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Lohenstein, Daniel Casper von: Sophonisbe. Breslau, 1680.

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ein Heyligthum der Venus, die sie Benoth genennt/ die Grichen a-
ber daraus Sikka Oueneria gemacht. Diese Venus oder Sicca Ve-
neria
hat in der Carthaginensischen Stadt Sicca auch einen Tem-
pel gehabt/ darinnen diese Weiber mit ihrer Geilheit gewuchert.
Valer. Max. l. 2. c. 6.
v. 101. Delephat die du von Saltz und See gezeiget.) Wie die Gri-
chen wegen dieser Zeigung die Venus A'phroditen hiessen/ also hieß
sie bey den Chaldeern und Aßyriern Delephat von [fremdsprachliches Material - fehlt] wel-
ches einen Wasser-Tropfen oder auch gar innbrünstige Umbarmung
bedeutet. Selden. Synt. 2. c. 4. p. 284.
v. 102. Doch älter solst als Ammon sein.) Dieses meldet Scholiastes
ad 3 Argonautic. Apollonii.
Gleichwol aber wird der Venus
in Römischen Geschichten/ zu Zeiten der Könige noch nicht erwehnet.
v. 105. 106. Beschencke sie mit so viel Fruchtbarkeit/ als deine Gunst dem
Schopffen-Vieh verleiht.) Alle Naturkündiger meinen: daß auf
der Erde und in der Lufft kein Thier lebe/ welches so fruchtbar sey/
als ein iedwedes im Meere. Daher der Zeige-Göttin das Meer
gar billich zu ihrem Uhrsprunge zugeeignet wird. Plutarch. Sym-
posiac. lib.
5.
v. 107. 108 Salambo streue das schärfste Saltz der Freuden.) Ve-
nus wird entweder vom gesaltzenen Meere/ oder von Beweinung des
Adonis/ bey den Babyloniern Salambo oder Salambas genennet.
Denn Salazein ist wehklagen. Selden. d. l. p. 285.
v. 111 112. Den Priapus sie aber nicht erschrecken/ befihl: daß beyden
er die Zeit mit lachen kürtzt.) Priapus ward zum Schrecken und
Wachen in die Gärte gesätzt. Daher Horatius:
- Deus inde ego, Furum Aviumque
maxima Formido.

Daher wird auch der 3 Reg. 15. & 2. Paralip. c. 15. angezogene
schreckende Abgott [fremdsprachliches Material - fehlt] auf den Priapus ausgedeutet.
Wiewohl einige Rabinen dieses Abgotts Nahmen daher führen:
daß er ein und wunderliches gelächter veruhrsache. Und Selden.
d. c. 6. p.
300. wil aus diesem Hebreischen Nahmen/ das Wort
phallos hernehmen.
v. 113. 114 Du Himmels Königin/ Lust schaffende Mylitte.) Jn die-
ser Göttin oder Venus Tempel hatten die Mägdlein gleicher ge-
stalt ihre Jungfrauschaft feil. War wider das Verboth Levit 19.
29. ohne Zweifel gerichtet ist. Dieser wurden/ wie aus Jerem. 7.
18. zu
ein Heyligthum der Venus, die ſie Benoth genennt/ die Grichen a-
ber daraus Σίκκα Ὀυενέρια gemacht. Dieſe Venus oder Sicca Ve-
neria
hat in der Carthaginenſiſchen Stadt Sicca auch einen Tem-
pel gehabt/ darinnen dieſe Weiber mit ihrer Geilheit gewuchert.
Valer. Max. l. 2. c. 6.
v. 101. Delephat die du von Saltz und See gezeiget.) Wie die Gri-
chen wegen dieſer Zeigung die Venus Α᾽φροδίτην hieſſen/ alſo hieß
ſie bey den Chaldeern und Aßyriern Δελεφὰτ von [fremdsprachliches Material – fehlt] wel-
ches einen Waſſer-Tropfen oder auch gar innbruͤnſtige Umbarmung
bedeutet. Selden. Synt. 2. c. 4. p. 284.
v. 102. Doch aͤlter ſolſt als Ammon ſein.) Dieſes meldet Scholiaſtes
ad 3 Argonautic. Apollonii.
Gleichwol aber wird der Venus
in Roͤmiſchen Geſchichten/ zu Zeitẽ der Koͤnige noch nicht erwehnet.
v. 105. 106. Beſchencke ſie mit ſo viel Fruchtbarkeit/ als deine Gunſt dem
Schopffen-Vieh verleiht.) Alle Naturkuͤndiger meinen: daß auf
der Erde und in der Lufft kein Thier lebe/ welches ſo fruchtbar ſey/
als ein iedwedes im Meere. Daher der Zeige-Goͤttin das Meer
gar billich zu ihrem Uhrſprunge zugeeignet wird. Plutarch. Sym-
poſiac. lib.
5.
v. 107. 108 Salambo ſtreue das ſchaͤrfſte Saltz der Freuden.) Ve-
nus wird entweder vom geſaltzenen Meere/ oder von Beweinung des
Adonis/ bey den Babyloniern Salambo oder Salambas genennet.
Denn Σαλάζειν iſt wehklagen. Selden. d. l. p. 285.
v. 111 112. Den Priapus ſie aber nicht erſchrecken/ befihl: daß beyden
er die Zeit mit lachen kuͤrtzt.) Priapus ward zum Schrecken und
Wachen in die Gaͤrte geſaͤtzt. Daher Horatius:
Deus inde ego, Furum Aviumque
maxima Formido.

Daher wird auch der 3 Reg. 15. & 2. Paralip. c. 15. angezogene
ſchreckende Abgott [fremdsprachliches Material – fehlt] auf den Priapus ausgedeutet.
Wiewohl einige Rabinen dieſes Abgotts Nahmen daher fuͤhren:
daß er ein und wunderliches gelaͤchter veruhrſache. Und Selden.
d. c. 6. p.
300. wil aus dieſem Hebreiſchen Nahmen/ das Wort
φάλλος hernehmen.
v. 113. 114 Du Himmels Koͤnigin/ Luſt ſchaffende Mylitte.) Jn die-
ſer Goͤttin oder Venus Tempel hatten die Maͤgdlein gleicher ge-
ſtalt ihre Jungfrauſchaft feil. War wider das Verboth Levit 19.
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[134/0171] ein Heyligthum der Venus, die ſie Benoth genennt/ die Grichen a- ber daraus Σίκκα Ὀυενέρια gemacht. Dieſe Venus oder Sicca Ve- neria hat in der Carthaginenſiſchen Stadt Sicca auch einen Tem- pel gehabt/ darinnen dieſe Weiber mit ihrer Geilheit gewuchert. Valer. Max. l. 2. c. 6. v. 101. Delephat die du von Saltz und See gezeiget.) Wie die Gri- chen wegen dieſer Zeigung die Venus Α᾽φροδίτην hieſſen/ alſo hieß ſie bey den Chaldeern und Aßyriern Δελεφὰτ von _ wel- ches einen Waſſer-Tropfen oder auch gar innbruͤnſtige Umbarmung bedeutet. Selden. Synt. 2. c. 4. p. 284. v. 102. Doch aͤlter ſolſt als Ammon ſein.) Dieſes meldet Scholiaſtes ad 3 Argonautic. Apollonii. Gleichwol aber wird der Venus in Roͤmiſchen Geſchichten/ zu Zeitẽ der Koͤnige noch nicht erwehnet. v. 105. 106. Beſchencke ſie mit ſo viel Fruchtbarkeit/ als deine Gunſt dem Schopffen-Vieh verleiht.) Alle Naturkuͤndiger meinen: daß auf der Erde und in der Lufft kein Thier lebe/ welches ſo fruchtbar ſey/ als ein iedwedes im Meere. Daher der Zeige-Goͤttin das Meer gar billich zu ihrem Uhrſprunge zugeeignet wird. Plutarch. Sym- poſiac. lib. 5. v. 107. 108 Salambo ſtreue das ſchaͤrfſte Saltz der Freuden.) Ve- nus wird entweder vom geſaltzenen Meere/ oder von Beweinung des Adonis/ bey den Babyloniern Salambo oder Salambas genennet. Denn Σαλάζειν iſt wehklagen. Selden. d. l. p. 285. v. 111 112. Den Priapus ſie aber nicht erſchrecken/ befihl: daß beyden er die Zeit mit lachen kuͤrtzt.) Priapus ward zum Schrecken und Wachen in die Gaͤrte geſaͤtzt. Daher Horatius: ‒ Deus inde ego, Furum Aviumque maxima Formido. Daher wird auch der 3 Reg. 15. & 2. Paralip. c. 15. angezogene ſchreckende Abgott _ auf den Priapus ausgedeutet. Wiewohl einige Rabinen dieſes Abgotts Nahmen daher fuͤhren: daß er ein und wunderliches gelaͤchter veruhrſache. Und Selden. d. c. 6. p. 300. wil aus dieſem Hebreiſchen Nahmen/ das Wort φάλλος hernehmen. v. 113. 114 Du Himmels Koͤnigin/ Luſt ſchaffende Mylitte.) Jn die- ſer Goͤttin oder Venus Tempel hatten die Maͤgdlein gleicher ge- ſtalt ihre Jungfrauſchaft feil. War wider das Verboth Levit 19. 29. ohne Zweifel gerichtet iſt. Dieſer wurden/ wie aus Jerem. 7. 18. zu

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Zitationshilfe: Lohenstein, Daniel Casper von: Sophonisbe. Breslau, 1680, S. 134. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lohenstein_sophonisbe_1680/171>, abgerufen am 27.11.2024.