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Lohner, Tobias: Geistliche Hauß-Bibliothec. Bd. 4. München, 1684.

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Lehren vom Gebett
oder mit mir redest/ alsdann erfrewen sich alle Hei-
lige vnd benedeyen mich.

Anderes Capitel.
Warumb vns GOtt bißweilen nicht erhö-
re/ vnd ob solches Gebett vergebens sey.

DEr Vrsachen/ warumb vns GOtt bißwei-
len nicht erhöre/ seynd vielerley: Dann biß-
weilen bitten wir etwas/ das vns nicht nutz-
lich ist: bißweilen ist es noch nicht Zeit/ dasselbig
zuerhalten: bißweilen betten wir nicht eyfferig gnug:
bißweilen schlagt es vns GOtt ab zur Straff vnse-
rer Sünden: bißweilen will er vnser Gedult vnnd
Beständigkeit probieren. Vnd in Summa/ wann
wir nicht erhört werden/ so hats allzeit ein wichti-
ge Vrsach. Aber hiebey must du wol in acht nem-
men/ ja festiglich glauben/ daß dein Gebett darumb
nicht vergebens sey/ weil du nicht hast/ erhalten was
du begehret hast; dann es lehrts der Glaub vnd die
H. Vätter/ daß das Gebett/ als welches ein GOtt
angenemmes vnd tugendliches Werck ist/ allzeit et-
waß von GOtt erlange vnd verdiene/ so gar/ daß
der Mensch kein eintziges kleines Gebettlein verrichte/
welches jhm GOtt nicht belohne. Vnnd diß ist
so wahr/ daß/ wann der Mensch schon wissentlich in
einer Todtsünd ist/ so belohnt jhm doch GOtt sein
Gebett/ vnd gute Werck/ nicht zwar mit ewigem/
dannoch mit zeitlichem Lohn. Daß aber dein Ge-
bett/ ob du schon nicht erhalten hast was du be-
gehrest/ dannoch nicht vergebens seye/ das mercke

auß

Lehren vom Gebett
oder mit mir redeſt/ alsdann erfrewen ſich alle Hei-
lige vnd benedeyen mich.

Anderes Capitel.
Warumb vns GOtt bißweilen nicht erhö-
re/ vnd ob ſolches Gebett vergebens ſey.

DEr Vrſachen/ warumb vns GOtt bißwei-
len nicht erhöre/ ſeynd vielerley: Dann biß-
weilen bitten wir etwas/ das vns nicht nutz-
lich iſt: bißweilen iſt es noch nicht Zeit/ daſſelbig
zuerhalten: bißweilen betten wir nicht eyfferig gnug:
bißweilen ſchlagt es vns GOtt ab zur Straff vnſe-
rer Sünden: bißweilen will er vnſer Gedult vnnd
Beſtändigkeit probieren. Vnd in Summa/ wann
wir nicht erhört werden/ ſo hats allzeit ein wichti-
ge Vrſach. Aber hiebey muſt du wol in acht nem-
men/ ja feſtiglich glauben/ daß dein Gebett darumb
nicht vergebens ſey/ weil du nicht haſt/ erhalten was
du begehret haſt; dann es lehrts der Glaub vnd die
H. Vätter/ daß das Gebett/ als welches ein GOtt
angenemmes vnd tugendliches Werck iſt/ allzeit et-
waß von GOtt erlange vnd verdiene/ ſo gar/ daß
der Menſch kein eintziges kleines Gebettlein verꝛichte/
welches jhm GOtt nicht belohne. Vnnd diß iſt
ſo wahr/ daß/ wann der Menſch ſchon wiſſentlich in
einer Todtſünd iſt/ ſo belohnt jhm doch GOtt ſein
Gebett/ vnd gute Werck/ nicht zwar mit ewigem/
dannoch mit zeitlichem Lohn. Daß aber dein Ge-
bett/ ob du ſchon nicht erhalten haſt was du be-
gehreſt/ dannoch nicht vergebens ſeye/ das mercke

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[8/0008] Lehren vom Gebett oder mit mir redeſt/ alsdann erfrewen ſich alle Hei- lige vnd benedeyen mich. Anderes Capitel. Warumb vns GOtt bißweilen nicht erhö- re/ vnd ob ſolches Gebett vergebens ſey. DEr Vrſachen/ warumb vns GOtt bißwei- len nicht erhöre/ ſeynd vielerley: Dann biß- weilen bitten wir etwas/ das vns nicht nutz- lich iſt: bißweilen iſt es noch nicht Zeit/ daſſelbig zuerhalten: bißweilen betten wir nicht eyfferig gnug: bißweilen ſchlagt es vns GOtt ab zur Straff vnſe- rer Sünden: bißweilen will er vnſer Gedult vnnd Beſtändigkeit probieren. Vnd in Summa/ wann wir nicht erhört werden/ ſo hats allzeit ein wichti- ge Vrſach. Aber hiebey muſt du wol in acht nem- men/ ja feſtiglich glauben/ daß dein Gebett darumb nicht vergebens ſey/ weil du nicht haſt/ erhalten was du begehret haſt; dann es lehrts der Glaub vnd die H. Vätter/ daß das Gebett/ als welches ein GOtt angenemmes vnd tugendliches Werck iſt/ allzeit et- waß von GOtt erlange vnd verdiene/ ſo gar/ daß der Menſch kein eintziges kleines Gebettlein verꝛichte/ welches jhm GOtt nicht belohne. Vnnd diß iſt ſo wahr/ daß/ wann der Menſch ſchon wiſſentlich in einer Todtſünd iſt/ ſo belohnt jhm doch GOtt ſein Gebett/ vnd gute Werck/ nicht zwar mit ewigem/ dannoch mit zeitlichem Lohn. Daß aber dein Ge- bett/ ob du ſchon nicht erhalten haſt was du be- gehreſt/ dannoch nicht vergebens ſeye/ das mercke auß

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Zitationshilfe: Lohner, Tobias: Geistliche Hauß-Bibliothec. Bd. 4. München, 1684, S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lohner_geistliche04_1684/8>, abgerufen am 21.11.2024.