Lohenstein, Daniel Casper von: Großmüthiger Feldherr Arminius oder Herrmann. Bd. 1. Leipzig, 1689.Sechstes Buch [Spaltenumbruch]
schickte die Königin Hatta an Marius/ und er-klärte sich: daß/ da er ihre Keuschheit zur Ent- weihung beschirmen; sie auch zu Rom in dem Heiligthume der Vestalischen Jungfrauen be- wahren wolte; wären sie erböthig sich zu er geben/ und sich allen Vestalischen Gesetzen zu unter- werffen. Denn das deutsche Frauenzimmer setzte die Freyheit dem Leben/ die Keuschheit a- ber beyden für; welche/ wie sie hörten/ zu Rom unter dem Nahmen der Vesta göttlich verehret würde. Ohne dieser Verunehrung könte er ihrem an dem Kriege keine Schuld habendem Geschlechte ihre Bitte nicht abschlagen; welches er ohne diß nach überwundenen Männern oh- ne Schimpff nicht bekriegen könte. Zumal er ohne diß sich nur ihrer Leiber bemächtigen kön- te. Denn diese wären nur in ihrer eigenen Ge- walt/ und ihrer Tugend kein Vortheil abzuja- gen. Derogestalt wäre es ein weniges/ was er ihnen liesse; wenn er ihnen aber nichts gebe; wür- de ihm auch von ihnen nichts zu statten kommen. Aber der rauhe Marius antwortete ihnen: die- ses Heiligthum wäre für so wilde Weiber nicht gewiedmet. Dieses verursachte; daß sie im An- gesichte der Römer ihre zarten Kinder an die Felsen und Wagen schmetterten; dieselben auch/ welche nicht zum fechten geschickt waren/ sich an die Bäume auffhingen/ und hierzu an statt der Stricke ihre abgeschnittene Haare brauchten. Unter andern war eine edle Frau/ welche ihre zwey kleinen Söhne an ihre Füße/ und sich mit ihnen an eine Deichsel hing; vor- gebende: daß nichts/ waran ihre Kinder hen- cken solten/ als diß/ worvon sie ihr Leben be- kommen/ würdig wäre. Die übrigen Frauen aber fielen die Römer wie wütende Thiere an; und geselleten ihren abscheidenden Geistern noch nicht wenig feindliche zu; halffen auch hier- durch: daß Hertzog Merodach/ weil Claudicus in der Flucht ebenfalls gefangen ward/ mit noch dreißig tausend Mann in die Lepontischen und Penninischen Alpen entrann. Der Deutschen [Spaltenumbruch] waren siebzig tausend erschlagen/ dreißig tausend gefangen. Auff Römischer Seite blieben etli- che dreißig tausend; also sich über die Römischen Geschichtschreiber zu verwundern; die sich nicht schämen die deutsche Niederlage noch zweymal grösser zu machen; hingegen zu tichten: daß der Römer nicht vor voll dreyhundert erlegt worden wären; da doch ihrer mehr als zweytau- send von Weibern erschlagen worden. Die Kö- nigin Hatta stach ihr selbst/ weil die Römischen Befehlhaber sie nicht zu tödten/ sondern gefan- gen zu nehmen verordneten/ ihr eigenes Schwerd in die Brüste. Jhr Leib ward her- nach von denen gefangenen Barden mit Er- laubnis des Marius in eine nahe dabey befind- liche Höle begraben; und zu ihrem Gedächtniße in einen Felsen eingehauen: Als Hatta sich ersiach/ rieff sie: Schwerd/ Leiche Seele/ Seyd Zeugen meiner Scham/ beym Feinde/ Mann und Gott. So preist nun/ nicht beweint dieselbe/ welcher Todt Hat Zeugniß ausf der We[l]t/ im Himmel/ in der Höle. Zu Rom war über diesem Siege/ von dem aber
Sechſtes Buch [Spaltenumbruch]
ſchickte die Koͤnigin Hatta an Marius/ und er-klaͤrte ſich: daß/ da er ihre Keuſchheit zur Ent- weihung beſchirmen; ſie auch zu Rom in dem Heiligthume der Veſtaliſchen Jungfrauen be- wahren wolte; waͤren ſie erboͤthig ſich zu er geben/ und ſich allen Veſtaliſchen Geſetzen zu unter- werffen. Denn das deutſche Frauenzimmer ſetzte die Freyheit dem Leben/ die Keuſchheit a- ber beyden fuͤr; welche/ wie ſie hoͤrten/ zu Rom unter dem Nahmen der Veſta goͤttlich verehret wuͤrde. Ohne dieſer Verunehrung koͤnte er ihrem an dem Kriege keine Schuld habendem Geſchlechte ihre Bitte nicht abſchlagen; welches er ohne diß nach uͤberwundenen Maͤnnern oh- ne Schimpff nicht bekriegen koͤnte. Zumal er ohne diß ſich nur ihrer Leiber bemaͤchtigen koͤn- te. Denn dieſe waͤren nur in ihrer eigenen Ge- walt/ und ihrer Tugend kein Vortheil abzuja- gen. Derogeſtalt waͤre es ein weniges/ was er ihnen lieſſe; wenn er ihnen aber nichts gebe; wuͤr- de ihm auch von ihnen nichts zu ſtatten kommen. Aber der rauhe Marius antwortete ihnen: die- ſes Heiligthum waͤre fuͤr ſo wilde Weiber nicht gewiedmet. Dieſes verurſachte; daß ſie im An- geſichte der Roͤmer ihre zarten Kinder an die Felſen und Wagen ſchmetterten; dieſelben auch/ welche nicht zum fechten geſchickt waren/ ſich an die Baͤume auffhingen/ und hierzu an ſtatt der Stricke ihre abgeſchnittene Haare brauchten. Unter andern war eine edle Frau/ welche ihre zwey kleinen Soͤhne an ihre Fuͤße/ und ſich mit ihnen an eine Deichſel hing; vor- gebende: daß nichts/ waran ihre Kinder hen- cken ſolten/ als diß/ worvon ſie ihr Leben be- kommen/ wuͤrdig waͤre. Die uͤbrigen Frauen aber fielen die Roͤmer wie wuͤtende Thiere an; und geſelleten ihren abſcheidenden Geiſtern noch nicht wenig feindliche zu; halffen auch hier- durch: daß Hertzog Merodach/ weil Claudicus in der Flucht ebenfalls gefangen ward/ mit noch dreißig tauſend Mann in die Lepontiſchen und Penniniſchen Alpen entrann. Deꝛ Deutſchen [Spaltenumbruch] waren ſiebzig tauſend eꝛſchlagen/ dreißig tauſend gefangen. Auff Roͤmiſcher Seite blieben etli- che dreißig tauſend; alſo ſich uͤbeꝛ die Roͤmiſchen Geſchichtſchreiber zu verwundern; die ſich nicht ſchaͤmen die deutſche Niederlage noch zweymal groͤſſer zu machen; hingegen zu tichten: daß der Roͤmer nicht vor voll dreyhundert erlegt worden waͤren; da doch ihrer mehr als zweytau- ſend von Weibern erſchlagen worden. Die Koͤ- nigin Hatta ſtach ihr ſelbſt/ weil die Roͤmiſchen Befehlhaber ſie nicht zu toͤdten/ ſondern gefan- gen zu nehmen verordneten/ ihr eigenes Schwerd in die Bruͤſte. Jhr Leib ward her- nach von denen gefangenen Barden mit Er- laubnis des Marius in eine nahe dabey befind- liche Hoͤle begraben; und zu ihrem Gedaͤchtniße in einen Felſen eingehauen: Als Hatta ſich erſiach/ rieff ſie: Schwerd/ Leiche Seele/ Seyd Zeugen meiner Scham/ beym Feinde/ Mann und Gott. So preiſt nun/ nicht beweint dieſelbe/ welcher Todt Hat Zeugniß auſf der We[l]t/ im Himmel/ in der Hoͤle. Zu Rom war uͤber dieſem Siege/ von dem aber
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Sechſtes Buch
ſchickte die Koͤnigin Hatta an Marius/ und er-
klaͤrte ſich: daß/ da er ihre Keuſchheit zur Ent-
weihung beſchirmen; ſie auch zu Rom in dem
Heiligthume der Veſtaliſchen Jungfrauen be-
wahren wolte; waͤren ſie erboͤthig ſich zu er geben/
und ſich allen Veſtaliſchen Geſetzen zu unter-
werffen. Denn das deutſche Frauenzimmer
ſetzte die Freyheit dem Leben/ die Keuſchheit a-
ber beyden fuͤr; welche/ wie ſie hoͤrten/ zu Rom
unter dem Nahmen der Veſta goͤttlich verehret
wuͤrde. Ohne dieſer Verunehrung koͤnte er
ihrem an dem Kriege keine Schuld habendem
Geſchlechte ihre Bitte nicht abſchlagen; welches
er ohne diß nach uͤberwundenen Maͤnnern oh-
ne Schimpff nicht bekriegen koͤnte. Zumal er
ohne diß ſich nur ihrer Leiber bemaͤchtigen koͤn-
te. Denn dieſe waͤren nur in ihrer eigenen Ge-
walt/ und ihrer Tugend kein Vortheil abzuja-
gen. Derogeſtalt waͤre es ein weniges/ was er
ihnen lieſſe; wenn er ihnen aber nichts gebe; wuͤr-
de ihm auch von ihnen nichts zu ſtatten kommen.
Aber der rauhe Marius antwortete ihnen: die-
ſes Heiligthum waͤre fuͤr ſo wilde Weiber nicht
gewiedmet. Dieſes verurſachte; daß ſie im An-
geſichte der Roͤmer ihre zarten Kinder an die
Felſen und Wagen ſchmetterten; dieſelben auch/
welche nicht zum fechten geſchickt waren/ ſich
an die Baͤume auffhingen/ und hierzu an
ſtatt der Stricke ihre abgeſchnittene Haare
brauchten. Unter andern war eine edle Frau/
welche ihre zwey kleinen Soͤhne an ihre Fuͤße/
und ſich mit ihnen an eine Deichſel hing; vor-
gebende: daß nichts/ waran ihre Kinder hen-
cken ſolten/ als diß/ worvon ſie ihr Leben be-
kommen/ wuͤrdig waͤre. Die uͤbrigen Frauen
aber fielen die Roͤmer wie wuͤtende Thiere an;
und geſelleten ihren abſcheidenden Geiſtern
noch nicht wenig feindliche zu; halffen auch hier-
durch: daß Hertzog Merodach/ weil Claudicus
in der Flucht ebenfalls gefangen ward/ mit noch
dreißig tauſend Mann in die Lepontiſchen und
Penniniſchen Alpen entrann. Deꝛ Deutſchen
waren ſiebzig tauſend eꝛſchlagen/ dreißig tauſend
gefangen. Auff Roͤmiſcher Seite blieben etli-
che dreißig tauſend; alſo ſich uͤbeꝛ die Roͤmiſchen
Geſchichtſchreiber zu verwundern; die ſich nicht
ſchaͤmen die deutſche Niederlage noch zweymal
groͤſſer zu machen; hingegen zu tichten: daß
der Roͤmer nicht vor voll dreyhundert erlegt
worden waͤren; da doch ihrer mehr als zweytau-
ſend von Weibern erſchlagen worden. Die Koͤ-
nigin Hatta ſtach ihr ſelbſt/ weil die Roͤmiſchen
Befehlhaber ſie nicht zu toͤdten/ ſondern gefan-
gen zu nehmen verordneten/ ihr eigenes
Schwerd in die Bruͤſte. Jhr Leib ward her-
nach von denen gefangenen Barden mit Er-
laubnis des Marius in eine nahe dabey befind-
liche Hoͤle begraben; und zu ihrem Gedaͤchtniße
in einen Felſen eingehauen:
Als Hatta ſich erſiach/ rieff ſie: Schwerd/ Leiche Seele/
Seyd Zeugen meiner Scham/ beym Feinde/ Mann und Gott.
So preiſt nun/ nicht beweint dieſelbe/ welcher Todt
Hat Zeugniß auſf der Welt/ im Himmel/ in der Hoͤle.
Zu Rom war uͤber dieſem Siege/ von dem
die Roͤmer hernach aberglaͤubiſch getichtet ha-
ben: daß ſelbten eben ſelbigen Tag zwey mit
Lorbern gekraͤntzte Juͤnglinge bey dem Heilig-
thume des Caſtors und Pollux zu Rom ver-
kuͤndiget haͤtten/ ſo groſſe Freude: daß das Volck
nicht nur den Goͤttern/ ſondern auch dem Ma-
rius opfferten; ja bey ankommender Zeitung
kein Buͤrger in Rom war/ der ihn nicht unter
die Zahl der Goͤtter rechnete. Der Rath mu-
ſte ihn aufs neue zum Buͤrgermeiſter beſtaͤtigen;
ſein Geſchlechte/ weil er eines Tageloͤhners
Sohn war/ unter die Edelſten zehlen; ihn nach
dem Romulus und Camillus den dritten Vater
der Stadt Rom nennen/ und ein zweyfaches
Siegs-Gepraͤnge ihm zueignen; wiewol er ſich
an einem/ darzu er auch den Catulus zum Ge-
ferthen nahm/ vergnuͤgte; und dadurch etlicher
maſſen die Verduͤſterung des Catulus entſchul-
digte/ deſſen Heer ein und dreißig/ des Marius
aber
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