Meinest du, du könnest niemals ein guter Geruch Christi werden, 2. Cor. 2. Lasse dich doch von den Blüh- Bohnen überzeugen, und deinen Unglauben beschämen, welche einen so gar angenehmen und lieblichen Ge- ruch von sich geben, den einem die Lufft, ehe man noch dabey ist (wie aus der Gewürtz- reichen Jnsul Ceilan) entgegen führet, daß man sie offt eher riechen als sehen kan: Solte nun GOtt einer so kurtzwährenden Blüthe oder Blumen solche Anmuthigkeit schen- cken, und solte Er die Seele, daran Er sein liebseligstes Lust-Spiel haben will, nicht mit einem himmlischen Geruch des Lebens be- gaben zum ewigen Leben, und mit seinem göttlichen Gnaden-Wind durchwehen, Cant. 4: 16. Und obschon die Ausdüfftung dieses Gnaden-vollen Geruchs entweders durch die so nahe anklebende Verderbniß oder mancherley Verleumdung und Lä- sterung böser Leuten gehemmet wird, daß er sich nicht zu vielen ausdehnen kan, so ent- schuldiget dich dennoch die Gestalt und dein nach dem Himmel gerichteter, sanffter, ein- faltiger, leidsamer Sinn (habe an der Straß ein kleines Plätzlein von Blüh-Boh- nen gesehen, deren Hertz-erquickenden Ge- ruch vor dem Gestanck eines dabey liegen- den Secrets und Säu-Stalls nicht aufkom- men konte) dort wird scheiden, GOTT die
bey-
Das Schweitzeriſche Canaan.
Meineſt du, du koͤnneſt niemals ein guter Geruch Chriſti werden, 2. Cor. 2. Laſſe dich doch von den Bluͤh- Bohnen uͤberzeugen, und deinen Unglauben beſchaͤmen, welche einen ſo gar angenehmen und lieblichen Ge- ruch von ſich geben, den einem die Lufft, ehe man noch dabey iſt (wie aus der Gewuͤrtz- reichen Jnſul Ceilan) entgegen fuͤhret, daß man ſie offt eher riechen als ſehen kan: Solte nun GOtt einer ſo kurtzwaͤhrenden Bluͤthe oder Blumen ſolche Anmuthigkeit ſchen- cken, und ſolte Er die Seele, daran Er ſein liebſeligſtes Luſt-Spiel haben will, nicht mit einem himmliſchen Geruch des Lebens be- gaben zum ewigen Leben, und mit ſeinem goͤttlichen Gnaden-Wind durchwehen, Cant. 4: 16. Und obſchon die Ausduͤfftung dieſes Gnaden-vollen Geruchs entweders durch die ſo nahe anklebende Verderbniß oder mancherley Verleumdung und Laͤ- ſterung boͤſer Leuten gehem̃et wird, daß er ſich nicht zu vielen ausdehnen kan, ſo ent- ſchuldiget dich deñoch die Geſtalt und dein nach dem Himmel gerichteter, ſanffter, ein- faltiger, leidſamer Sinn (habe an der Straß ein kleines Plaͤtzlein von Bluͤh-Boh- nen geſehen, deren Hertz-erquickenden Ge- ruch vor dem Geſtanck eines dabey liegen- den Secrets und Saͤu-Stalls nicht aufkom- men konte) dort wird ſcheiden, GOTT die
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Das Schweitzeriſche Canaan.
Meineſt du, du koͤnneſt niemals ein guter
Geruch Chriſti werden, 2. Cor. 2. Laſſe dich
doch von den Bluͤh- Bohnen uͤberzeugen,
und deinen Unglauben beſchaͤmen, welche
einen ſo gar angenehmen und lieblichen Ge-
ruch von ſich geben, den einem die Lufft, ehe
man noch dabey iſt (wie aus der Gewuͤrtz-
reichen Jnſul Ceilan) entgegen fuͤhret, daß
man ſie offt eher riechen als ſehen kan: Solte
nun GOtt einer ſo kurtzwaͤhrenden Bluͤthe
oder Blumen ſolche Anmuthigkeit ſchen-
cken, und ſolte Er die Seele, daran Er ſein
liebſeligſtes Luſt-Spiel haben will, nicht mit
einem himmliſchen Geruch des Lebens be-
gaben zum ewigen Leben, und mit ſeinem
goͤttlichen Gnaden-Wind durchwehen,
Cant. 4: 16. Und obſchon die Ausduͤfftung
dieſes Gnaden-vollen Geruchs entweders
durch die ſo nahe anklebende Verderbniß
oder mancherley Verleumdung und Laͤ-
ſterung boͤſer Leuten gehem̃et wird, daß er
ſich nicht zu vielen ausdehnen kan, ſo ent-
ſchuldiget dich deñoch die Geſtalt und dein
nach dem Himmel gerichteter, ſanffter, ein-
faltiger, leidſamer Sinn (habe an der
Straß ein kleines Plaͤtzlein von Bluͤh-Boh-
nen geſehen, deren Hertz-erquickenden Ge-
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Lucius, Samuel: Das Schweitzerische Von Milch und Honig fliessende Canaan. Bern, 1731, S. 172. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_canaan_1731/240>, abgerufen am 24.11.2024.
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