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Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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ewren Hertzen / zu welchem jhr auch beruffen seyd / in einem Leibe / vnd seyd danckbar.

II. Ad media.

Der Friede Gottes / wie vorhin gesaget / sihet beydes über sich vnd neben sich / auff GOtt vnd den Nechsten. Wann er auff GOtt sihet / so regieret er in vnsern Hertzen durch den Glauben / der sich an GOtt hält / vnd über GOtt frewet. Wann er auff den Nechsten sihet / so regieret er in vnsern Hertzen durch die freundliche Liebe. So muß nun auch beydes in acht genommen werden / wo anders der Friede das Regiment in vnseren Hertzen haben soll. Zu beyderley werden wir hie ermahnet.

Medium 1. beneficentia constans.

Erstlich / zur freundlichen Liebe mit solchen Worten: So ziehet nun an / als die Außerwehlten Gottes Heiligen V. 12. 13. 14.vnd Geliebten / hertzliches Erbarmen / Freundligkeit / Demuth / Sanfftmuth vnd Gedult / vnd vertrage einer den andern / vnd vergebet euch vnter einander / so jemand Klage hat wider den andern / gleich wie Christus euch vergeben hat / also auch jhr. Vber alles aber ziehet an die Liebe / die da ist das Band der Vollkommenheit. Das seynd Wort / die anzeigen / auff was art der Friede Gottes durch die leutselige Liebe in vns herrschet / damit der Leib Christi nicht zertrennet werde.

Hie müssen wir vns aber einen Christen einbilden / als ein junges newgebornes Kindlein. Wenn ein Kind zur Welt geboren / so ists vnsauber / vnd muß zu erst von seinem Vnflat gewaschen werden / hernach wirds bekleidet / vnd auch wol fein geschmückt vnd gezieret. Wann ein Mensch durch den Geist Gottes wiedergeboren / vnd im Glauben durchs Blut Christi von Sünden gereiniget ist / muß er auch bekleidet / vnd seiner Würde nach / wie im anfang gemeldet / gezieret werden. Das Kleid aber ist die Liebe / daran hanget mancher schöner Schmuck / deren etliche hie genennet werden / von denen allen spricht Paulus: Ziehet sie an.

ewren Hertzen / zu welchem jhr auch beruffen seyd / in einem Leibe / vnd seyd danckbar.

II. Ad media.

Der Friede Gottes / wie vorhin gesaget / sihet beydes über sich vnd neben sich / auff GOtt vnd den Nechsten. Wann er auff GOtt sihet / so regieret er in vnsern Hertzen durch den Glauben / der sich an GOtt hält / vnd über GOtt frewet. Wann er auff den Nechsten sihet / so regieret er in vnsern Hertzen durch die freundliche Liebe. So muß nun auch beydes in acht genommen werden / wo anders der Friede das Regiment in vnseren Hertzen haben soll. Zu beyderley werden wir hie ermahnet.

Medium 1. beneficentiâ cõstans.

Erstlich / zur freundlichen Liebe mit solchen Worten: So ziehet nun an / als die Außerwehlten Gottes Heiligen V. 12. 13. 14.vnd Geliebten / hertzliches Erbarmen / Freundligkeit / Demuth / Sanfftmuth vnd Gedult / vnd vertrage einer den andern / vnd vergebet euch vnter einander / so jemand Klage hat wider den andern / gleich wie Christus euch vergeben hat / also auch jhr. Vber alles aber ziehet an die Liebe / die da ist das Band der Vollkommenheit. Das seynd Wort / die anzeigen / auff was art der Friede Gottes durch die leutselige Liebe in vns herrschet / damit der Leib Christi nicht zertrennet werde.

Hie müssen wir vns aber einen Christen einbilden / als ein junges newgebornes Kindlein. Wenn ein Kind zur Welt geboren / so ists vnsauber / vnd muß zu erst von seinem Vnflat gewaschen werden / hernach wirds bekleidet / vnd auch wol fein geschmückt vnd gezieret. Wann ein Mensch durch den Geist Gottes wiedergeboren / vnd im Glauben durchs Blut Christi von Sünden gereiniget ist / muß er auch bekleidet / vnd seiner Würde nach / wie im anfang gemeldet / gezieret werden. Das Kleid aber ist die Liebe / daran hanget mancher schöner Schmuck / deren etliche hie genennet werden / von denen allen spricht Paulus: Ziehet sie an.

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[304/0324] ewren Hertzen / zu welchem jhr auch beruffen seyd / in einem Leibe / vnd seyd danckbar. Der Friede Gottes / wie vorhin gesaget / sihet beydes über sich vnd neben sich / auff GOtt vnd den Nechsten. Wann er auff GOtt sihet / so regieret er in vnsern Hertzen durch den Glauben / der sich an GOtt hält / vnd über GOtt frewet. Wann er auff den Nechsten sihet / so regieret er in vnsern Hertzen durch die freundliche Liebe. So muß nun auch beydes in acht genommen werden / wo anders der Friede das Regiment in vnseren Hertzen haben soll. Zu beyderley werden wir hie ermahnet. Erstlich / zur freundlichen Liebe mit solchen Worten: So ziehet nun an / als die Außerwehlten Gottes Heiligen vnd Geliebten / hertzliches Erbarmen / Freundligkeit / Demuth / Sanfftmuth vnd Gedult / vnd vertrage einer den andern / vnd vergebet euch vnter einander / so jemand Klage hat wider den andern / gleich wie Christus euch vergeben hat / also auch jhr. Vber alles aber ziehet an die Liebe / die da ist das Band der Vollkommenheit. Das seynd Wort / die anzeigen / auff was art der Friede Gottes durch die leutselige Liebe in vns herrschet / damit der Leib Christi nicht zertrennet werde. V. 12. 13. 14. Hie müssen wir vns aber einen Christen einbilden / als ein junges newgebornes Kindlein. Wenn ein Kind zur Welt geboren / so ists vnsauber / vnd muß zu erst von seinem Vnflat gewaschen werden / hernach wirds bekleidet / vnd auch wol fein geschmückt vnd gezieret. Wann ein Mensch durch den Geist Gottes wiedergeboren / vnd im Glauben durchs Blut Christi von Sünden gereiniget ist / muß er auch bekleidet / vnd seiner Würde nach / wie im anfang gemeldet / gezieret werden. Das Kleid aber ist die Liebe / daran hanget mancher schöner Schmuck / deren etliche hie genennet werden / von denen allen spricht Paulus: Ziehet sie an.

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 304. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/324>, abgerufen am 20.05.2024.