Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.Letzlich zum dritten / gedenckt der Prophet auch deß Lobes Gottes: Sie werden deß HERRN Lob verkündigen. Das geschicht / wenn wir vnsere Schand vnd Sünd bekennen / vnd Gottes Gnade allein an vns preisen. Ein jeglicher muß sagen: Im HERRN haben wir Gerechtigkeit vnd Stärcke. Wann man mich fraget; Worin suchestu dein Heyl? So antworte ich: Mein Heyl suche ich in dem HERRN meinem GOtt. Wann man dich fraget: Worin suchestu dein Heyl? Mustu auch antworten: Mein Heyl suche ich in dem HERRN meinem GOtt. Das heisst deß HERRN Lob verkündigen. Adjuncta; conversionis gentilium. Primum.Auff besagte art beschreibet der Prophet den Fleiß der bekehrten Heyden / dabey noch zu mercken übrig ist / was auff solche Bekehrung folge / oder vielmehr / bey derselben vorlauffe: denn es gedencket GOtt beym Propheten einer Zierde in seinem Hause: Ich will das Hauß meiner Herrligkeit zieren. Wann die Heydnische Hertzen zu GOtt bekehret werden / sich GOtt auffopffern / vnd Gottes Lob verkündigen / sihe / das hält GOtt für die beste Zierat seines Hauses. Deß Tempels Gebäw muste auff Gottes Befehlköstlich gezieret werden. Wie GOtt nicht wohnet im Hause von Menschenhänden gemacht / so achtet er auch der jrrdischen Zierat nicht. Doch hat er damit angedeutet / wie sein geistliches Hauß muß gezieret seyn. Erkenne es / OMenschenkind / daß der höchste Gott vns Würmlein achtet für seines Hauses Zier. Ein Zier seyn wir im Hause der Herrligkeit Gottes / nicht dem Wesen nach / sondern wann wir vns Gott auffopffern / vnd in seinem Liecht wandeln. Secundum.Es folget auch auff die Bekehrung der Heyden eine grosse Frewd in Zion. Als denn / wenn sich die menge zu dir bekehret / O Zion / alsdenn wirstu deine Lust sehen / vnd außbrechen / vnd dein Hertz wird sich wundern / vnd außbreiten. Die du vorhin beängstiget gewesen / wirst wieder einen guten Muth bekommen / vnd für Frewde nicht wissen wie dir geschche. Letzlich zum dritten / gedenckt der Prophet auch deß Lobes Gottes: Sie werden deß HERRN Lob verkündigen. Das geschicht / wenn wir vnsere Schand vnd Sünd bekennen / vnd Gottes Gnade allein an vns preisen. Ein jeglicher muß sagen: Im HERRN haben wir Gerechtigkeit vnd Stärcke. Wann man mich fraget; Worin suchestu dein Heyl? So antworte ich: Mein Heyl suche ich in dem HERRN meinem GOtt. Wann man dich fraget: Worin suchestu dein Heyl? Mustu auch antworten: Mein Heyl suche ich in dem HERRN meinem GOtt. Das heisst deß HERRN Lob verkündigen. Adjuncta; conversionis gentilium. Primum.Auff besagte art beschreibet der Prophet den Fleiß der bekehrten Heyden / dabey noch zu mercken übrig ist / was auff solche Bekehrung folge / oder vielmehr / bey derselben vorlauffe: denn es gedencket GOtt beym Propheten einer Zierde in seinem Hause: Ich will das Hauß meiner Herrligkeit zieren. Wann die Heydnische Hertzen zu GOtt bekehret werden / sich GOtt auffopffern / vnd Gottes Lob verkündigen / sihe / das hält GOtt für die beste Zierat seines Hauses. Deß Tempels Gebäw muste auff Gottes Befehlköstlich gezieret werden. Wie GOtt nicht wohnet im Hause von Menschenhänden gemacht / so achtet er auch der jrrdischen Zierat nicht. Doch hat er damit angedeutet / wie sein geistliches Hauß muß gezieret seyn. Erkenne es / OMenschenkind / daß der höchste Gott vns Würmlein achtet für seines Hauses Zier. Ein Zier seyn wir im Hause der Herrligkeit Gottes / nicht dem Wesen nach / sondern wann wir vns Gott auffopffern / vnd in seinem Liecht wandeln. Secundum.Es folget auch auff die Bekehrung der Heyden eine grosse Frewd in Zion. Als denn / wenn sich die menge zu dir bekehret / O Zion / alsdenn wirstu deine Lust sehen / vnd außbrechen / vnd dein Hertz wird sich wundern / vnd außbreiten. Die du vorhin beängstiget gewesen / wirst wieder einen guten Muth bekommen / vnd für Frewde nicht wissen wie dir geschche. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0232" n="212"/> <p>Letzlich zum dritten / gedenckt der Prophet auch deß Lobes Gottes: Sie werden deß HERRN Lob verkündigen. Das geschicht / wenn wir vnsere Schand vnd Sünd bekennen / vnd Gottes Gnade allein an vns preisen. Ein jeglicher muß sagen: Im HERRN haben wir Gerechtigkeit vnd Stärcke. Wann man mich fraget; Worin suchestu dein Heyl? So antworte ich: Mein Heyl suche ich in dem HERRN meinem GOtt. Wann man dich fraget: Worin suchestu dein Heyl? Mustu auch antworten: Mein Heyl suche ich in dem HERRN meinem GOtt. Das heisst deß HERRN Lob verkündigen.</p> <note place="left">Adjuncta; conversionis gentilium. Primum.</note> <p>Auff besagte art beschreibet der Prophet den Fleiß der bekehrten Heyden / dabey noch zu mercken übrig ist / was auff solche Bekehrung folge / oder vielmehr / bey derselben vorlauffe: denn es gedencket GOtt beym Propheten einer Zierde in seinem Hause: Ich will das Hauß meiner Herrligkeit zieren. Wann die Heydnische Hertzen zu GOtt bekehret werden / sich GOtt auffopffern / vnd Gottes Lob verkündigen / sihe / das hält GOtt für die beste Zierat seines Hauses. Deß Tempels Gebäw muste auff Gottes Befehlköstlich gezieret werden. Wie GOtt nicht wohnet im Hause von Menschenhänden gemacht / so achtet er auch der jrrdischen Zierat nicht. Doch hat er damit angedeutet / wie sein geistliches Hauß muß gezieret seyn. Erkenne es / OMenschenkind / daß der höchste Gott vns Würmlein achtet für seines Hauses Zier. Ein Zier seyn wir im Hause der Herrligkeit Gottes / nicht dem Wesen nach / sondern wann wir vns Gott auffopffern / vnd in seinem Liecht wandeln.</p> <note place="left">Secundum.</note> <p>Es folget auch auff die Bekehrung der Heyden eine grosse Frewd in Zion. Als denn / wenn sich die menge zu dir bekehret / O Zion / alsdenn wirstu deine Lust sehen / vnd außbrechen / vnd dein Hertz wird sich wundern / vnd außbreiten. Die du vorhin beängstiget gewesen / wirst wieder einen guten Muth bekommen / vnd für Frewde nicht wissen wie dir geschche. </p> </div> </body> </text> </TEI> [212/0232]
Letzlich zum dritten / gedenckt der Prophet auch deß Lobes Gottes: Sie werden deß HERRN Lob verkündigen. Das geschicht / wenn wir vnsere Schand vnd Sünd bekennen / vnd Gottes Gnade allein an vns preisen. Ein jeglicher muß sagen: Im HERRN haben wir Gerechtigkeit vnd Stärcke. Wann man mich fraget; Worin suchestu dein Heyl? So antworte ich: Mein Heyl suche ich in dem HERRN meinem GOtt. Wann man dich fraget: Worin suchestu dein Heyl? Mustu auch antworten: Mein Heyl suche ich in dem HERRN meinem GOtt. Das heisst deß HERRN Lob verkündigen.
Auff besagte art beschreibet der Prophet den Fleiß der bekehrten Heyden / dabey noch zu mercken übrig ist / was auff solche Bekehrung folge / oder vielmehr / bey derselben vorlauffe: denn es gedencket GOtt beym Propheten einer Zierde in seinem Hause: Ich will das Hauß meiner Herrligkeit zieren. Wann die Heydnische Hertzen zu GOtt bekehret werden / sich GOtt auffopffern / vnd Gottes Lob verkündigen / sihe / das hält GOtt für die beste Zierat seines Hauses. Deß Tempels Gebäw muste auff Gottes Befehlköstlich gezieret werden. Wie GOtt nicht wohnet im Hause von Menschenhänden gemacht / so achtet er auch der jrrdischen Zierat nicht. Doch hat er damit angedeutet / wie sein geistliches Hauß muß gezieret seyn. Erkenne es / OMenschenkind / daß der höchste Gott vns Würmlein achtet für seines Hauses Zier. Ein Zier seyn wir im Hause der Herrligkeit Gottes / nicht dem Wesen nach / sondern wann wir vns Gott auffopffern / vnd in seinem Liecht wandeln.
Es folget auch auff die Bekehrung der Heyden eine grosse Frewd in Zion. Als denn / wenn sich die menge zu dir bekehret / O Zion / alsdenn wirstu deine Lust sehen / vnd außbrechen / vnd dein Hertz wird sich wundern / vnd außbreiten. Die du vorhin beängstiget gewesen / wirst wieder einen guten Muth bekommen / vnd für Frewde nicht wissen wie dir geschche.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/232 |
Zitationshilfe: | Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 212. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/232>, abgerufen am 16.02.2025. |