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Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736.

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mit seiner Braut der Kirche.
hervorkommen, so im Himmel besser bekannt werden seyn als hieni-
den, weder dir noch andern Menschen a.

§. 10. 5. Sinne der künfftigen gloriösen Hochzeit tieff nach, derder künff-
tigen glo-
riösen
Hochzeit
nachsinnen

Herrlichkeit CHRJSTJ, seinem Begleit, den Gästen, den Zu-
schauern, der offentlichen sollennischen Copulation und darauffhin an-
gestellten Hochzeitmahl, dessen Zurüstung nun bald in die 6000 Jah-
re gewähret.

§. 11. 6. Bevestige die Gewißheit deiner Vermählung mitihr Hertz
zu Christo
kehren.

CHRJSTO täglich mehr, kehre dein Hertz stäts zu CHRJ-
STO, daß deine Gedancken, Worte und Wercke den seinen im-
mer besser gleichen; damit der Teufel dir nicht könne angst machen,
und dir deine Ehe-Versprechung als ungültig disputiren, sondern
daß so viele Früchte des Glaubens und der aufrichtigen Liebe Chri-
sti dir zur Seiten stehen, die einhellig ein gutes Zeugniß zu deinen
Gunsten ablegen, dadurch der Ankläger zu Spott und Schanden
werde.

§. 12. 7. Bevorderst sey keusch: JESUS allein seye dein GOTT,Alles bey
ihme su-
chen,

such alles nur bey ihm, und nichts bey den Creaturen, die JE-
SUS brauchen kan wozu er will, insinuire dich bey niemand als
bey ihm, such Hülff, Gunst und Trost da allein; wo nicht, so be-
fleckestu dich mit Abgötterey und geistlichem Ehebruch, und das wird
dir nicht gelingen so wenig als den theuren Maccabäischen Helden,
die mit eines fremden Gottes Tochter gebuhlet, mit den Römern
einen Bund gemacht, und gleich darauf nacheinander umkommen
sind, weil sie sich mit Christi Schutz nicht haben vergnügt.

§. 13. 8. Wache stäts an den Pfosten seiner Thüren, warte aufstäts wa-
chen,

seine Befehle, und sey gerüst sie auszurichten; dein Gewissen bleibe
bey dem König in seiner Kammer; Laß dein Hertz nicht von ihm hin-
ausschweiffen nach andern Dingen wie Dina gethan b.

§. 14. 9. Verschmähe den Versucher in seinen Reitzungen: Eheihme al-
lein Gehör
geben.

eine
a Ps. CXIII. 9. Gal. V. 22.
b Gen. XXXIV. 2 Cor. VI. 19.
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mit ſeiner Braut der Kirche.
hervorkommen, ſo im Himmel beſſer bekannt werden ſeyn als hieni-
den, weder dir noch andern Menſchen a.

§. 10. 5. Sinne der kuͤnfftigen glorioͤſen Hochzeit tieff nach, derder kuͤnff-
tigen glo-
rioͤſen
Hochzeit
nachſinnen

Herrlichkeit CHRJSTJ, ſeinem Begleit, den Gaͤſten, den Zu-
ſchauern, der offentlichen ſollenniſchen Copulation und darauffhin an-
geſtellten Hochzeitmahl, deſſen Zuruͤſtung nun bald in die 6000 Jah-
re gewaͤhret.

§. 11. 6. Beveſtige die Gewißheit deiner Vermaͤhlung mitihr Hertz
zu Chriſto
kehren.

CHRJSTO taͤglich mehr, kehre dein Hertz ſtaͤts zu CHRJ-
STO, daß deine Gedancken, Worte und Wercke den ſeinen im-
mer beſſer gleichen; damit der Teufel dir nicht koͤnne angſt machen,
und dir deine Ehe-Verſprechung als unguͤltig diſputiren, ſondern
daß ſo viele Fruͤchte des Glaubens und der aufrichtigen Liebe Chri-
ſti dir zur Seiten ſtehen, die einhellig ein gutes Zeugniß zu deinen
Gunſten ablegen, dadurch der Anklaͤger zu Spott und Schanden
werde.

§. 12. 7. Bevorderſt ſey keuſch: JESUS allein ſeye dein GOTT,Alles bey
ihme ſu-
chen,

ſuch alles nur bey ihm, und nichts bey den Creaturen, die JE-
SUS brauchen kan wozu er will, inſinuire dich bey niemand als
bey ihm, ſuch Huͤlff, Gunſt und Troſt da allein; wo nicht, ſo be-
fleckeſtu dich mit Abgoͤtterey und geiſtlichem Ehebruch, und das wird
dir nicht gelingen ſo wenig als den theuren Maccabaͤiſchen Helden,
die mit eines fremden Gottes Tochter gebuhlet, mit den Roͤmern
einen Bund gemacht, und gleich darauf nacheinander umkommen
ſind, weil ſie ſich mit Chriſti Schutz nicht haben vergnuͤgt.

§. 13. 8. Wache ſtaͤts an den Pfoſten ſeiner Thuͤren, warte aufſtaͤts wa-
chen,

ſeine Befehle, und ſey geruͤſt ſie auszurichten; dein Gewiſſen bleibe
bey dem Koͤnig in ſeiner Kammer; Laß dein Hertz nicht von ihm hin-
ausſchweiffen nach andern Dingen wie Dina gethan b.

§. 14. 9. Verſchmaͤhe den Verſucher in ſeinen Reitzungen: Eheihme al-
lein Gehoͤr
geben.

eine
a Pſ. CXIII. 9. Gal. V. 22.
b Gen. XXXIV. 2 Cor. VI. 19.
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[1317/1413] mit ſeiner Braut der Kirche. hervorkommen, ſo im Himmel beſſer bekannt werden ſeyn als hieni- den, weder dir noch andern Menſchen a. §. 10. 5. Sinne der kuͤnfftigen glorioͤſen Hochzeit tieff nach, der Herrlichkeit CHRJSTJ, ſeinem Begleit, den Gaͤſten, den Zu- ſchauern, der offentlichen ſollenniſchen Copulation und darauffhin an- geſtellten Hochzeitmahl, deſſen Zuruͤſtung nun bald in die 6000 Jah- re gewaͤhret. der kuͤnff- tigen glo- rioͤſen Hochzeit nachſinnen §. 11. 6. Beveſtige die Gewißheit deiner Vermaͤhlung mit CHRJSTO taͤglich mehr, kehre dein Hertz ſtaͤts zu CHRJ- STO, daß deine Gedancken, Worte und Wercke den ſeinen im- mer beſſer gleichen; damit der Teufel dir nicht koͤnne angſt machen, und dir deine Ehe-Verſprechung als unguͤltig diſputiren, ſondern daß ſo viele Fruͤchte des Glaubens und der aufrichtigen Liebe Chri- ſti dir zur Seiten ſtehen, die einhellig ein gutes Zeugniß zu deinen Gunſten ablegen, dadurch der Anklaͤger zu Spott und Schanden werde. ihr Hertz zu Chriſto kehren. §. 12. 7. Bevorderſt ſey keuſch: JESUS allein ſeye dein GOTT, ſuch alles nur bey ihm, und nichts bey den Creaturen, die JE- SUS brauchen kan wozu er will, inſinuire dich bey niemand als bey ihm, ſuch Huͤlff, Gunſt und Troſt da allein; wo nicht, ſo be- fleckeſtu dich mit Abgoͤtterey und geiſtlichem Ehebruch, und das wird dir nicht gelingen ſo wenig als den theuren Maccabaͤiſchen Helden, die mit eines fremden Gottes Tochter gebuhlet, mit den Roͤmern einen Bund gemacht, und gleich darauf nacheinander umkommen ſind, weil ſie ſich mit Chriſti Schutz nicht haben vergnuͤgt. Alles bey ihme ſu- chen, §. 13. 8. Wache ſtaͤts an den Pfoſten ſeiner Thuͤren, warte auf ſeine Befehle, und ſey geruͤſt ſie auszurichten; dein Gewiſſen bleibe bey dem Koͤnig in ſeiner Kammer; Laß dein Hertz nicht von ihm hin- ausſchweiffen nach andern Dingen wie Dina gethan b. ſtaͤts wa- chen, §. 14. 9. Verſchmaͤhe den Verſucher in ſeinen Reitzungen: Ehe eine ihme al- lein Gehoͤr geben. a Pſ. CXIII. 9. Gal. V. 22. b Gen. XXXIV. 2 Cor. VI. 19. D d d d d d d d 3

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Zitationshilfe: Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 1317. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/1413>, abgerufen am 21.11.2024.