Lohenstein, Daniel Casper von: Großmüthiger Feldherr Arminius oder Herrmann. Bd. 1. Leipzig, 1689.Sechstes Buch [Spaltenumbruch]
lien wohnenden Deutschen oder AthamanerKönig/ wie auch der Etolier Fürst Democritus mit seinen Kriegs-begierigen Deutschen das Werck so weit: daß Antiochus endlich mit 10000. Mann meist Deutschen in dem Eylan- de Euboa ausstieg/ darauf Annibal Ehalcis/ Mendis alle übrige Plätze einnahm. Diß er- regte zu Rom ein ungemeines Schrecken/ weil der Rath besorgte: daß nach Annibals und Ni- canors Gutachten des Antiochus Asiatisches Heer in Jtalien anlenden würde; Weßwegen zu Tarent ein grosses Heer zusammen zog/ und die Schiffs-Flotte selbige Küste bedeckte. An- nibal spielte es inzwischen auch so künstlich: daß der Macedonische König Philip aus alter ge- gen die Römer tragenden Gramschafft mit dem Antiochus seine Waffen zu vereinbaren fertig stand. Alleine das unerforschliche Verhäng- nüß/ welches die Hand allenthalben mit im Spiel hat/ schickte es so seltsam: daß diß/ wel- ches Philip vom Antiochus für einen Liebes- Dienst aufzunehmen Ursache hatte/ zu einem Zanck-Eisen ward. Denn als dieser die von Römern bey Cyno-Cephala erschlagenen Ma- cedonier begraben ließ/ deutete jener es für einen schimpflichen Verweiß aus: daß er der Seini- gen Beerdigung vernachläßigt hätte; schlug sich also wider ihn zu den Römern. Appius Claudius kam nur mit 2000. Mann in Thes- salien; diese aber erschreckten den weibischen Antiochus so sehr: daß weder Annibal noch Ni- canor ihn von Verlassung der belägerten Stadt Larissa abwendig machen konte. Weil er nun gar nach Chalcis floh/ und daselbst eine gemeine Dirne Eubia heurathete/ sein Heer in allen Wollüsten ersauffen ließ/ auff den Frühling aus Acarnanien nur für dem Ruffe: daß die Römer über das Jonische Meer setzten/ drehte Mendis mit seinen Deutschen die Deichsel in Asien/ um an der vorgesehenen Schande des Antiochus kein Theil zu haben; welcher bald darauff von dem Manius Acilius in der so vortheilhafftigen [Spaltenumbruch] Thermopylischen Enge geschlagen/ und in Chersonesus zu fliehen gezwungen ward. Nach dem aber auch sich Prusias und die Rhodier zu den Römern schlugen/ Diophanes des Antio- chus Sohn/ Selevcus von Pergamus abtrieb/ verließ Antiochus auch den Chersonesus und die Stadt Lysimachia mit unglaublichem Vorra- the. Wie nun die Deutschen der Römer Ein- bruch in Asien vernommen/ stiessen sie um die allgemeine Freyheit zu vertheidigen aus Noth bey dem Berge Sipylus in Lydien zu dem flüchtigen Antiochus; und bewegten ihn: daß er in den Thyatirenischen Feldern mit seiner zu- sammen gezohenen Macht der bey Sardis stehen- den Römer wartete. Hier kam es zu der berühm- ten Schlacht/ welche die Herrschafft Asiens ent- schied. Mendis fochte mit 5000. gepantzer- ten Deutschen in dem Hertzen des Syrischen Heeres neben der Königlichen Phalanx; die andern Deutschen standen unter dem Selevcus nebst den Cappadociern im lincken Flügel; An- tiochus selbst führte den rechten. Seinerseits aber war diß das erste Unglück: daß König Ev- menes durch anbefohlne Erlegung der Pferde die Syrischen Streitwagen verwirrete/ und mit selbten die auf Kamelen fechtende Araber in Unordnung brachte. Die gantze feindliche Reuterey traf hierauff gegen die wie Löwen fech- tende Deutschen/ welche auch/ weil sie von den Syriern nicht entsetzt ward/ und die allzu enge gestellte Macedonische Phalanx sich kaum rüh- ren konte/ fast alle ritterlich auf dem Platze blie- ben. Worauf der lincke Flügel in öffentliche Flucht gerieth; die Phalanx aber nebst dem Deutschen Fußvolcke von Römern umringt ward/ gleichwol aber nicht zertrennet werden konte/ biß ihre in die Mitte genommene eigene Elefanten sie zertheilten/ und Domitius dis- seits völliger Sieger ward. Hingegen aber durchbrach König Antiochus die Römischen Le- gionen/ und drang biß an ihr Läger; ward aber von dem übrigen siegenden Heere/ und inson- derheit
Sechſtes Buch [Spaltenumbruch]
lien wohnenden Deutſchen oder AthamanerKoͤnig/ wie auch der Etolier Fuͤrſt Democritus mit ſeinen Kriegs-begierigen Deutſchen das Werck ſo weit: daß Antiochus endlich mit 10000. Mann meiſt Deutſchen in dem Eylan- de Euboa ausſtieg/ darauf Annibal Ehalcis/ Mendis alle uͤbrige Plaͤtze einnahm. Diß er- regte zu Rom ein ungemeines Schrecken/ weil der Rath beſorgte: daß nach Annibals und Ni- canors Gutachten des Antiochus Aſiatiſches Heer in Jtalien anlenden wuͤrde; Weßwegen zu Tarent ein groſſes Heer zuſammen zog/ und die Schiffs-Flotte ſelbige Kuͤſte bedeckte. An- nibal ſpielte es inzwiſchen auch ſo kuͤnſtlich: daß der Macedoniſche Koͤnig Philip aus alter ge- gen die Roͤmer tragenden Gramſchafft mit dem Antiochus ſeine Waffen zu vereinbaren fertig ſtand. Alleine das unerforſchliche Verhaͤng- nuͤß/ welches die Hand allenthalben mit im Spiel hat/ ſchickte es ſo ſeltſam: daß diß/ wel- ches Philip vom Antiochus fuͤr einen Liebes- Dienſt aufzunehmen Urſache hatte/ zu einem Zanck-Eiſen ward. Denn als dieſer die von Roͤmern bey Cyno-Cephala erſchlagenen Ma- cedonier begraben ließ/ deutete jener es fuͤr einen ſchimpflichen Verweiß aus: daß er der Seini- gen Beerdigung vernachlaͤßigt haͤtte; ſchlug ſich alſo wider ihn zu den Roͤmern. Appius Claudius kam nur mit 2000. Mann in Theſ- ſalien; dieſe aber erſchreckten den weibiſchen Antiochus ſo ſehr: daß weder Annibal noch Ni- canor ihn von Verlaſſung der belaͤgerten Stadt Lariſſa abwendig machen konte. Weil er nun gar nach Chalcis floh/ und daſelbſt eine gemeine Dirne Eubia heurathete/ ſein Heer in allen Wolluͤſten erſauffen ließ/ auff den Fruͤhling aus Acarnanien nur fuͤr dem Ruffe: daß die Roͤmer uͤber das Joniſche Meer ſetzten/ drehte Mendis mit ſeinen Deutſchen die Deichſel in Aſien/ um an der vorgeſehenen Schande des Antiochus kein Theil zu haben; welcher bald darauff von dem Manius Acilius in der ſo vortheilhafftigen [Spaltenumbruch] Thermopyliſchen Enge geſchlagen/ und in Cherſoneſus zu fliehen gezwungen ward. Nach dem aber auch ſich Pruſias und die Rhodier zu den Roͤmern ſchlugen/ Diophanes des Antio- chus Sohn/ Selevcus von Pergamus abtrieb/ verließ Antiochus auch den Cherſoneſus und die Stadt Lyſimachia mit unglaublichem Vorra- the. Wie nun die Deutſchen der Roͤmer Ein- bruch in Aſien vernommen/ ſtieſſen ſie um die allgemeine Freyheit zu vertheidigen aus Noth bey dem Berge Sipylus in Lydien zu dem fluͤchtigen Antiochus; und bewegten ihn: daß er in den Thyatireniſchen Feldern mit ſeiner zu- ſam̃en gezohenen Macht der bey Sardis ſtehen- den Roͤmer wartete. Hier kam es zu der beruͤhm- ten Schlacht/ welche die Herrſchafft Aſiens ent- ſchied. Mendis fochte mit 5000. gepantzer- ten Deutſchen in dem Hertzen des Syriſchen Heeres neben der Koͤniglichen Phalanx; die andern Deutſchen ſtanden unter dem Selevcus nebſt den Cappadociern im lincken Fluͤgel; An- tiochus ſelbſt fuͤhrte den rechten. Seinerſeits aber war diß das erſte Ungluͤck: daß Koͤnig Ev- menes durch anbefohlne Erlegung der Pferde die Syriſchen Streitwagen verwirrete/ und mit ſelbten die auf Kamelen fechtende Araber in Unordnung brachte. Die gantze feindliche Reuterey traf hierauff gegen die wie Loͤwen fech- tende Deutſchen/ welche auch/ weil ſie von den Syriern nicht entſetzt ward/ und die allzu enge geſtellte Macedoniſche Phalanx ſich kaum ruͤh- ren konte/ faſt alle ritterlich auf dem Platze blie- ben. Worauf der lincke Fluͤgel in oͤffentliche Flucht gerieth; die Phalanx aber nebſt dem Deutſchen Fußvolcke von Roͤmern umringt ward/ gleichwol aber nicht zertrennet werden konte/ biß ihre in die Mitte genommene eigene Elefanten ſie zertheilten/ und Domitius dis- ſeits voͤlliger Sieger ward. Hingegen aber durchbrach Koͤnig Antiochus die Roͤmiſchen Le- gionen/ und drang biß an ihr Laͤger; ward aber von dem uͤbrigen ſiegenden Heere/ und inſon- derheit
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Sechſtes Buch
lien wohnenden Deutſchen oder Athamaner
Koͤnig/ wie auch der Etolier Fuͤrſt Democritus
mit ſeinen Kriegs-begierigen Deutſchen das
Werck ſo weit: daß Antiochus endlich mit
10000. Mann meiſt Deutſchen in dem Eylan-
de Euboa ausſtieg/ darauf Annibal Ehalcis/
Mendis alle uͤbrige Plaͤtze einnahm. Diß er-
regte zu Rom ein ungemeines Schrecken/ weil
der Rath beſorgte: daß nach Annibals und Ni-
canors Gutachten des Antiochus Aſiatiſches
Heer in Jtalien anlenden wuͤrde; Weßwegen
zu Tarent ein groſſes Heer zuſammen zog/ und
die Schiffs-Flotte ſelbige Kuͤſte bedeckte. An-
nibal ſpielte es inzwiſchen auch ſo kuͤnſtlich: daß
der Macedoniſche Koͤnig Philip aus alter ge-
gen die Roͤmer tragenden Gramſchafft mit dem
Antiochus ſeine Waffen zu vereinbaren fertig
ſtand. Alleine das unerforſchliche Verhaͤng-
nuͤß/ welches die Hand allenthalben mit im
Spiel hat/ ſchickte es ſo ſeltſam: daß diß/ wel-
ches Philip vom Antiochus fuͤr einen Liebes-
Dienſt aufzunehmen Urſache hatte/ zu einem
Zanck-Eiſen ward. Denn als dieſer die von
Roͤmern bey Cyno-Cephala erſchlagenen Ma-
cedonier begraben ließ/ deutete jener es fuͤr einen
ſchimpflichen Verweiß aus: daß er der Seini-
gen Beerdigung vernachlaͤßigt haͤtte; ſchlug
ſich alſo wider ihn zu den Roͤmern. Appius
Claudius kam nur mit 2000. Mann in Theſ-
ſalien; dieſe aber erſchreckten den weibiſchen
Antiochus ſo ſehr: daß weder Annibal noch Ni-
canor ihn von Verlaſſung der belaͤgerten Stadt
Lariſſa abwendig machen konte. Weil er nun
gar nach Chalcis floh/ und daſelbſt eine gemeine
Dirne Eubia heurathete/ ſein Heer in allen
Wolluͤſten erſauffen ließ/ auff den Fruͤhling aus
Acarnanien nur fuͤr dem Ruffe: daß die Roͤmer
uͤber das Joniſche Meer ſetzten/ drehte Mendis
mit ſeinen Deutſchen die Deichſel in Aſien/ um
an der vorgeſehenen Schande des Antiochus
kein Theil zu haben; welcher bald darauff von
dem Manius Acilius in der ſo vortheilhafftigen
Thermopyliſchen Enge geſchlagen/ und in
Cherſoneſus zu fliehen gezwungen ward. Nach
dem aber auch ſich Pruſias und die Rhodier zu
den Roͤmern ſchlugen/ Diophanes des Antio-
chus Sohn/ Selevcus von Pergamus abtrieb/
verließ Antiochus auch den Cherſoneſus und die
Stadt Lyſimachia mit unglaublichem Vorra-
the. Wie nun die Deutſchen der Roͤmer Ein-
bruch in Aſien vernommen/ ſtieſſen ſie um die
allgemeine Freyheit zu vertheidigen aus Noth
bey dem Berge Sipylus in Lydien zu dem
fluͤchtigen Antiochus; und bewegten ihn: daß
er in den Thyatireniſchen Feldern mit ſeiner zu-
ſam̃en gezohenen Macht der bey Sardis ſtehen-
den Roͤmer wartete. Hier kam es zu der beruͤhm-
ten Schlacht/ welche die Herrſchafft Aſiens ent-
ſchied. Mendis fochte mit 5000. gepantzer-
ten Deutſchen in dem Hertzen des Syriſchen
Heeres neben der Koͤniglichen Phalanx; die
andern Deutſchen ſtanden unter dem Selevcus
nebſt den Cappadociern im lincken Fluͤgel; An-
tiochus ſelbſt fuͤhrte den rechten. Seinerſeits
aber war diß das erſte Ungluͤck: daß Koͤnig Ev-
menes durch anbefohlne Erlegung der Pferde
die Syriſchen Streitwagen verwirrete/ und
mit ſelbten die auf Kamelen fechtende Araber in
Unordnung brachte. Die gantze feindliche
Reuterey traf hierauff gegen die wie Loͤwen fech-
tende Deutſchen/ welche auch/ weil ſie von den
Syriern nicht entſetzt ward/ und die allzu enge
geſtellte Macedoniſche Phalanx ſich kaum ruͤh-
ren konte/ faſt alle ritterlich auf dem Platze blie-
ben. Worauf der lincke Fluͤgel in oͤffentliche
Flucht gerieth; die Phalanx aber nebſt dem
Deutſchen Fußvolcke von Roͤmern umringt
ward/ gleichwol aber nicht zertrennet werden
konte/ biß ihre in die Mitte genommene eigene
Elefanten ſie zertheilten/ und Domitius dis-
ſeits voͤlliger Sieger ward. Hingegen aber
durchbrach Koͤnig Antiochus die Roͤmiſchen Le-
gionen/ und drang biß an ihr Laͤger; ward aber
von dem uͤbrigen ſiegenden Heere/ und inſon-
derheit
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