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Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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Daher ists hochsträfflich / die Kirchengesänge verachten. Mancher ziehet es sich zur Schande / so er solte in der Gemeine ein Psalmbüchlein auffthun / dafür schweiget er still / vnd weidet seine Gedancken mit weltlichen Lüsten. Dennoch hanget ein groß theil deß Gottesdienstes daran / daß man in der Kirchen mit singe. Welches ein Gottliebendes Gemüth ist / will ein Antheil haben an der Christlichen Gemeine Andacht vnd Eiffer. Da muntert ein Christ den andern auff / wir lehren vns vnd vermahnen vns vnter einander mit Psalmen / Lobgesängen / vnd geistlichen lieblichen Liedern. Kanstu nicht mit singen / so lalle / vnd sinne dem nach / was von andern gesungen wird.

Wir kehren vns aber wiederumb zum Text. Erstlich ermahnen wir vns mit Psalmen vnd Lobgesängen / wie gehöret / wann wir in einer Christlichen Versamlung zusammen stimmen / vnd singen. Fürs andere aber geschichts auch / durch geistliche Gespräch / dadurch ermuntert einer den andern auch. Vnd dasselbe geistliche Gespräch gottseliger Hertzen klinget für den Ohren Gottes als die allerlieblichste Musie. Das ist also die art vnd weise / wie das Wort Christi in vns außbreche gegen andere / dieselbe mit auffzumuntern.

Gegen vns selbst brichts auß durch jnnerliche Ergetzligkeit an GOtt vnd seinem Worte. Singet dem HERRN in ewren Hertzen. Damit erfodert der H. Geist abermal Lobgesänge. Denn dieselbe / wie vor gemeldet / haben eine sonderbare Krafft / das Gemüth zu ermuntern. Psalmen bringen zur Seelen schnelle Flügel / vermittelst deren ein gottseliges Hertz kan über sich steigen / vnd sich für Gottes Thron außgiessen. Psalmen stillen das Hertz sänfftiglich / vnd wie vorgenanter Kirchenlehrer Basilius redet / so ist das Psalmen singen der Seelen / wie ein schönes vnd klaresBasil. hom. in psalm. 1. Wetter. Es stillet die Wellen vnd Vngestüme der Gedancken / als ein triumphirender Friede. Das seynd

Daher ists hochsträfflich / die Kirchengesänge verachten. Mancher ziehet es sich zur Schande / so er solte in der Gemeine ein Psalmbüchlein auffthun / dafür schweiget er still / vnd weidet seine Gedancken mit weltlichen Lüsten. Dennoch hanget ein groß theil deß Gottesdienstes daran / daß man in der Kirchen mit singe. Welches ein Gottliebendes Gemüth ist / will ein Antheil haben an der Christlichen Gemeine Andacht vnd Eiffer. Da muntert ein Christ den andern auff / wir lehren vns vnd vermahnen vns vnter einander mit Psalmen / Lobgesängen / vnd geistlichen lieblichen Liedern. Kanstu nicht mit singen / so lalle / vnd sinne dem nach / was von andern gesungen wird.

Wir kehren vns aber wiederumb zum Text. Erstlich ermahnen wir vns mit Psalmen vnd Lobgesängen / wie gehöret / wann wir in einer Christlichen Versamlung zusam̃en stimmen / vnd singen. Fürs andere aber geschichts auch / durch geistliche Gespräch / dadurch ermuntert einer den andern auch. Vnd dasselbe geistliche Gespräch gottseliger Hertzen klinget für den Ohren Gottes als die allerlieblichste Musie. Das ist also die art vnd weise / wie das Wort Christi in vns außbreche gegen andere / dieselbe mit auffzumuntern.

Gegen vns selbst brichts auß durch jnnerliche Ergetzligkeit an GOtt vnd seinem Worte. Singet dem HERRN in ewren Hertzen. Damit erfodert der H. Geist abermal Lobgesänge. Denn dieselbe / wie vor gemeldet / haben eine sonderbare Krafft / das Gemüth zu ermuntern. Psalmen bringen zur Seelen schnelle Flügel / vermittelst deren ein gottseliges Hertz kan über sich steigen / vnd sich für Gottes Thron außgiessen. Psalmen stillen das Hertz sänfftiglich / vnd wie vorgenanter Kirchenlehrer Basilius redet / so ist das Psalmen singen der Seelen / wie ein schönes vnd klaresBasil. hom. in psalm. 1. Wetter. Es stillet die Wellen vnd Vngestüme der Gedancken / als ein triumphirender Friede. Das seynd

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[315/0335] Daher ists hochsträfflich / die Kirchengesänge verachten. Mancher ziehet es sich zur Schande / so er solte in der Gemeine ein Psalmbüchlein auffthun / dafür schweiget er still / vnd weidet seine Gedancken mit weltlichen Lüsten. Dennoch hanget ein groß theil deß Gottesdienstes daran / daß man in der Kirchen mit singe. Welches ein Gottliebendes Gemüth ist / will ein Antheil haben an der Christlichen Gemeine Andacht vnd Eiffer. Da muntert ein Christ den andern auff / wir lehren vns vnd vermahnen vns vnter einander mit Psalmen / Lobgesängen / vnd geistlichen lieblichen Liedern. Kanstu nicht mit singen / so lalle / vnd sinne dem nach / was von andern gesungen wird. Wir kehren vns aber wiederumb zum Text. Erstlich ermahnen wir vns mit Psalmen vnd Lobgesängen / wie gehöret / wann wir in einer Christlichen Versamlung zusam̃en stimmen / vnd singen. Fürs andere aber geschichts auch / durch geistliche Gespräch / dadurch ermuntert einer den andern auch. Vnd dasselbe geistliche Gespräch gottseliger Hertzen klinget für den Ohren Gottes als die allerlieblichste Musie. Das ist also die art vnd weise / wie das Wort Christi in vns außbreche gegen andere / dieselbe mit auffzumuntern. Gegen vns selbst brichts auß durch jnnerliche Ergetzligkeit an GOtt vnd seinem Worte. Singet dem HERRN in ewren Hertzen. Damit erfodert der H. Geist abermal Lobgesänge. Denn dieselbe / wie vor gemeldet / haben eine sonderbare Krafft / das Gemüth zu ermuntern. Psalmen bringen zur Seelen schnelle Flügel / vermittelst deren ein gottseliges Hertz kan über sich steigen / vnd sich für Gottes Thron außgiessen. Psalmen stillen das Hertz sänfftiglich / vnd wie vorgenanter Kirchenlehrer Basilius redet / so ist das Psalmen singen der Seelen / wie ein schönes vnd klares Wetter. Es stillet die Wellen vnd Vngestüme der Gedancken / als ein triumphirender Friede. Das seynd Basil. hom. in psalm. 1.

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 315. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/335>, abgerufen am 21.11.2024.