Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.ruffen seyn? Der vns ruffet / ist GOtt / der grosse GOtt; vnd wir / die wir beruffen seyn / seynd ausserhalb dieses Beruffes / Feinde Gottes / Kinder deß Zorns / die durch Furcht deß Todes im gantzen Leben Knechte seyn müssen. Wir elende Würmlein haben GOtt nicht gesucht / sondern GOtt lauffet vns nach / daß wir mögen Gemeinschafft haben mit seinem Sohn / vnd in solcher Gemeinschafft finden den edlen Frieden Gottes / welchen GOtt wircket durch seinen Geist. Das ist ja eine Wolthat. Wer Wolthat empfanget / der ist verpflichtet zur Danckbarkeit.2. Officium. Ihr seyd zum Frieden GOttes beruffen in einem Leibe / darumb seyd danckbar. Wie aber? Also / daß jhr den Frieden Gottes in euch regierenlasset. Der Friede Gottes regiere in ewren Hertzen. Damit ist dem Frieden Gottes das Regiment zugeeignet / daß derselbe in vnseren Hertzen herrsche; welches geschicht / wann wir in allen Stücken / in Reichthumb vnd Armuth / in gut Gerücht vnd böß Gerücht / in Ehre vnd Schmach / vnd allenthalben vns vom Geist Gottes regieren lassen / also daß der Friede Gottes in vnseren Hertzen nicht verstöret werde. Zun Philippern am 4. redet der Apostel also davon: Der Friede GottesPhil. 4, 7. / welcher höher ist denn alle Vernunfft / bewahre ewre Hertzen vnd Sinne in Christo Jesu vnserm HERRN. Wann nun alle Begierde vnd Empfindligkeit deß Gemüthes also regieret werden / daß Hertz vnd Sinne in der heiligen Gemeinschafft mit Christo bewahret werde / dazu wir beruffen seyn / so ist der Friede in vns / vnd herrschet in vns. Wo Verzweifflung / Sorge / Vngedult / Neyd vnd Haß bey vns einnistelt / da liget der Frieden Gottes nieder. Wann aber diesen vnd allen andern Friedenstörern in vnseren Hertzen gewehret wird / also daß Hertz vnd Sinn bey Christo bleiben / demselben folgen / vnd jhre Lust an demselben haben / so behält der Friede Gottes das Regiment. Vnd das ists / dazu wir vermahnet werden: Der Friede Gottes regiere in ruffen seyn? Der vns ruffet / ist GOtt / der grosse GOtt; vnd wir / die wir beruffen seyn / seynd ausserhalb dieses Beruffes / Feinde Gottes / Kinder deß Zorns / die durch Furcht deß Todes im gantzen Leben Knechte seyn müssen. Wir elende Würmlein haben GOtt nicht gesucht / sondern GOtt lauffet vns nach / daß wir mögen Gemeinschafft haben mit seinem Sohn / vnd in solcher Gemeinschafft finden den edlen Frieden Gottes / welchen GOtt wircket durch seinen Geist. Das ist ja eine Wolthat. Wer Wolthat empfanget / der ist verpflichtet zur Danckbarkeit.2. Officium. Ihr seyd zum Frieden GOttes beruffen in einem Leibe / darumb seyd danckbar. Wie aber? Also / daß jhr den Frieden Gottes in euch regierenlasset. Der Friede Gottes regiere in ewren Hertzen. Damit ist dem Frieden Gottes das Regiment zugeeignet / daß derselbe in vnseren Hertzen herrsche; welches geschicht / wann wir in allen Stücken / in Reichthumb vnd Armuth / in gut Gerücht vnd böß Gerücht / in Ehre vnd Schmach / vnd allenthalben vns vom Geist Gottes regieren lassen / also daß der Friede Gottes in vnseren Hertzen nicht verstöret werde. Zun Philippern am 4. redet der Apostel also davon: Der Friede GottesPhil. 4, 7. / welcher höher ist denn alle Vernunfft / bewahre ewre Hertzen vnd Sinne in Christo Jesu vnserm HERRN. Wann nun alle Begierde vnd Empfindligkeit deß Gemüthes also regieret werden / daß Hertz vnd Sinne in der heiligen Gemeinschafft mit Christo bewahret werde / dazu wir beruffen seyn / so ist der Friede in vns / vnd herrschet in vns. Wo Verzweifflung / Sorge / Vngedult / Neyd vnd Haß bey vns einnistelt / da liget der Frieden Gottes nieder. Wann aber diesen vnd allen andern Friedenstörern in vnseren Hertzen gewehret wird / also daß Hertz vnd Sinn bey Christo bleiben / demselben folgen / vnd jhre Lust an demselben haben / so behält der Friede Gottes das Regiment. Vnd das ists / dazu wir vermahnet werden: Der Friede Gottes regiere in <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0323" n="303"/> ruffen seyn? Der vns ruffet / ist GOtt / der grosse GOtt; vnd wir / die wir beruffen seyn / seynd ausserhalb dieses Beruffes / Feinde Gottes / Kinder deß Zorns / die durch Furcht deß Todes im gantzen Leben Knechte seyn müssen. Wir elende Würmlein haben GOtt nicht gesucht / sondern GOtt lauffet vns nach / daß wir mögen Gemeinschafft haben mit seinem Sohn / vnd in solcher Gemeinschafft finden den edlen Frieden Gottes / welchen GOtt wircket durch seinen Geist. Das ist ja eine Wolthat.</p> <p>Wer Wolthat empfanget / der ist verpflichtet zur Danckbarkeit.<note place="right">2. Officium.</note> Ihr seyd zum Frieden GOttes beruffen in einem Leibe / darumb seyd danckbar. Wie aber? Also / daß jhr den Frieden Gottes in euch regierenlasset. Der Friede Gottes regiere in ewren Hertzen. Damit ist dem Frieden Gottes das Regiment zugeeignet / daß derselbe in vnseren Hertzen herrsche; welches geschicht / wann wir in allen Stücken / in Reichthumb vnd Armuth / in gut Gerücht vnd böß Gerücht / in Ehre vnd Schmach / vnd allenthalben vns vom Geist Gottes regieren lassen / also daß der Friede Gottes in vnseren Hertzen nicht verstöret werde. Zun Philippern am 4. redet der Apostel also davon: Der Friede Gottes<note place="right">Phil. 4, 7.</note> / welcher höher ist denn alle Vernunfft / bewahre ewre Hertzen vnd Sinne in Christo Jesu vnserm HERRN. Wann nun alle Begierde vnd Empfindligkeit deß Gemüthes also regieret werden / daß Hertz vnd Sinne in der heiligen Gemeinschafft mit Christo bewahret werde / dazu wir beruffen seyn / so ist der Friede in vns / vnd herrschet in vns. Wo Verzweifflung / Sorge / Vngedult / Neyd vnd Haß bey vns einnistelt / da liget der Frieden Gottes nieder. Wann aber diesen vnd allen andern Friedenstörern in vnseren Hertzen gewehret wird / also daß Hertz vnd Sinn bey Christo bleiben / demselben folgen / vnd jhre Lust an demselben haben / so behält der Friede Gottes das Regiment. Vnd das ists / dazu wir vermahnet werden: Der Friede Gottes regiere in </p> </div> </body> </text> </TEI> [303/0323]
ruffen seyn? Der vns ruffet / ist GOtt / der grosse GOtt; vnd wir / die wir beruffen seyn / seynd ausserhalb dieses Beruffes / Feinde Gottes / Kinder deß Zorns / die durch Furcht deß Todes im gantzen Leben Knechte seyn müssen. Wir elende Würmlein haben GOtt nicht gesucht / sondern GOtt lauffet vns nach / daß wir mögen Gemeinschafft haben mit seinem Sohn / vnd in solcher Gemeinschafft finden den edlen Frieden Gottes / welchen GOtt wircket durch seinen Geist. Das ist ja eine Wolthat.
Wer Wolthat empfanget / der ist verpflichtet zur Danckbarkeit. Ihr seyd zum Frieden GOttes beruffen in einem Leibe / darumb seyd danckbar. Wie aber? Also / daß jhr den Frieden Gottes in euch regierenlasset. Der Friede Gottes regiere in ewren Hertzen. Damit ist dem Frieden Gottes das Regiment zugeeignet / daß derselbe in vnseren Hertzen herrsche; welches geschicht / wann wir in allen Stücken / in Reichthumb vnd Armuth / in gut Gerücht vnd böß Gerücht / in Ehre vnd Schmach / vnd allenthalben vns vom Geist Gottes regieren lassen / also daß der Friede Gottes in vnseren Hertzen nicht verstöret werde. Zun Philippern am 4. redet der Apostel also davon: Der Friede Gottes / welcher höher ist denn alle Vernunfft / bewahre ewre Hertzen vnd Sinne in Christo Jesu vnserm HERRN. Wann nun alle Begierde vnd Empfindligkeit deß Gemüthes also regieret werden / daß Hertz vnd Sinne in der heiligen Gemeinschafft mit Christo bewahret werde / dazu wir beruffen seyn / so ist der Friede in vns / vnd herrschet in vns. Wo Verzweifflung / Sorge / Vngedult / Neyd vnd Haß bey vns einnistelt / da liget der Frieden Gottes nieder. Wann aber diesen vnd allen andern Friedenstörern in vnseren Hertzen gewehret wird / also daß Hertz vnd Sinn bey Christo bleiben / demselben folgen / vnd jhre Lust an demselben haben / so behält der Friede Gottes das Regiment. Vnd das ists / dazu wir vermahnet werden: Der Friede Gottes regiere in
2. Officium.
Phil. 4, 7.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |