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Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736.

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Wunder-Geheimnuß des
man verachtet, zu dem, an welchem das Volck einen
Greuel hat, zu dem, der ein Knecht ist deren die da
herrschen: Könige werden dich sehen, und Fürsten
werden dich anbätten, um des HErrn willen, der
getreu ist, um des Heiligen in Jsrael willen, der dich
erwehlet hat. So spricht der HErr: Jch habe dich
zur Zeit des Wohlgefallens erhöret, und habe dir
am Tag des Heils geholffen, und Jch will dich be-
hüten, und will dich zum Bund des Volcks stellen,
daß du die Erde auffrichtest, und die verstörten Erbe
zu besitzen gebest, indeme du sagen wirst zu den Ge-
fangenen, gehet heraus, und zu denen die in Finster-
nuß seynd, entdecket euch; sie werden sich auf den
Wegen weyden, und auf allen Hüglen ihre Weyde
haben, es wird sie weder hungern noch dürsten, es
wird sie keine Hitz noch Sonne stechen, dann ihr
Erbarmer wird sie sanfft führen, und wird sie an die
Wasser-Quellen leiten. Jch will alle meine Berg
zum Wege machen, und meine Bahn werden hoch
seyn; Sihe, diese werden von ferne kommen, und sihe,
jene von Mitternacht und vom Meer, jene aber vom
Lande der Siniter; Jauchtzet ihr Himmel, hüpffe für
Freuden du Erde, ruffet laut ihr Berge mit Jauch-
tzen, dann der HErr hat sein Volck getröstet, und
erbarmet sich seiner Elenden, seines Dürfftigen
a,
ohnmächtigen, unterdruckten, unter dem Sardischen todten We-
sen schmachtenden Philadelphiä, das mit seiner kleinen Krafft nicht
durchbrechen konnte, sondern mit seinem Licht gehemmet, immer
unter den Scheffel gestossen, darüber mit Angst gepresset und ge-
klemmet wird; O liebes Philadelphia! es soll nicht also bleiben, die
Sach muß anderst gehen, dein JEsus wird dich trösten, sagende:
Stehe auf, meine Freundin, meine Schöne, und kom-

me
a Esaj. XLIX. 4-13.

Wunder-Geheimnuß des
man verachtet, zu dem, an welchem das Volck einen
Greuel hat, zu dem, der ein Knecht iſt deren die da
herrſchen: Koͤnige werden dich ſehen, und Fuͤrſten
werden dich anbaͤtten, um des HErrn willen, der
getreu iſt, um des Heiligen in Jſrael willen, der dich
erwehlet hat. So ſpricht der HErr: Jch habe dich
zur Zeit des Wohlgefallens erhoͤret, und habe dir
am Tag des Heils geholffen, und Jch will dich be-
huͤten, und will dich zum Bund des Volcks ſtellen,
daß du die Erde auffrichteſt, und die verſtoͤrten Erbe
zu beſitzen gebeſt, indeme du ſagen wirſt zu den Ge-
fangenen, gehet heraus, und zu denen die in Finſter-
nuß ſeynd, entdecket euch; ſie werden ſich auf den
Wegen weyden, und auf allen Huͤglen ihre Weyde
haben, es wird ſie weder hungern noch duͤrſten, es
wird ſie keine Hitz noch Sonne ſtechen, dann ihr
Erbarmer wird ſie ſanfft fuͤhren, und wird ſie an die
Waſſer-Quellen leiten. Jch will alle meine Berg
zum Wege machen, und meine Bahn werden hoch
ſeyn; Sihe, dieſe werden von ferne kommen, und ſihe,
jene von Mitternacht und vom Meer, jene aber vom
Lande der Siniter; Jauchtzet ihr Himmel, huͤpffe fuͤr
Freuden du Erde, ruffet laut ihr Berge mit Jauch-
tzen, dann der HErr hat ſein Volck getroͤſtet, und
erbarmet ſich ſeiner Elenden, ſeines Duͤrfftigen
a,
ohnmaͤchtigen, unterdruckten, unter dem Sardiſchen todten We-
ſen ſchmachtenden Philadelphiaͤ, das mit ſeiner kleinen Krafft nicht
durchbrechen konnte, ſondern mit ſeinem Licht gehemmet, immer
unter den Scheffel geſtoſſen, daruͤber mit Angſt gepreſſet und ge-
klemmet wird; O liebes Philadelphia! es ſoll nicht alſo bleiben, die
Sach muß anderſt gehen, dein JEſus wird dich troͤſten, ſagende:
Stehe auf, meine Freundin, meine Schoͤne, und kom-

me
a Eſaj. XLIX. 4-13.
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[28/0124] Wunder-Geheimnuß des man verachtet, zu dem, an welchem das Volck einen Greuel hat, zu dem, der ein Knecht iſt deren die da herrſchen: Koͤnige werden dich ſehen, und Fuͤrſten werden dich anbaͤtten, um des HErrn willen, der getreu iſt, um des Heiligen in Jſrael willen, der dich erwehlet hat. So ſpricht der HErr: Jch habe dich zur Zeit des Wohlgefallens erhoͤret, und habe dir am Tag des Heils geholffen, und Jch will dich be- huͤten, und will dich zum Bund des Volcks ſtellen, daß du die Erde auffrichteſt, und die verſtoͤrten Erbe zu beſitzen gebeſt, indeme du ſagen wirſt zu den Ge- fangenen, gehet heraus, und zu denen die in Finſter- nuß ſeynd, entdecket euch; ſie werden ſich auf den Wegen weyden, und auf allen Huͤglen ihre Weyde haben, es wird ſie weder hungern noch duͤrſten, es wird ſie keine Hitz noch Sonne ſtechen, dann ihr Erbarmer wird ſie ſanfft fuͤhren, und wird ſie an die Waſſer-Quellen leiten. Jch will alle meine Berg zum Wege machen, und meine Bahn werden hoch ſeyn; Sihe, dieſe werden von ferne kommen, und ſihe, jene von Mitternacht und vom Meer, jene aber vom Lande der Siniter; Jauchtzet ihr Himmel, huͤpffe fuͤr Freuden du Erde, ruffet laut ihr Berge mit Jauch- tzen, dann der HErr hat ſein Volck getroͤſtet, und erbarmet ſich ſeiner Elenden, ſeines Duͤrfftigen a, ohnmaͤchtigen, unterdruckten, unter dem Sardiſchen todten We- ſen ſchmachtenden Philadelphiaͤ, das mit ſeiner kleinen Krafft nicht durchbrechen konnte, ſondern mit ſeinem Licht gehemmet, immer unter den Scheffel geſtoſſen, daruͤber mit Angſt gepreſſet und ge- klemmet wird; O liebes Philadelphia! es ſoll nicht alſo bleiben, die Sach muß anderſt gehen, dein JEſus wird dich troͤſten, ſagende: Stehe auf, meine Freundin, meine Schoͤne, und kom- me a Eſaj. XLIX. 4-13.

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Zitationshilfe: Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 28. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/124>, abgerufen am 21.11.2024.