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Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736.

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über die himmlische Perle.
Das Hertz fühlt Ruh,
Und schließt sich zu,
Daß es kein Dieb erschleicht,
Eh man das gantze Hochzeit- Kleid im Vatterland erreicht.

6.
Ein Thor ist der von hinnen reißt,
Eh daß er sie besitzt;
Der sich mit leeren Hülsen speißt,
Und um den Schatten schwitzt.
Er findt im Tod
Die Höllen-Noth
Und nichts als Armenthey.
Dann alle Herrlichkeit der Welt geht mit der Zeit vorbey.
7.
O JEsu! theurer Menschen-Freund!
Ach! sieh von deinem Thron!
Entreisse mich dem Seelen-Feind
Und gib die schöne Cron,
Die Perl, auch mir,
Daß ich hinfür
Dir recht gefallen mag.
Und hab ich sie, so hilff daß ich darzu recht Sorge trag.
8.
O mach die Zahl der Menschen groß,
Du grosser Friedens-Fürst!
Die, von der Welt-Begierde loß,
Nach Himmels-Schätzen dürst.
Ach! hänge dich
Mir sonderlich
An Hals und Ohr und Hertz!
O Perl, zeuch nun und immerhin mein alles Himmelwerts.

Nach-Erinnerung.

Wer gerne mehrere dergleichen Lieder lesen oder singen möchte,
der suche in geistlichen Gesang-Büchern folgende auf;

GOtt und Welt und beyder Glieder, sind einander stets zu-
wider etc.
Was
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uͤber die himmliſche Perle.
Das Hertz fuͤhlt Ruh,
Und ſchließt ſich zu,
Daß es kein Dieb erſchleicht,
Eh man das gantze Hochzeit- Kleid im Vatterland erreicht.

6.
Ein Thor iſt der von hinnen reißt,
Eh daß er ſie beſitzt;
Der ſich mit leeren Huͤlſen ſpeißt,
Und um den Schatten ſchwitzt.
Er findt im Tod
Die Hoͤllen-Noth
Und nichts als Armenthey.
Dann alle Herrlichkeit der Welt geht mit der Zeit vorbey.
7.
O JEſu! theurer Menſchen-Freund!
Ach! ſieh von deinem Thron!
Entreiſſe mich dem Seelen-Feind
Und gib die ſchoͤne Cron,
Die Perl, auch mir,
Daß ich hinfuͤr
Dir recht gefallen mag.
Und hab ich ſie, ſo hilff daß ich darzu recht Sorge trag.
8.
O mach die Zahl der Menſchen groß,
Du groſſer Friedens-Fuͤrſt!
Die, von der Welt-Begierde loß,
Nach Himmels-Schaͤtzen duͤrſt.
Ach! haͤnge dich
Mir ſonderlich
An Hals und Ohr und Hertz!
O Perl, zeuch nun und immerhin mein alles Himmelwerts.

Nach-Erinnerung.

Wer gerne mehrere dergleichen Lieder leſen oder ſingen moͤchte,
der ſuche in geiſtlichen Geſang-Buͤchern folgende auf;

GOtt und Welt und beyder Glieder, ſind einander ſtets zu-
wider ꝛc.
Was
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[917/1013] uͤber die himmliſche Perle. Das Hertz fuͤhlt Ruh, Und ſchließt ſich zu, Daß es kein Dieb erſchleicht, Eh man das gantze Hochzeit- Kleid im Vatterland erreicht. 6. Ein Thor iſt der von hinnen reißt, Eh daß er ſie beſitzt; Der ſich mit leeren Huͤlſen ſpeißt, Und um den Schatten ſchwitzt. Er findt im Tod Die Hoͤllen-Noth Und nichts als Armenthey. Dann alle Herrlichkeit der Welt geht mit der Zeit vorbey. 7. O JEſu! theurer Menſchen-Freund! Ach! ſieh von deinem Thron! Entreiſſe mich dem Seelen-Feind Und gib die ſchoͤne Cron, Die Perl, auch mir, Daß ich hinfuͤr Dir recht gefallen mag. Und hab ich ſie, ſo hilff daß ich darzu recht Sorge trag. 8. O mach die Zahl der Menſchen groß, Du groſſer Friedens-Fuͤrſt! Die, von der Welt-Begierde loß, Nach Himmels-Schaͤtzen duͤrſt. Ach! haͤnge dich Mir ſonderlich An Hals und Ohr und Hertz! O Perl, zeuch nun und immerhin mein alles Himmelwerts. Nach-Erinnerung. Wer gerne mehrere dergleichen Lieder leſen oder ſingen moͤchte, der ſuche in geiſtlichen Geſang-Buͤchern folgende auf; GOtt und Welt und beyder Glieder, ſind einander ſtets zu- wider ꝛc. Was Z z z z z 3

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Zitationshilfe: Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 917. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/1013>, abgerufen am 28.07.2024.