Lucius, Samuel: Das Schweitzerische Von Milch und Honig fliessende Canaan. Bern, 1731.CAP. VII. §. 2. Vatter habe, daß JEsus GOttes SohnSünde, Tod und Höll vertilget, auch viele Himmel voll alles Guten wieder geöffnet und bereitet habe, solte der nicht frölich seyn, singen und springen, alles Unglücks lachen, und mit unerschrockenem, unüberwindli- chem Muht durch eiserne Berge dringen, und vest davor halten, es lauffe alles allent- halben von Milch, Wein und Honig, Amos 9: 13. Wer JEsum also gefunden, kan sei- nem GOtt nicht gnug dancken, loben, prei- sen; denn er ist nicht mehr sterblich, sondern in ein unvergänglich Leben versetzt; Also füllt Christi Reich zwar den Beutel nicht mit Gold und Silber, wol aber das Hertz mit Fried, Ruhe und frölicher Gewißheit des ewigen Lebens, so weit, daß wenn schon Herodes, Pilatus, Nero und Caiphas alle- zusammen sauer sehen, zürnen und drohen, ein Christ es doch eben so wenig achtet, als die Engel im Himmel sich vor ihnen förch- ten. §. 2. Ernsthaffte Klage über die mehr als viehische ES ist immer und ewig Schad, daß die gen
CAP. VII. §. 2. Vatter habe, daß JEſus GOttes SohnSuͤnde, Tod und Hoͤll vertilget, auch viele Himmel voll alles Guten wieder geoͤffnet und bereitet habe, ſolte der nicht froͤlich ſeyn, ſingen und ſpringen, alles Ungluͤcks lachen, und mit unerſchrockenem, unuͤberwindli- chem Muht durch eiſerne Berge dringen, und veſt davor halten, es lauffe alles allent- halben von Milch, Wein und Honig, Amos 9: 13. Wer JEſum alſo gefunden, kan ſei- nem GOtt nicht gnug dancken, loben, prei- ſen; denn er iſt nicht mehr ſterblich, ſondern in ein unvergaͤnglich Leben verſetzt; Alſo fuͤllt Chriſti Reich zwar den Beutel nicht mit Gold und Silber, wol aber das Hertz mit Fried, Ruhe und froͤlicher Gewißheit des ewigen Lebens, ſo weit, daß wenn ſchon Herodes, Pilatus, Nero und Caiphas alle- zuſammen ſauer ſehen, zuͤrnen und drohen, ein Chriſt es doch eben ſo wenig achtet, als die Engel im Himmel ſich vor ihnen foͤrch- ten. §. 2. Ernſthaffte Klage uͤber die mehr als viehiſche ES iſt immer und ewig Schad, daß die gen
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CAP. VII. §. 2.
Vatter habe, daß JEſus GOttes Sohn
Suͤnde, Tod und Hoͤll vertilget, auch viele
Himmel voll alles Guten wieder geoͤffnet
und bereitet habe, ſolte der nicht froͤlich ſeyn,
ſingen und ſpringen, alles Ungluͤcks lachen,
und mit unerſchrockenem, unuͤberwindli-
chem Muht durch eiſerne Berge dringen,
und veſt davor halten, es lauffe alles allent-
halben von Milch, Wein und Honig, Amos
9: 13. Wer JEſum alſo gefunden, kan ſei-
nem GOtt nicht gnug dancken, loben, prei-
ſen; denn er iſt nicht mehr ſterblich, ſondern
in ein unvergaͤnglich Leben verſetzt; Alſo
fuͤllt Chriſti Reich zwar den Beutel nicht
mit Gold und Silber, wol aber das Hertz
mit Fried, Ruhe und froͤlicher Gewißheit
des ewigen Lebens, ſo weit, daß wenn ſchon
Herodes, Pilatus, Nero und Caiphas alle-
zuſammen ſauer ſehen, zuͤrnen und drohen,
ein Chriſt es doch eben ſo wenig achtet, als
die Engel im Himmel ſich vor ihnen foͤrch-
ten.
§. 2.
Ernſthaffte Klage uͤber die mehr als viehiſche
Tummheit und Unachtſamkeit der heutigen
Nam-Chriſten.
ES iſt immer und ewig Schad, daß die
Straſſe in dieſes Lebens- und Selig-
keits-volle, heilige Canaan ſo wuͤſt ligen, in
dem ſo wenige dieſen Weg finden; Ach!
wann JEſus das bey ſeinen Lebzeiten kla-
gen
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