Lohenstein, Daniel Casper von: Sophonisbe. Breslau, 1680.testas, quae humano generi virtutem ad similitudinem praestat Deorum. Caeterum Deus Hercules religiose quidem & a- pud Tyron colitur: verum sacratissima & augustissima AEgy- ptii eum religione venerantur, ultraque memoriam, quae a- pud illos retro longissima est, ut carentem initio colunt. Et revera Herculem Solem esse, vel ex nomine claret. Hera- cles enim quid aliud est nisi heras, id est aeris cleos? quae por- ro alia aeris gloria est, nisi Solis illuminatio, cujus recessu profunditate occulitur Tenebrarum? Praeterea sacrorum ad- ministrationes apud AEgyptios multiplici actu multiplicem Dei asserunt potestatem significantes Herculem hunc esse ton en pasi [fremdsprachliches Material - Zeichen fehlt]a panton elion. v. 89. Jhres Ehherrns Geist/ den des Brudern Mord-Beil fällte.) Wie der Dido Bruder Pygmaleon, oder vielmehr [fremdsprachliches Material - fehlt] Pugmalion, das ist die Ruhe vom höchsten Gott/ sec Bochart. in Chanaan. l. 1. c. 3. p. 370. ihren Eh-Mann/ welcher Sichaeus, Si- charba, Acerba, Acerva hin und wieder genennt wird/ seiner Schä- tze halber ermordet habe/ beschreibt Justin. lib. 18. c. 6 v. 91. 92. 93. Weil sie ihr das Oel des Lebens.) Als Hiarbas König in Mauritanien die Dido mit Gewalt heyrathen wolte/ und auf den Verweigerungs-Fall Krieg ankündigte; die Carthaginenser auch selbst zur Heyrath geneigt waren/ baute sie ihr mitten in der Stadt einen Holtzstoß auf/ schlachtete unter dem Scheine ihres Gemahles Geist zu versöhnen viel Opfer ab/ und durchstach sich auf dem Holtz- Stosse mit Vermeldung: Nun gienge sie zu ihrem Ehmanne. Worauf sie Carthago als eine Göttin verehret. Justin. lib. 18. c. 6. Aber Virgil. l. 4. AEn. tichtet: daß sie sich aus Sehnsucht gegen ihrem geliebten AEneas getödtet habe. Da doch Servius berichtet: AEneas were 340. Jahr für Erbauung der Stadt Rom (welche doch nur 40. Jahr junger als Carthago gewest sein sol:) in Jta- lien kommen. Alleine Bochart führet in einem Briefe/ oder viel- mehr in einem gelehrten Tractat aus: daß AEneas nicht einmal aus Asien/ weniger in Jtalien oder Africa kommen sey. Der Dido Verbrennung aber vergleicht Florus l. 2. c. 15. n. 7. den Todt der Asdrubalischen Gemahlin. v. 97. Die Ochsen und den Pflug zur Saate Furchen machen.) Die Zerstörung dieser mächtigen Stadt beschreibt Vellej. Patercul. lib. 1. cap. 12. 13. Flor. l. 2. c. 15. in fin. daß aber ein Pflug über ihre Brandt-
teſtas, quæ humano generi virtutem ad ſimilitudinem præſtat Deorum. Cæterùm Deus Hercules religiosè quidem & a- pud Tyron colitur: verum ſacratisſima & auguſtiſſimâ Ægy- ptii eum religione venerantur, ultraq́ue memoriam, quæ a- pud illos retrò longiſſima eſt, ut carentem initiô colunt. Et reverà Herculem Solem eſſe, vel ex nomine claret. Hera- cles enim quid aliud eſt niſi heras, id eſt aëris cleos? quæ por- rò alia aëris gloria eſt, niſi Solis illuminatio, cujus receſſu profunditate occulitur Tenebrarum? Prætereà ſacrorum ad- miniſtrationes apud Ægyptios multiplici actu multiplicem Dei aſſerunt poteſtatem ſignificantes Herculem hunc eſſe τὸν ἐν πᾶσι [fremdsprachliches Material – Zeichen fehlt]ά πάντων ἥλιον. v. 89. Jhres Ehherrns Geiſt/ den des Brudern Mord-Beil faͤllte.) Wie der Dido Bruder Pygmaleon, oder vielmehr [fremdsprachliches Material – fehlt] Pugmalion, das iſt die Ruhe vom hoͤchſten Gott/ ſec Bochart. in Chanaan. l. 1. c. 3. p. 370. ihren Eh-Mann/ welcher Sichæus, Si- charba, Acerba, Acerva hin und wieder genennt wird/ ſeiner Schaͤ- tze halber ermordet habe/ beſchreibt Juſtin. lib. 18. c. 6 v. 91. 92. 93. Weil ſie ihr das Oel des Lebens.) Als Hiarbas Koͤnig in Mauritanien die Dido mit Gewalt heyrathen wolte/ und auf den Verweigerungs-Fall Krieg ankuͤndigte; die Carthaginenſer auch ſelbſt zur Heyrath geneigt waren/ baute ſie ihr mitten in der Stadt einen Holtzſtoß auf/ ſchlachtete unter dem Scheine ihres Gemahles Geiſt zu verſoͤhnen viel Opfer ab/ und durchſtach ſich auf dem Holtz- Stoſſe mit Vermeldung: Nun gienge ſie zu ihrem Ehmanne. Worauf ſie Carthago als eine Goͤttin verehret. Juſtin. lib. 18. c. 6. Aber Virgil. l. 4. Æn. tichtet: daß ſie ſich aus Sehnſucht gegen ihrem geliebten Æneas getoͤdtet habe. Da doch Servius berichtet: Æneas were 340. Jahr fuͤr Erbauung der Stadt Rom (welche doch nur 40. Jahr junger als Carthago geweſt ſein ſol:) in Jta- lien kommen. Alleine Bochart fuͤhret in einem Briefe/ oder viel- mehr in einem gelehrten Tractat aus: daß Æneas nicht einmal aus Aſien/ weniger in Jtalien oder Africa kommen ſey. Der Dido Verbrennung aber vergleicht Florus l. 2. c. 15. n. 7. den Todt der Aſdrubaliſchen Gemahlin. v. 97. Die Ochſen und den Pflug zur Saate Furchen machen.) Die Zerſtoͤrung dieſer maͤchtigen Stadt beſchreibt Vellej. Patercul. lib. 1. cap. 12. 13. Flor. l. 2. c. 15. in fin. daß aber ein Pflug uͤber ihre Brandt-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <list> <item><pb facs="#f0196" n="159"/><hi rendition="#aq">teſtas, quæ humano generi virtutem ad ſimilitudinem præſtat<lb/> Deorum. Cæterùm Deus Hercules religiosè quidem & a-<lb/> pud Tyron colitur: verum ſacratisſima & auguſtiſſimâ Ægy-<lb/> ptii eum religione venerantur, ultraq́ue memoriam, quæ a-<lb/> pud illos retrò longiſſima eſt, ut carentem initiô colunt.<lb/> Et reverà Herculem Solem eſſe, vel ex nomine claret. Hera-<lb/> cles enim quid aliud eſt niſi heras, id eſt aëris cleos? quæ por-<lb/> rò alia aëris gloria eſt, niſi Solis illuminatio, cujus receſſu<lb/> profunditate occulitur Tenebrarum? Prætereà ſacrorum ad-<lb/> miniſtrationes apud Ægyptios multiplici actu multiplicem<lb/> Dei aſſerunt poteſtatem ſignificantes Herculem hunc eſſe</hi> τὸν<lb/> ἐν πᾶσι <foreign xml:lang="grc"><gap reason="fm" unit="chars"/></foreign>ά πάντων ἥλιον.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">v.</hi> 89. Jhres Ehherrns Geiſt/ den des Brudern Mord-Beil faͤllte.)<lb/> Wie der <hi rendition="#aq">Dido</hi> Bruder <hi rendition="#aq">Pygmaleon,</hi> oder vielmehr <foreign xml:lang="heb"><gap reason="fm" unit="words"/></foreign><lb/><hi rendition="#aq">Pugmalion,</hi> das iſt die Ruhe vom hoͤchſten Gott/ <hi rendition="#aq">ſec Bochart. in<lb/> Chanaan. l. 1. c. 3. p.</hi> 370. ihren Eh-Mann/ welcher <hi rendition="#aq">Sichæus, Si-<lb/> charba, Acerba, Acerva</hi> hin und wieder genennt wird/ ſeiner Schaͤ-<lb/> tze halber ermordet habe/ beſchreibt <hi rendition="#aq">Juſtin. lib. 18. c.</hi> 6</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">v.</hi> 91. 92. 93. Weil ſie ihr das Oel des Lebens.) Als <hi rendition="#aq">Hiarbas</hi> Koͤnig in<lb/> Mauritanien die <hi rendition="#aq">Dido</hi> mit Gewalt heyrathen wolte/ und auf den<lb/> Verweigerungs-Fall Krieg ankuͤndigte; die Carthaginenſer auch<lb/> ſelbſt zur Heyrath geneigt waren/ baute ſie ihr mitten in der Stadt<lb/> einen Holtzſtoß auf/ ſchlachtete unter dem Scheine ihres Gemahles<lb/> Geiſt zu verſoͤhnen viel Opfer ab/ und durchſtach ſich auf dem Holtz-<lb/> Stoſſe mit Vermeldung: Nun gienge ſie zu ihrem Ehmanne.<lb/> Worauf ſie Carthago als eine Goͤttin verehret. <hi rendition="#aq">Juſtin. lib. 18. c.</hi> 6.<lb/> Aber <hi rendition="#aq">Virgil. l. 4. Æn.</hi> tichtet: daß ſie ſich aus Sehnſucht gegen<lb/> ihrem geliebten <hi rendition="#aq">Æneas</hi> getoͤdtet habe. Da doch <hi rendition="#aq">Servius</hi> berichtet:<lb/><hi rendition="#aq">Æneas</hi> were 340. Jahr fuͤr Erbauung der Stadt Rom (welche<lb/> doch nur 40. Jahr junger als Carthago geweſt ſein ſol:) in Jta-<lb/> lien kommen. Alleine <hi rendition="#aq">Bochart</hi> fuͤhret in einem Briefe/ oder viel-<lb/> mehr in einem gelehrten <hi rendition="#aq">Tractat</hi> aus: daß <hi rendition="#aq">Æneas</hi> nicht einmal aus<lb/> Aſien/ weniger in Jtalien oder Africa kommen ſey. Der <hi rendition="#aq">Dido</hi><lb/> Verbrennung aber vergleicht <hi rendition="#aq">Florus l. 2. c. 15. n.</hi> 7. den Todt der<lb/> Aſdrubaliſchen Gemahlin.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">v.</hi> 97. Die Ochſen und den Pflug zur Saate Furchen machen.) Die<lb/> Zerſtoͤrung dieſer maͤchtigen Stadt beſchreibt <hi rendition="#aq">Vellej. Patercul. lib.<lb/> 1. cap. 12. 13. Flor. l. 2. c. 15. in fin.</hi> daß aber ein Pflug uͤber ihre<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Brandt-</fw><lb/></item> </list> </div> </div> </body> </text> </TEI> [159/0196]
teſtas, quæ humano generi virtutem ad ſimilitudinem præſtat
Deorum. Cæterùm Deus Hercules religiosè quidem & a-
pud Tyron colitur: verum ſacratisſima & auguſtiſſimâ Ægy-
ptii eum religione venerantur, ultraq́ue memoriam, quæ a-
pud illos retrò longiſſima eſt, ut carentem initiô colunt.
Et reverà Herculem Solem eſſe, vel ex nomine claret. Hera-
cles enim quid aliud eſt niſi heras, id eſt aëris cleos? quæ por-
rò alia aëris gloria eſt, niſi Solis illuminatio, cujus receſſu
profunditate occulitur Tenebrarum? Prætereà ſacrorum ad-
miniſtrationes apud Ægyptios multiplici actu multiplicem
Dei aſſerunt poteſtatem ſignificantes Herculem hunc eſſe τὸν
ἐν πᾶσι _ ά πάντων ἥλιον.
v. 89. Jhres Ehherrns Geiſt/ den des Brudern Mord-Beil faͤllte.)
Wie der Dido Bruder Pygmaleon, oder vielmehr _
Pugmalion, das iſt die Ruhe vom hoͤchſten Gott/ ſec Bochart. in
Chanaan. l. 1. c. 3. p. 370. ihren Eh-Mann/ welcher Sichæus, Si-
charba, Acerba, Acerva hin und wieder genennt wird/ ſeiner Schaͤ-
tze halber ermordet habe/ beſchreibt Juſtin. lib. 18. c. 6
v. 91. 92. 93. Weil ſie ihr das Oel des Lebens.) Als Hiarbas Koͤnig in
Mauritanien die Dido mit Gewalt heyrathen wolte/ und auf den
Verweigerungs-Fall Krieg ankuͤndigte; die Carthaginenſer auch
ſelbſt zur Heyrath geneigt waren/ baute ſie ihr mitten in der Stadt
einen Holtzſtoß auf/ ſchlachtete unter dem Scheine ihres Gemahles
Geiſt zu verſoͤhnen viel Opfer ab/ und durchſtach ſich auf dem Holtz-
Stoſſe mit Vermeldung: Nun gienge ſie zu ihrem Ehmanne.
Worauf ſie Carthago als eine Goͤttin verehret. Juſtin. lib. 18. c. 6.
Aber Virgil. l. 4. Æn. tichtet: daß ſie ſich aus Sehnſucht gegen
ihrem geliebten Æneas getoͤdtet habe. Da doch Servius berichtet:
Æneas were 340. Jahr fuͤr Erbauung der Stadt Rom (welche
doch nur 40. Jahr junger als Carthago geweſt ſein ſol:) in Jta-
lien kommen. Alleine Bochart fuͤhret in einem Briefe/ oder viel-
mehr in einem gelehrten Tractat aus: daß Æneas nicht einmal aus
Aſien/ weniger in Jtalien oder Africa kommen ſey. Der Dido
Verbrennung aber vergleicht Florus l. 2. c. 15. n. 7. den Todt der
Aſdrubaliſchen Gemahlin.
v. 97. Die Ochſen und den Pflug zur Saate Furchen machen.) Die
Zerſtoͤrung dieſer maͤchtigen Stadt beſchreibt Vellej. Patercul. lib.
1. cap. 12. 13. Flor. l. 2. c. 15. in fin. daß aber ein Pflug uͤber ihre
Brandt-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |