Lucius, Samuel: Das Schweitzerische Von Milch und Honig fliessende Canaan. Bern, 1731.CAP. V. endlich mit seinem Gnaden-Zug hinweggehet, Joh. 8: 21. welches der allerschröck- lichste Spruch H. Schrifft ist. Du rech- nest fleissig nach/ wie viel Pfund Kä- se/ Zieger und Butter du jährlich ma- chest/ und ob das Einkommen richtig von statten gehe; Sinnest aber wenig an die strenge Rechnung, die GOtt von dir for- dern wird, Luc. 19. ob du dem Tod Frucht getragen, oder ob du GOtt gedienet im neuen Wesen deß Geistes, und nicht im alten Wesen deß Buchstabens, Rom. 7: 5, 6. was so viele theure Heils-Mittel an dir gefruchtet, und ob du ein Baum oder eine leichte Spreue ohne das Kenn-Gewicht deß innern Reichs GOttes gewesen, Ps. 1. Du leidests nicht, daß das Wasser/ so dein Vieh trincker/ trüb gemacht wer- de/ und vor deine arme Seele wachest du nicht, damit sie das Wort der Wahrheit auß dem Brunnen H. Schrifft klar und lauter trincke, lassests durch allerley Land- übliche Glossen und Verdrehungen so sehr trüb machen, daß deine Seel von Jahr zu Jahr kräncker davon wird, biß sie den an- dern und ewigen Tod am Hals hat, und die himmlische Gesundheit der Heiligkeit GOttes nimmer erreichet, wozu sonst der an sich selbs klare und helle Quell-Brunn Göttlichen Worts gegeben ist dir und mir. Du J 3
CAP. V. endlich mit ſeinem Gnaden-Zug hinweggehet, Joh. 8: 21. welches der allerſchroͤck- lichſte Spruch H. Schrifft iſt. Du rech- neſt fleiſſig nach/ wie viel Pfund Kaͤ- ſe/ Zieger und Butter du jaͤhrlich ma- cheſt/ und ob das Einkommen richtig von ſtatten gehe; Sinneſt aber wenig an die ſtrenge Rechnung, die GOtt von dir for- dern wird, Luc. 19. ob du dem Tod Frucht getragen, oder ob du GOtt gedienet im neuen Weſen deß Geiſtes, und nicht im alten Weſen deß Buchſtabens, Rom. 7: 5, 6. was ſo viele theure Heils-Mittel an dir gefruchtet, und ob du ein Baum oder eine leichte Spreue ohne das Kenn-Gewicht deß innern Reichs GOttes geweſen, Pſ. 1. Du leideſts nicht, daß das Waſſer/ ſo dein Vieh trincker/ truͤb gemacht wer- de/ und vor deine arme Seele wacheſt du nicht, damit ſie das Wort der Wahrheit auß dem Brunnen H. Schrifft klar und lauter trincke, laſſeſts durch allerley Land- uͤbliche Gloſſen und Verdrehungen ſo ſehr truͤb machen, daß deine Seel von Jahr zu Jahr kraͤncker davon wird, biß ſie den an- dern und ewigen Tod am Hals hat, und die himmliſche Geſundheit der Heiligkeit GOttes nimmer erreichet, wozu ſonſt der an ſich ſelbs klare und helle Quell-Brunn Goͤttlichen Worts gegeben iſt dir und mir. Du J 3
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CAP. V.
endlich mit ſeinem Gnaden-Zug hinweg
gehet, Joh. 8: 21. welches der allerſchroͤck-
lichſte Spruch H. Schrifft iſt. Du rech-
neſt fleiſſig nach/ wie viel Pfund Kaͤ-
ſe/ Zieger und Butter du jaͤhrlich ma-
cheſt/ und ob das Einkommen richtig von
ſtatten gehe; Sinneſt aber wenig an die
ſtrenge Rechnung, die GOtt von dir for-
dern wird, Luc. 19. ob du dem Tod Frucht
getragen, oder ob du GOtt gedienet im
neuen Weſen deß Geiſtes, und nicht im
alten Weſen deß Buchſtabens, Rom. 7:
5, 6. was ſo viele theure Heils-Mittel an
dir gefruchtet, und ob du ein Baum oder
eine leichte Spreue ohne das Kenn-Gewicht
deß innern Reichs GOttes geweſen, Pſ. 1.
Du leideſts nicht, daß das Waſſer/ ſo
dein Vieh trincker/ truͤb gemacht wer-
de/ und vor deine arme Seele wacheſt du
nicht, damit ſie das Wort der Wahrheit
auß dem Brunnen H. Schrifft klar und
lauter trincke, laſſeſts durch allerley Land-
uͤbliche Gloſſen und Verdrehungen ſo ſehr
truͤb machen, daß deine Seel von Jahr zu
Jahr kraͤncker davon wird, biß ſie den an-
dern und ewigen Tod am Hals hat, und
die himmliſche Geſundheit der Heiligkeit
GOttes nimmer erreichet, wozu ſonſt der
an ſich ſelbs klare und helle Quell-Brunn
Goͤttlichen Worts gegeben iſt dir und mir.
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