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Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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Christlichen Wandels setzet / wie wir sollen behalten die Einigkeit im Geist.

Diß ist eine nötige Lehre / dann hie fehlet man leichtlich / diß ist die schönste Tugendt eines Christen / dann sie hält vnnd bindet die Christen hart zusammen / sie ist eine von Christo gewünschete Lehr. Dann da er etwas herrliches für seine Christen bitten wolte / bittet er Johan. 17. Gib Vatter / daß sie eins seyn / gleichIoh. 17, 1[unleserliches Material - Zeichen fehlt]. wie wir eins seyn. So laßt vns nun dem H. Geist zuhören /Propositio. was er vns hie von der Einigkeit deß Geistes fürhält. Gott gebe dazu Gnad vnd Gedeyen. Amen.

WAnn der Apostel zun Philipp. am 1. seine Gemeine will ermahnenPhil. 1, 27, Praemittitur regula universalis. / daß sie stehen in einem Geist / vnd in einer Seele / setzet er vorher diese gemeine Regel / wandelt würdiglich dem Evangelio Christi. Eben also in vorhabender Lection / ehe er zeyget / wie ein Christ sich soll befleissigen zu halten die Einigkeit deß Geistes / setzet er zum Grunde diese gemeine Regel. So ermahne nun euch ich GefangenerV. 1. in dem HERRN / daß jhr wandelt / wie es sich gebüret / ewrem Beruff nach / darinnen jhr beruffen seyd.

Diese Regel zuverstehen / müssen wir bedencken / 1. Die HoheitUbi consideratur 1. Vocationis emi nentia. vnsers Beruffes. Bedenck was du bist gewesen vor deinem Beruff / was du jetzt bist / vnd was du künfftig seyn wirst. Wir seynd ja beruffen auß der Finsternuß zum Liecht; von der Armuth zum Reichthum; Vom Todt zum Leben. Wir haben nun GOtt Lob GOttes Wort vnd Gnade / vnd alles in Christo was wir bedürffen / vnd ist noch nicht offenbaret / was wir künfftig in Christo seyn werden. Der Apostel zun Tit: am 2. nennet diesen BeruffTit. 2, 13. eine heylsame Gnade GOttes / welche erschienen ist / daß wir warten können auff die selige Hoffnung / vnnd

Christlichen Wandels setzet / wie wir sollen behalten die Einigkeit im Geist.

Diß ist eine nötige Lehre / dann hie fehlet man leichtlich / diß ist die schönste Tugendt eines Christen / dann sie hält vnnd bindet die Christen hart zusammen / sie ist eine von Christo gewünschete Lehr. Dann da er etwas herrliches für seine Christen bitten wolte / bittet er Johan. 17. Gib Vatter / daß sie eins seyn / gleichIoh. 17, 1[unleserliches Material – Zeichen fehlt]. wie wir eins seyn. So laßt vns nun dem H. Geist zuhören /Propositio. was er vns hie von der Einigkeit deß Geistes fürhält. Gott gebe dazu Gnad vnd Gedeyen. Amen.

WAnn der Apostel zun Philipp. am 1. seine Gemeine will ermahnenPhil. 1, 27, Praemittitur regula universalis. / daß sie stehen in einem Geist / vnd in einer Seele / setzet er vorher diese gemeine Regel / wandelt würdiglich dem Evangelio Christi. Eben also in vorhabender Lection / ehe er zeyget / wie ein Christ sich soll befleissigen zu halten die Einigkeit deß Geistes / setzet er zum Grunde diese gemeine Regel. So ermahne nun euch ich GefangenerV. 1. in dem HERRN / daß jhr wandelt / wie es sich gebüret / ewrem Beruff nach / darinnen jhr beruffen seyd.

Diese Regel zuverstehen / müssen wir bedencken / 1. Die HoheitUbi consideratur 1. Vocationis emi nentia. vnsers Beruffes. Bedenck was du bist gewesen vor deinem Beruff / was du jetzt bist / vnd was du künfftig seyn wirst. Wir seynd ja beruffen auß der Finsternuß zum Liecht; von der Armuth zum Reichthum; Vom Todt zum Leben. Wir haben nun GOtt Lob GOttes Wort vnd Gnade / vnd alles in Christo was wir bedürffen / vnd ist noch nicht offenbaret / was wir künfftig in Christo seyn werden. Der Apostel zun Tit: am 2. nennet diesen BeruffTit. 2, 13. eine heylsame Gnade GOttes / welche erschienen ist / daß wir warten können auff die selige Hoffnung / vnnd

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[359/0375] Christlichen Wandels setzet / wie wir sollen behalten die Einigkeit im Geist. Diß ist eine nötige Lehre / dann hie fehlet man leichtlich / diß ist die schönste Tugendt eines Christen / dann sie hält vnnd bindet die Christen hart zusammen / sie ist eine von Christo gewünschete Lehr. Dann da er etwas herrliches für seine Christen bitten wolte / bittet er Johan. 17. Gib Vatter / daß sie eins seyn / gleich wie wir eins seyn. So laßt vns nun dem H. Geist zuhören / was er vns hie von der Einigkeit deß Geistes fürhält. Gott gebe dazu Gnad vnd Gedeyen. Amen. Ioh. 17, 1_ . Propositio. WAnn der Apostel zun Philipp. am 1. seine Gemeine will ermahnen / daß sie stehen in einem Geist / vnd in einer Seele / setzet er vorher diese gemeine Regel / wandelt würdiglich dem Evangelio Christi. Eben also in vorhabender Lection / ehe er zeyget / wie ein Christ sich soll befleissigen zu halten die Einigkeit deß Geistes / setzet er zum Grunde diese gemeine Regel. So ermahne nun euch ich Gefangener in dem HERRN / daß jhr wandelt / wie es sich gebüret / ewrem Beruff nach / darinnen jhr beruffen seyd. Phil. 1, 27, Praemittitur regula universalis. V. 1. Diese Regel zuverstehen / müssen wir bedencken / 1. Die Hoheit vnsers Beruffes. Bedenck was du bist gewesen vor deinem Beruff / was du jetzt bist / vnd was du künfftig seyn wirst. Wir seynd ja beruffen auß der Finsternuß zum Liecht; von der Armuth zum Reichthum; Vom Todt zum Leben. Wir haben nun GOtt Lob GOttes Wort vnd Gnade / vnd alles in Christo was wir bedürffen / vnd ist noch nicht offenbaret / was wir künfftig in Christo seyn werden. Der Apostel zun Tit: am 2. nennet diesen Beruff eine heylsame Gnade GOttes / welche erschienen ist / daß wir warten können auff die selige Hoffnung / vnnd Ubi consideratur 1. Vocationis emi nentia. Tit. 2, 13.

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 359. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/375>, abgerufen am 24.11.2024.