Herzogen/ wovon das Di- ploma Tomo I. das gedachten Codicis J. G. p. 209. zu finden/ ingleichen die von Caſtro: Kaͤyſer Fridericus die Graffen von Holſtein A. 1474. und die von Ferrara und Modena A. 1480. Kaͤyſer Maximilianus I. die Graffen von Wuͤrtemberg A. 1495. und den| Ertz-Biſchoff zu Cammerick. Jm ſechzehenden Se- culo erhub Kaͤyſer Carolus V. den erſten Herzog zu Mantua aus den bißherigen Marckgraffen zu Mantua A. 1539. inglei- chen die Herzoge zu Croy, ſtifftete auch das Herzogthum To- ſcana wieder. Und damahls fingen die Titular-Herzoge ohne Macht in Franckreich/ Spanien und Jtalien an: Annas von Montmorency ſoll A. 1560. der erſte in Franckreich geweſen ſeyn/ in Spanien aber war ſchon A. 1550. der Hertzog von Me- dina Celi, welchen hernach uͤber 100. andre gefolget. Jn Deutſchland fing man auch im 14 und 15den Sec. an/ denen ab- getheilten Herrn von dem Ort ihre Reſidenz beſondere Titul zu- geben/ als das Hertzogthum oder Fuͤrſtenthum/ Calenberg/ Grubenhagen/ ꝛc. ſo nur Stuͤcke des Braunſchweigiſchen wa- ren/ wie man ietzo ſaget das Hertzogthum Weymar/ Gotha. Die alten Hertzoge hatten ſonſt vor andern die Macht/ guͤldene Muͤn- ze zu ſchlagen/ und die Graffen waren an ſie gewieſen; wiewohl die alte Tradition daß eben 10. oder 12. Graffen zu einem Hertzo- gthum gehoͤret haͤtten/ von denen Gelehrteſten verworffen wird. Die in Pohlen und Schleſien entſtandene Fuͤrſten haben im 12- ten N n 3

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Zitationshilfe: Löscher, Valentin Ernst: Historie Des Römischen Huren-Regiments Der Theodoræ und Maroziæ. Leipzig, 1705, S. 285. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/loescher_historie_1705/303>, abgerufen am 24.11.2024.