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Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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ES muß auß vorhergehender Lection hieher gezogen werden /De usu donorum 1. In genete. die Vermahnung / vom rechten Gebrauch der Gaben in gemein / Denn ich sage / spricht Paulus / durch die Gnade / die mir gegeben ist / jederman vnter euch / daß niemand weiter von jhm halte / denn sichs gebüret zu halten / sondern daß er von jhm mässiglich halte / ein jeglicher / nach dem GOtt außgetheilet hat / das Maaß deß Glaubens.

Der Apostel will diese Vermahnung nicht auß Fürwitz gethan haben / als redet er nach seinem eigenen Kopffe / sondern beruffet sich auff sein Ampt / welches er nennet eine Gnade von GOtt gegeben. Damit redet er etwas ehrbarlicher vom Predigampt / als die Welt thut / vnd weiset / daß es eine grosse Gnade Gottes ist. Hierauff beruffet er sich / vnd will so viel sagen / Ich habe ein hohes Ampt / vnd habe auch grosse Gaben darin / die Gott mir gegeben hat / doch sage ich nach derselben Gnaden / daß keiner von seinen Gnaden zu viel halten solle.

Das gilt denn einem jeglichen Christen / wie er spricht / Ich sage jederman vnter euch / denn gleich wie es allen Christen angehet / ein geistlicher Priester zu seyn / vnd sich GOtt zu opffern / also gebüret es auch einem jeglichen Christen / alle Gaben / die jhm Gott beym Glauben gegeben hat / Gott auffzuopffern / in dem er derselben nicht anders / als nach Gottes Willen gebrauchet.

Das ist es aber / das GOtt hie haben will / daß niemand weiter von jhm halte / als sichs gebühret zu halten / sondern daß er von jhm mässiglich halte / ein jeglicher nach dem GOtt außgetheilet hat / das Maaß deß Glaubens. Paulus handelt hie von einem Sinn / Dünckel vnd Meynung / vnd will erstlich / daß keiner höher gesinnet sey / als sichs gebüh-

ES muß auß vorhergehender Lection hieher gezogen werden /De usu donorum 1. In genete. die Vermahnung / vom rechten Gebrauch der Gaben in gemein / Denn ich sage / spricht Paulus / durch die Gnade / die mir gegeben ist / jederman vnter euch / daß niemand weiter von jhm halte / denn sichs gebüret zu halten / sondern daß er von jhm mässiglich halte / ein jeglicher / nach dem GOtt außgetheilet hat / das Maaß deß Glaubens.

Der Apostel will diese Vermahnung nicht auß Fürwitz gethan haben / als redet er nach seinem eigenen Kopffe / sondern beruffet sich auff sein Ampt / welches er nennet eine Gnade von GOtt gegeben. Damit redet er etwas ehrbarlicher vom Predigampt / als die Welt thut / vnd weiset / daß es eine grosse Gnade Gottes ist. Hierauff beruffet er sich / vnd will so viel sagen / Ich habe ein hohes Ampt / vnd habe auch grosse Gaben darin / die Gott mir gegeben hat / doch sage ich nach derselben Gnaden / daß keiner von seinen Gnaden zu viel halten solle.

Das gilt denn einem jeglichen Christen / wie er spricht / Ich sage jederman vnter euch / denn gleich wie es allen Christen angehet / ein geistlicher Priester zu seyn / vnd sich GOtt zu opffern / also gebüret es auch einem jeglichen Christen / alle Gaben / die jhm Gott beym Glauben gegeben hat / Gott auffzuopffern / in dem er derselben nicht anders / als nach Gottes Willen gebrauchet.

Das ist es aber / das GOtt hie haben will / daß niemand weiter von jhm halte / als sichs gebühret zu halten / sondern daß er von jhm mässiglich halte / ein jeglicher nach dem GOtt außgetheilet hat / das Maaß deß Glaubens. Paulus handelt hie von einem Sinn / Dünckel vnd Meynung / vnd will erstlich / daß keiner höher gesinnet sey / als sichs gebüh-

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[243/0263] ES muß auß vorhergehender Lection hieher gezogen werden / die Vermahnung / vom rechten Gebrauch der Gaben in gemein / Denn ich sage / spricht Paulus / durch die Gnade / die mir gegeben ist / jederman vnter euch / daß niemand weiter von jhm halte / denn sichs gebüret zu halten / sondern daß er von jhm mässiglich halte / ein jeglicher / nach dem GOtt außgetheilet hat / das Maaß deß Glaubens. De usu donorum 1. In genete. Der Apostel will diese Vermahnung nicht auß Fürwitz gethan haben / als redet er nach seinem eigenen Kopffe / sondern beruffet sich auff sein Ampt / welches er nennet eine Gnade von GOtt gegeben. Damit redet er etwas ehrbarlicher vom Predigampt / als die Welt thut / vnd weiset / daß es eine grosse Gnade Gottes ist. Hierauff beruffet er sich / vnd will so viel sagen / Ich habe ein hohes Ampt / vnd habe auch grosse Gaben darin / die Gott mir gegeben hat / doch sage ich nach derselben Gnaden / daß keiner von seinen Gnaden zu viel halten solle. Das gilt denn einem jeglichen Christen / wie er spricht / Ich sage jederman vnter euch / denn gleich wie es allen Christen angehet / ein geistlicher Priester zu seyn / vnd sich GOtt zu opffern / also gebüret es auch einem jeglichen Christen / alle Gaben / die jhm Gott beym Glauben gegeben hat / Gott auffzuopffern / in dem er derselben nicht anders / als nach Gottes Willen gebrauchet. Das ist es aber / das GOtt hie haben will / daß niemand weiter von jhm halte / als sichs gebühret zu halten / sondern daß er von jhm mässiglich halte / ein jeglicher nach dem GOtt außgetheilet hat / das Maaß deß Glaubens. Paulus handelt hie von einem Sinn / Dünckel vnd Meynung / vnd will erstlich / daß keiner höher gesinnet sey / als sichs gebüh-

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 243. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/263>, abgerufen am 24.11.2024.