Lohenstein, Daniel Casper von: Großmüthiger Feldherr Arminius oder Herrmann. Bd. 1. Leipzig, 1689.Arminius und Thußnelda. [Spaltenumbruch]
niger Hülffe beyzuspringen. Cäsar wagte sichnicht aus Beysorge einer Kriegs-List die Bel- gen zu verfolgen; außer: daß Pedius und Cot- ta mit der Reuterey ein Theil des Trosses ereil- te. Wie er aber des gäntzlichen Abzuges ver- sichert war/ und die einfältigen Trevirer sich nicht nur vom Jccius den Römern sich zu erge- ben bereden liessen; sondern auch Cäsarn sechs- tausend wol ausgerüstete Reuter zu Hülfe schick- ten/ rückte er über den Fluß Aesia/ welchen des Galba mit Römischen Golde bestochener Kriegs-Oberster Sambom mit zehen tausend Mann zu beschirmen bestellt war/ aber unter dem Fürwand eines erlangten Befehles schänd- lich verließ/ in der Svessoner Land für die Stadt Novidun/ in welcher des Galba zwey tapffere Söhne sich biß auf den letzten Bluts-Tropffen zu wehren entschlossen; ungeachtet die Belä- gerten mit Verwunderung anschauten/ wie die Römer eine Menge beweglicher und die Stadt- Mauern weit überhöhender Thürme anscho- ben. Alleine die von Cäsarn und den Rhemern entweder bestochene oder verzagte Kriegs-Ober- sten brachten den furchtsamen Pöfel dahin: daß sie nicht nur dem Feinde die Thore öffneten/ sondern auch des hertzhaften Galba zwey Söh- ne in Eisen schlugen/ und sich mit ihnen in die Dienstbarkeit liefferten. Gleicher Meyneyd spielte auch die Haupt-Stadt der Bellovaker Bratuspantium Cäsarn in die Hände. Denn ob schon dieser Stadt Einwohner den Divitiak mit seinen Heduern aus dem Felde geschlagen/ und ihn bey Rhotomagus über die Seene zu weichen gezwungen hatten/ wuste doch der Ver- räther seines Vaterlandes Torgo die Einwoh- ner durch seine Künste solcher Gestalt zu bethö- ren: daß sie Cäsarn zwantzig taufend Schritte weit die Schlüssel der Stadt entgegen trugen/ die Weiber und aufgeputzten Knaben ihren Feind mit Streuung Geblümes/ und entgegen gestreckten Armen gleich als ihren Erlöser be- willkommten. Also setzet die Heucheley Räubern [Spaltenumbruch] Kräntze von Lorbern/ wie der Undanck ihren Wolthätern von Eiben Laube auf. Die Ver- rätherey aber weiß die Fessel der Dienstbarkeit so zu vergülden: daß die Bethörten sie ihnen selbst als köstliche Geschmeide mit Freuden an den Hals hängen. Auf diese Art ergaben sich auch die einfältigen Ambianen; welche in Gal- lien nichts minder die Liebe der Freyheit verler- net/ als ihren deutschen Uhrsprung vergessen hatten. Die nichts minder scharffsichtigen/ als tapfferen Bellovaken aber wolten weder des knechtischen Divitiaks Schmeichel-Worten trauen/ noch dem Römischen Joche ihre Achseln unterwerffen. Daher fiel der gantze Schwall der Römischen und Gallischen Macht ihnen auf den Hals. Cäsar grieff sie an dem Flusse Phradis an. Weil sie nun ein viel zu schwacher Tamm waren den reissenden Strom der gan- tzen Römischen Macht aufzuhalten; hielten sie für besser das gewonnene Land als die Freyheit einzubüßen/ und daher flüchteten sie sich übers Meer in Britannien/ und zernichteten alles/ was sie nicht mitnehmen kunten. Wiewol nun so viel Untreue und Verräthe- Hertzog L l l l l l 3
Arminius und Thußnelda. [Spaltenumbruch]
niger Huͤlffe beyzuſpringen. Caͤſar wagte ſichnicht aus Beyſorge einer Kriegs-Liſt die Bel- gen zu verfolgen; außer: daß Pedius und Cot- ta mit der Reuterey ein Theil des Troſſes ereil- te. Wie er aber des gaͤntzlichen Abzuges ver- ſichert war/ und die einfaͤltigen Trevirer ſich nicht nur vom Jccius den Roͤmern ſich zu erge- ben bereden lieſſen; ſondern auch Caͤſarn ſechs- tauſend wol ausgeruͤſtete Reuter zu Huͤlfe ſchick- ten/ ruͤckte er uͤber den Fluß Aeſia/ welchen des Galba mit Roͤmiſchen Golde beſtochener Kriegs-Oberſter Sambom mit zehen tauſend Mann zu beſchirmen beſtellt war/ aber unter dem Fuͤrwand eines erlangten Befehles ſchaͤnd- lich verließ/ in der Sveſſoner Land fuͤr die Stadt Novidun/ in welcher des Galba zwey tapffere Soͤhne ſich biß auf den letzten Bluts-Tropffen zu wehren entſchloſſen; ungeachtet die Belaͤ- gerten mit Verwunderung anſchauten/ wie die Roͤmeꝛ eine Menge beweglicher und die Stadt- Mauern weit uͤberhoͤhender Thuͤrme anſcho- ben. Alleine die von Caͤſarn und den Rhemern entweder beſtochene oder verzagte Kriegs-Ober- ſten brachten den furchtſamen Poͤfel dahin: daß ſie nicht nur dem Feinde die Thore oͤffneten/ ſondern auch des hertzhaften Galba zwey Soͤh- ne in Eiſen ſchlugen/ und ſich mit ihnen in die Dienſtbarkeit liefferten. Gleicher Meyneyd ſpielte auch die Haupt-Stadt der Bellovaker Bratuſpantium Caͤſarn in die Haͤnde. Denn ob ſchon dieſer Stadt Einwohner den Divitiak mit ſeinen Heduern aus dem Felde geſchlagen/ und ihn bey Rhotomagus uͤber die Seene zu weichen gezwungen hatten/ wuſte doch der Ver- raͤther ſeines Vaterlandes Torgo die Einwoh- ner durch ſeine Kuͤnſte ſolcher Geſtalt zu bethoͤ- ren: daß ſie Caͤſarn zwantzig taufend Schritte weit die Schluͤſſel der Stadt entgegen trugen/ die Weiber und aufgeputzten Knaben ihren Feind mit Streuung Gebluͤmes/ und entgegen geſtreckten Armen gleich als ihren Erloͤſer be- willkom̃ten. Alſo ſetzet die Heucheley Raͤubern [Spaltenumbruch] Kraͤntze von Lorbern/ wie der Undanck ihren Wolthaͤtern von Eiben Laube auf. Die Ver- raͤtherey aber weiß die Feſſel der Dienſtbarkeit ſo zu verguͤlden: daß die Bethoͤrten ſie ihnen ſelbſt als koͤſtliche Geſchmeide mit Freuden an den Hals haͤngen. Auf dieſe Art ergaben ſich auch die einfaͤltigen Ambianen; welche in Gal- lien nichts minder die Liebe der Freyheit verler- net/ als ihren deutſchen Uhrſprung vergeſſen hatten. Die nichts minder ſcharffſichtigen/ als tapfferen Bellovaken aber wolten weder des knechtiſchen Divitiaks Schmeichel-Worten trauen/ noch dem Roͤmiſchen Joche ihre Achſeln unterwerffen. Daher fiel der gantze Schwall der Roͤmiſchen und Galliſchen Macht ihnen auf den Hals. Caͤſar grieff ſie an dem Fluſſe Phradis an. Weil ſie nun ein viel zu ſchwacher Tamm waren den reiſſenden Strom der gan- tzen Roͤmiſchen Macht aufzuhalten; hielten ſie fuͤr beſſer das gewonnene Land als die Freyheit einzubuͤßen/ und daher fluͤchteten ſie ſich uͤbers Meer in Britannien/ und zernichteten alles/ was ſie nicht mitnehmen kunten. Wiewol nun ſo viel Untreue und Verraͤthe- Hertzog L l l l l l 3
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Arminius und Thußnelda.
niger Huͤlffe beyzuſpringen. Caͤſar wagte ſich
nicht aus Beyſorge einer Kriegs-Liſt die Bel-
gen zu verfolgen; außer: daß Pedius und Cot-
ta mit der Reuterey ein Theil des Troſſes ereil-
te. Wie er aber des gaͤntzlichen Abzuges ver-
ſichert war/ und die einfaͤltigen Trevirer ſich
nicht nur vom Jccius den Roͤmern ſich zu erge-
ben bereden lieſſen; ſondern auch Caͤſarn ſechs-
tauſend wol ausgeruͤſtete Reuter zu Huͤlfe ſchick-
ten/ ruͤckte er uͤber den Fluß Aeſia/ welchen des
Galba mit Roͤmiſchen Golde beſtochener
Kriegs-Oberſter Sambom mit zehen tauſend
Mann zu beſchirmen beſtellt war/ aber unter
dem Fuͤrwand eines erlangten Befehles ſchaͤnd-
lich verließ/ in der Sveſſoner Land fuͤr die Stadt
Novidun/ in welcher des Galba zwey tapffere
Soͤhne ſich biß auf den letzten Bluts-Tropffen
zu wehren entſchloſſen; ungeachtet die Belaͤ-
gerten mit Verwunderung anſchauten/ wie die
Roͤmeꝛ eine Menge beweglicher und die Stadt-
Mauern weit uͤberhoͤhender Thuͤrme anſcho-
ben. Alleine die von Caͤſarn und den Rhemern
entweder beſtochene oder verzagte Kriegs-Ober-
ſten brachten den furchtſamen Poͤfel dahin: daß
ſie nicht nur dem Feinde die Thore oͤffneten/
ſondern auch des hertzhaften Galba zwey Soͤh-
ne in Eiſen ſchlugen/ und ſich mit ihnen in die
Dienſtbarkeit liefferten. Gleicher Meyneyd
ſpielte auch die Haupt-Stadt der Bellovaker
Bratuſpantium Caͤſarn in die Haͤnde. Denn ob
ſchon dieſer Stadt Einwohner den Divitiak
mit ſeinen Heduern aus dem Felde geſchlagen/
und ihn bey Rhotomagus uͤber die Seene zu
weichen gezwungen hatten/ wuſte doch der Ver-
raͤther ſeines Vaterlandes Torgo die Einwoh-
ner durch ſeine Kuͤnſte ſolcher Geſtalt zu bethoͤ-
ren: daß ſie Caͤſarn zwantzig taufend Schritte
weit die Schluͤſſel der Stadt entgegen trugen/
die Weiber und aufgeputzten Knaben ihren
Feind mit Streuung Gebluͤmes/ und entgegen
geſtreckten Armen gleich als ihren Erloͤſer be-
willkom̃ten. Alſo ſetzet die Heucheley Raͤubern
Kraͤntze von Lorbern/ wie der Undanck ihren
Wolthaͤtern von Eiben Laube auf. Die Ver-
raͤtherey aber weiß die Feſſel der Dienſtbarkeit
ſo zu verguͤlden: daß die Bethoͤrten ſie ihnen
ſelbſt als koͤſtliche Geſchmeide mit Freuden an
den Hals haͤngen. Auf dieſe Art ergaben ſich
auch die einfaͤltigen Ambianen; welche in Gal-
lien nichts minder die Liebe der Freyheit verler-
net/ als ihren deutſchen Uhrſprung vergeſſen
hatten. Die nichts minder ſcharffſichtigen/ als
tapfferen Bellovaken aber wolten weder des
knechtiſchen Divitiaks Schmeichel-Worten
trauen/ noch dem Roͤmiſchen Joche ihre Achſeln
unterwerffen. Daher fiel der gantze Schwall
der Roͤmiſchen und Galliſchen Macht ihnen
auf den Hals. Caͤſar grieff ſie an dem Fluſſe
Phradis an. Weil ſie nun ein viel zu ſchwacher
Tamm waren den reiſſenden Strom der gan-
tzen Roͤmiſchen Macht aufzuhalten; hielten ſie
fuͤr beſſer das gewonnene Land als die Freyheit
einzubuͤßen/ und daher fluͤchteten ſie ſich uͤbers
Meer in Britannien/ und zernichteten alles/
was ſie nicht mitnehmen kunten.
Wiewol nun ſo viel Untreue und Verraͤthe-
rey die Belgen in hoͤchſte Verwirrung ſetzten;
in dem faſt niemand mehr einen treuen Lands-
Mañ oder Todfeind zu unteꝛſcheiden wuſte; ließ
doch der tapffere Boduognat weder Hertze noch
Hand ſincken; deſſen Vor-Eltern aus dem
Fuͤrſtlichen Cattiſchen Gebluͤte auch die Nervieꝛ
aus Deutſchland an den Fluß Sabis gebracht/
und wieder die Unterdruͤckung der Celten und
Britannier mit Darſetzung ihres Blutes ver-
theidigt hatten. Dieſer verſetzte alle unwehr-
bare Weiber und Kinder zwiſchen die Suͤmpfe/
ſtellte ſich mit ſeinen Nerviern nebſt etlichen tau-
ſend Atrebatern uñ Veromanduern an den Fluß
Sabis in einen Wald; umzaͤunete die heꝛum lie-
gende Gegend mit dickẽ Hecken: daß keine Reu-
terey ihn leicht ausſpuͤren konte. Wie nun Caͤſar
nicht weit darvon ſich lagerte/ und ſein Heer in
Befeſtigung des Lagers beſchaͤfftiget war/ fiel
Hertzog
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