Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.Erstes Tausend Wie daß dennder Bürger OrdenHöher als der Bauern worden? 20. Welt-Beherrscher. GGott/ Fleiß vnd die Gelegenheit Beherrschen Menschen/ Welt/ vnd Zeit: Gott/ ist in Nöthen anzuflehn: Gelegenheit nicht zu versehn: Der Fleiß/ muß fort vnd fort geschehn. 21. Krieges-Greiphen. MAn hat dem Plinius nicht gerne wollen glauben Daß Greiphe sind/ die Gold auß tieffer Erde rauben; Es zeuget dieses Mars, der brauchet solche Greiphen/ Die alle Welt vm Gold durchwühlen vnd durchstreiffen. 22. Frantzösischer Brauch. Daß mit einem Messer essen viel Frantzosen/ ist zwar Brauch; Männer thun es/ Weiber thun es/ dünckt mich aber doch nicht auch. 23. Hochzeit-Wuntsch. SEyd glücklich hier vnd dort/ seyd selig denn gepreist Jhr/ die man heute Braut/ vnd Bräutigam euch heist/ Seyd Morgen Mann vnd Fraw/ seyd Eltern übers Jahr/ So habt jhr denn erlangt/ was zu erlangen war. 24. Ein andrer. THeures Paar/ deß Glückes Neid Muß euch nimmermehr versehren/ Vnd die Macht der Sterbligkeit Schade nimmer euren Ehren. Gebe
Erſtes Tauſend Wie daß dennder Buͤrger OrdenHoͤher als der Bauern worden? 20. Welt-Beherꝛſcher. GGott/ Fleiß vnd die Gelegenheit Beherꝛſchen Menſchen/ Welt/ vnd Zeit: Gott/ iſt in Noͤthen anzuflehn: Gelegenheit nicht zu verſehn: Der Fleiß/ muß fort vnd fort geſchehn. 21. Krieges-Greiphen. MAn hat dem Plinius nicht gerne wollen glauben Daß Greiphe ſind/ die Gold auß tieffer Erde rauben; Es zeuget dieſes Mars, der brauchet ſolche Greiphen/ Die alle Welt vm Gold durchwuͤhlen vnd durchſtreiffen. 22. Frantzoͤſiſcher Brauch. Daß mit einem Meſſer eſſen viel Frantzoſen/ iſt zwar Brauch; Maͤnner thun es/ Weiber thun es/ duͤnckt mich aber doch nicht auch. 23. Hochzeit-Wuntſch. SEyd gluͤcklich hier vnd dort/ ſeyd ſelig denn gepreiſt Jhr/ die man heute Braut/ vnd Braͤutigam euch heiſt/ Seyd Morgen Mann vnd Fraw/ ſeyd Eltern uͤbers Jahr/ So habt jhr denn erlangt/ was zu erlangen war. 24. Ein andrer. THeures Paar/ deß Gluͤckes Neid Muß euch nimmermehr verſehren/ Vnd die Macht der Sterbligkeit Schade nimmer euren Ehren. Gebe
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Erſtes Tauſend
Wie daß dennder Buͤrger Orden
Hoͤher als der Bauern worden?
20.
Welt-Beherꝛſcher.
GGott/ Fleiß vnd die Gelegenheit
Beherꝛſchen Menſchen/ Welt/ vnd Zeit:
Gott/ iſt in Noͤthen anzuflehn:
Gelegenheit nicht zu verſehn:
Der Fleiß/ muß fort vnd fort geſchehn.
21.
Krieges-Greiphen.
MAn hat dem Plinius nicht gerne wollen glauben
Daß Greiphe ſind/ die Gold auß tieffer Erde rauben;
Es zeuget dieſes Mars, der brauchet ſolche Greiphen/
Die alle Welt vm Gold durchwuͤhlen vnd durchſtreiffen.
22.
Frantzoͤſiſcher Brauch.
Daß mit einem Meſſer eſſen viel Frantzoſen/ iſt zwar Brauch;
Maͤnner thun es/ Weiber thun es/ duͤnckt mich aber doch nicht
auch.
23.
Hochzeit-Wuntſch.
SEyd gluͤcklich hier vnd dort/ ſeyd ſelig denn gepreiſt
Jhr/ die man heute Braut/ vnd Braͤutigam euch heiſt/
Seyd Morgen Mann vnd Fraw/ ſeyd Eltern uͤbers Jahr/
So habt jhr denn erlangt/ was zu erlangen war.
24.
Ein andrer.
THeures Paar/ deß Gluͤckes Neid
Muß euch nimmermehr verſehren/
Vnd die Macht der Sterbligkeit
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