Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.Wann nun GOtt seinen Sohn ins Fleisch gesandt / hat er gedacht an den Bund vnd Eyd den er Abraham geschworen hat / vnnd damit hat er die versprochne Barmhertzigkeit erzeyget den Vättern. Barmhertzigkeit war es / wann GOtt diese heylsame Erlösung versprochen; Barmhertzigkeit war es auch / wann er seinem Bunde nach / die heylsame Erlösung hat ins Werck gerichtet. Das ist nun eine Vrsach / die GOtt getrieben hat / vns auffzurichten das Horn deß Heyls / GOtt hat sich der elenden Menschen erbarmet / vnd auß lauter Erbarmung eine heylsame Erlösung versprochen / einen Bund auffgerichtet / vnd mit einem Eyd bekräfftiget: Darauff ist gestorben Abraham; alle andere Glaubigen seynd auch darauff gestorben / darumb kundts nicht anders seyn / der Sohn GOttes muste endlich ins Fleisch kommen / vnnd die heylsame Erlösung vns bereyten. Die andere Vrsach / die Gott bewogen / ist der freye Dienst GOttes; auff daß wir / wann wir erlöset seyn auß derV. 74. 75. Hand vnser Feinde / jhm dieneten ohne Furcht vnser Lebelang / in Heyligkeit vnnd Gerechtigkeit die jhm gefällig ist. Der Gottesdienst soll geschehen auffs erst ohne Furcht / daß wir für GOttes Zorn nicht erschrecken / sondern in gewisser Hoffnung leben eines gnädigen wolgewognen Herren. Zum andern muß man GOtt dienen in Heyligkeit vnd Gerechtigkeit / die jhm gefällig ist. Das ist der Grund / daher es kompt / daß wir vns nicht fürchten / dann da keine Heyligkeit ist / da muß man sich für GOttes Zorn fürchten. Es ist aber die Heyligkeit zweyerley: Eine die in vns ist / die andere die in Christo ist. Daß einer heylig vnnd gerecht Leben führet / ist zwar gut / aber es reichet nicht zu / daß es für sich allein konte GOtt gefallen. Ich setze / Wann nun GOtt seinen Sohn ins Fleisch gesandt / hat er gedacht an den Bund vnd Eyd den er Abraham geschworen hat / vnnd damit hat er die versprochne Barmhertzigkeit erzeyget den Vättern. Barmhertzigkeit war es / wann GOtt diese heylsame Erlösung versprochen; Barmhertzigkeit war es auch / wann er seinem Bunde nach / die heylsame Erlösung hat ins Werck gerichtet. Das ist nun eine Vrsach / die GOtt getrieben hat / vns auffzurichten das Horn deß Heyls / GOtt hat sich der elenden Menschen erbarmet / vnd auß lauter Erbarmung eine heylsame Erlösung versprochen / einen Bund auffgerichtet / vnd mit einem Eyd bekräfftiget: Darauff ist gestorben Abraham; alle andere Glaubigen seynd auch darauff gestorben / darumb kundts nicht anders seyn / der Sohn GOttes muste endlich ins Fleisch kommen / vnnd die heylsame Erlösung vns bereyten. Die andere Vrsach / die Gott bewogen / ist der freye Dienst GOttes; auff daß wir / wann wir erlöset seyn auß derV. 74. 75. Hand vnser Feinde / jhm dieneten ohne Furcht vnser Lebelang / in Heyligkeit vnnd Gerechtigkeit die jhm gefällig ist. Der Gottesdienst soll geschehen auffs erst ohne Furcht / daß wir für GOttes Zorn nicht erschrecken / sondern in gewisser Hoffnung leben eines gnädigen wolgewognen Herren. Zum andern muß man GOtt dienen in Heyligkeit vnd Gerechtigkeit / die jhm gefällig ist. Das ist der Grund / daher es kompt / daß wir vns nicht fürchten / dann da keine Heyligkeit ist / da muß man sich für GOttes Zorn fürchten. Es ist aber die Heyligkeit zweyerley: Eine die in vns ist / die andere die in Christo ist. Daß einer heylig vnnd gerecht Leben führet / ist zwar gut / aber es reichet nicht zu / daß es für sich allein konte GOtt gefallen. Ich setze / <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0643" n="627"/> <p>Wann nun GOtt seinen Sohn ins Fleisch gesandt / hat er gedacht an den Bund vnd Eyd den er Abraham geschworen hat / vnnd damit hat er die versprochne Barmhertzigkeit erzeyget den Vättern. Barmhertzigkeit war es / wann GOtt diese heylsame Erlösung versprochen; Barmhertzigkeit war es auch / wann er seinem Bunde nach / die heylsame Erlösung hat ins Werck gerichtet.</p> <p>Das ist nun eine Vrsach / die GOtt getrieben hat / vns auffzurichten das Horn deß Heyls / GOtt hat sich der elenden Menschen erbarmet / vnd auß lauter Erbarmung eine heylsame Erlösung versprochen / einen Bund auffgerichtet / vnd mit einem Eyd bekräfftiget: Darauff ist gestorben Abraham; alle andere Glaubigen seynd auch darauff gestorben / darumb kundts nicht anders seyn / der Sohn GOttes muste endlich ins Fleisch kommen / vnnd die heylsame Erlösung vns bereyten.</p> <p>Die andere Vrsach / die Gott bewogen / ist der freye Dienst GOttes; auff daß wir / wann wir erlöset seyn auß der<note place="right">V. 74. 75.</note> Hand vnser Feinde / jhm dieneten ohne Furcht vnser Lebelang / in Heyligkeit vnnd Gerechtigkeit die jhm gefällig ist.</p> <p>Der Gottesdienst soll geschehen auffs erst ohne Furcht / daß wir für GOttes Zorn nicht erschrecken / sondern in gewisser Hoffnung leben eines gnädigen wolgewognen Herren. Zum andern muß man GOtt dienen in Heyligkeit vnd Gerechtigkeit / die jhm gefällig ist. Das ist der Grund / daher es kompt / daß wir vns nicht fürchten / dann da keine Heyligkeit ist / da muß man sich für GOttes Zorn fürchten. Es ist aber die Heyligkeit zweyerley: Eine die in vns ist / die andere die in Christo ist. Daß einer heylig vnnd gerecht Leben führet / ist zwar gut / aber es reichet nicht zu / daß es für sich allein konte GOtt gefallen. Ich setze / </p> </div> </body> </text> </TEI> [627/0643]
Wann nun GOtt seinen Sohn ins Fleisch gesandt / hat er gedacht an den Bund vnd Eyd den er Abraham geschworen hat / vnnd damit hat er die versprochne Barmhertzigkeit erzeyget den Vättern. Barmhertzigkeit war es / wann GOtt diese heylsame Erlösung versprochen; Barmhertzigkeit war es auch / wann er seinem Bunde nach / die heylsame Erlösung hat ins Werck gerichtet.
Das ist nun eine Vrsach / die GOtt getrieben hat / vns auffzurichten das Horn deß Heyls / GOtt hat sich der elenden Menschen erbarmet / vnd auß lauter Erbarmung eine heylsame Erlösung versprochen / einen Bund auffgerichtet / vnd mit einem Eyd bekräfftiget: Darauff ist gestorben Abraham; alle andere Glaubigen seynd auch darauff gestorben / darumb kundts nicht anders seyn / der Sohn GOttes muste endlich ins Fleisch kommen / vnnd die heylsame Erlösung vns bereyten.
Die andere Vrsach / die Gott bewogen / ist der freye Dienst GOttes; auff daß wir / wann wir erlöset seyn auß der Hand vnser Feinde / jhm dieneten ohne Furcht vnser Lebelang / in Heyligkeit vnnd Gerechtigkeit die jhm gefällig ist.
V. 74. 75. Der Gottesdienst soll geschehen auffs erst ohne Furcht / daß wir für GOttes Zorn nicht erschrecken / sondern in gewisser Hoffnung leben eines gnädigen wolgewognen Herren. Zum andern muß man GOtt dienen in Heyligkeit vnd Gerechtigkeit / die jhm gefällig ist. Das ist der Grund / daher es kompt / daß wir vns nicht fürchten / dann da keine Heyligkeit ist / da muß man sich für GOttes Zorn fürchten. Es ist aber die Heyligkeit zweyerley: Eine die in vns ist / die andere die in Christo ist. Daß einer heylig vnnd gerecht Leben führet / ist zwar gut / aber es reichet nicht zu / daß es für sich allein konte GOtt gefallen. Ich setze /
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |