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Lutz, Samuel: Warnung An Die liebe Jugend. Schaffhausen, 1747.

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Das 9. Cap.
Schmertzen; hingegen Jugend-Gnaden, Alters-
Freuden. Du schätzest den jungen David selig,
daß er zum König über Jsrael gesalbet worden;
glaube es aber, daß dieses nur ein Schatten ist ge-
gen dem, was der Heyland dir noch heute schen-
cken kan und will: Er selber will dich nicht blos
zu einem irrdischen, sondern zu einem himmlischen
und unvergänglichen Königreich salben. Glaubst
du das? Oder haltest du die theuerste mit Eyd,
Brief und Siegel bekräfftigte, und mit GOttes
Blut und Tod bestätigte Verheissungen vor Phan-
taseyen und Mährlein? Sags frey heraus: Jch
sehe dirs an deiner Mine an, daß du GOttes Wort
für Lügen achtest; welches die greulichste Sünde
ist. Dieser Unglaube ist der Goliath/ so dem
HErrn Zebaoth und seiner Armee Hohn spricht:
Schlagst du ihm zu todte, so hast du mehr ausge-
richtet, als der junge, muthige David: Glaubst
du dem Wort der Versöhnung, so ist Christi Sieg
über Sünd und Tod, Teuffel und Welt dein, eben
als ob du selber ihne erleget hättest; du darffst in
GOtt frölich jauchzen, und im Nahmen deines
JEsu Panier aufwerffen; die höllische Philister/
die Laster, Lüste, Weltförmigkeiten und unflätige
Fleisches-Begierden, von welchen andere junge Leu-
te um dich her im Koth herum geschleppet und zu
unseligen Sclaven des Teuffels gemachet werden,
müssen vor dir zittern und flieben, weil du mit dem
hohen Glantz des Nahmens Christi umgeben, mit
fünff glatten Bach-Steinen der göttlichen
Allmachts-Krafft aus den fünff Wunden Christi
versehen bist, und aller Sünden und Lastern Heer-

führer,

Das 9. Cap.
Schmertzen; hingegen Jugend-Gnaden, Alters-
Freuden. Du ſchaͤtzeſt den jungen David ſelig,
daß er zum Koͤnig uͤber Jſrael geſalbet worden;
glaube es aber, daß dieſes nur ein Schatten iſt ge-
gen dem, was der Heyland dir noch heute ſchen-
cken kan und will: Er ſelber will dich nicht blos
zu einem irrdiſchen, ſondern zu einem himmliſchen
und unvergaͤnglichen Koͤnigreich ſalben. Glaubſt
du das? Oder halteſt du die theuerſte mit Eyd,
Brief und Siegel bekraͤfftigte, und mit GOttes
Blut und Tod beſtaͤtigte Verheiſſungen vor Phan-
taſeyen und Maͤhrlein? Sags frey heraus: Jch
ſehe dirs an deiner Mine an, daß du GOttes Wort
fuͤr Luͤgen achteſt; welches die greulichſte Suͤnde
iſt. Dieſer Unglaube iſt der Goliath/ ſo dem
HErrn Zebaoth und ſeiner Armee Hohn ſpricht:
Schlagſt du ihm zu todte, ſo haſt du mehr ausge-
richtet, als der junge, muthige David: Glaubſt
du dem Wort der Verſoͤhnung, ſo iſt Chriſti Sieg
uͤber Suͤnd und Tod, Teuffel und Welt dein, eben
als ob du ſelber ihne erleget haͤtteſt; du darffſt in
GOtt froͤlich jauchzen, und im Nahmen deines
JEſu Panier aufwerffen; die hoͤlliſche Philiſter/
die Laſter, Luͤſte, Weltfoͤrmigkeiten und unflaͤtige
Fleiſches-Begierden, von welchen andere junge Leu-
te um dich her im Koth herum geſchleppet und zu
unſeligen Sclaven des Teuffels gemachet werden,
muͤſſen vor dir zittern und flieben, weil du mit dem
hohen Glantz des Nahmens Chriſti umgeben, mit
fuͤnff glatten Bach-Steinen der goͤttlichen
Allmachts-Krafft aus den fuͤnff Wunden Chriſti
verſehen biſt, und aller Suͤnden und Laſtern Heer-

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[436/0454] Das 9. Cap. Schmertzen; hingegen Jugend-Gnaden, Alters- Freuden. Du ſchaͤtzeſt den jungen David ſelig, daß er zum Koͤnig uͤber Jſrael geſalbet worden; glaube es aber, daß dieſes nur ein Schatten iſt ge- gen dem, was der Heyland dir noch heute ſchen- cken kan und will: Er ſelber will dich nicht blos zu einem irrdiſchen, ſondern zu einem himmliſchen und unvergaͤnglichen Koͤnigreich ſalben. Glaubſt du das? Oder halteſt du die theuerſte mit Eyd, Brief und Siegel bekraͤfftigte, und mit GOttes Blut und Tod beſtaͤtigte Verheiſſungen vor Phan- taſeyen und Maͤhrlein? Sags frey heraus: Jch ſehe dirs an deiner Mine an, daß du GOttes Wort fuͤr Luͤgen achteſt; welches die greulichſte Suͤnde iſt. Dieſer Unglaube iſt der Goliath/ ſo dem HErrn Zebaoth und ſeiner Armee Hohn ſpricht: Schlagſt du ihm zu todte, ſo haſt du mehr ausge- richtet, als der junge, muthige David: Glaubſt du dem Wort der Verſoͤhnung, ſo iſt Chriſti Sieg uͤber Suͤnd und Tod, Teuffel und Welt dein, eben als ob du ſelber ihne erleget haͤtteſt; du darffſt in GOtt froͤlich jauchzen, und im Nahmen deines JEſu Panier aufwerffen; die hoͤlliſche Philiſter/ die Laſter, Luͤſte, Weltfoͤrmigkeiten und unflaͤtige Fleiſches-Begierden, von welchen andere junge Leu- te um dich her im Koth herum geſchleppet und zu unſeligen Sclaven des Teuffels gemachet werden, muͤſſen vor dir zittern und flieben, weil du mit dem hohen Glantz des Nahmens Chriſti umgeben, mit fuͤnff glatten Bach-Steinen der goͤttlichen Allmachts-Krafft aus den fuͤnff Wunden Chriſti verſehen biſt, und aller Suͤnden und Laſtern Heer- fuͤhrer,

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Zitationshilfe: Lutz, Samuel: Warnung An Die liebe Jugend. Schaffhausen, 1747, S. 436. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_warnung_1747/454>, abgerufen am 21.11.2024.