Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.tes sey vollkommen / zu allen guten Wercken geschickt / 2. Tim. 3. Das thut keine menschliche Krafft; hierzu gehöret eine göttliche Krafft. Denn hie geschicht ein grösser Ding / als wann einem stockblinden Menschen das Gesicht / vnd einem Todten das Leben gegeben wird. Daher denn leicht zu schliessen / weil in dem Prophetischen Wort diese göttliche Krafft steckt / daß es kan die finstere Nacht deß vnsinnigen Hertzens erleuchten; daß es ein göttliches / festes vnd vntriegliches Wort ist / darauff der Glaube gewiß kan gegründet werden. Das ist denn eine Vrsach / die vns treibt zum Worte / daß wir vns daran halten. Nun ist aber viel daran gelegen / daß man weiß / wie man diesesModus utendi luminis ad illuminationen. 1. Affirmative. geistliche Liecht zur Erleuchtung gebrauchen soll. Das lehret vns Petrus auch / in dem er saget: Ihr thut wol / daß jhr drauff achtet. Wenn einer in einem finstern Wald wandelt / dem dienet die Leuchte nicht / die in einer Statt auff der Gassen herumb getragen wird. Vnd so einer eine Leuchte für sich hat / dienet jhm dieselbe nicht / er thue dann die Augen auff. Die H. Schrifft erleuchtet nicht jederman / sondern die acht drauff haben. Dazu gehöret 1. daß man GOtt vmb die Gnade seines Geistes demütiglich anruffe; denn ohn den H. Geist können wir nichts. 2. Daß wir mit Andacht dem Worte nachdencken. Vnd denn 3. daß wir vns in Gehorsam von dem Worte lehren vnd leiten lassen. Mit diesem auffmercken müssen wir vmbgehen / biß daß der Tag anbreche / vnd der Morgenstern auffgehe in vnsern Hertzen. Denn diß ist die Ordnung Gottes. Erstlich setzet er vns das Liecht für. Hernach will er / daß wir darauff achten; darauff folget nach Gottes Verheissung die Erleuchtung / daß der Tag anbreche / vnd der Morgenstern auffgehe in vnsern Hertzen. Der Morgenstern ist ein klarer Stern / der für der Sonnen her gehet / vnd den Tag verkündiget / da bricht der Tag an. Wenn aber die Sonne auffgehet / da wirds Tag; vnd wie höher die Sonne auffgehet / je heller es wird. Ohn das Wort ist kein tes sey vollkommen / zu allen guten Wercken geschickt / 2. Tim. 3. Das thut keine menschliche Krafft; hierzu gehöret eine göttliche Krafft. Denn hie geschicht ein grösser Ding / als wann einem stockblinden Menschen das Gesicht / vnd einem Todten das Leben gegeben wird. Daher denn leicht zu schliessen / weil in dem Prophetischen Wort diese göttliche Krafft steckt / daß es kan die finstere Nacht deß vnsinnigen Hertzens erleuchten; daß es ein göttliches / festes vnd vntriegliches Wort ist / darauff der Glaube gewiß kan gegründet werden. Das ist denn eine Vrsach / die vns treibt zum Worte / daß wir vns daran halten. Nun ist aber viel daran gelegen / daß man weiß / wie man diesesModus utendi luminis ad illuminationẽ. 1. Affirmativè. geistliche Liecht zur Erleuchtung gebrauchen soll. Das lehret vns Petrus auch / in dem er saget: Ihr thut wol / daß jhr drauff achtet. Wenn einer in einem finstern Wald wandelt / dem dienet die Leuchte nicht / die in einer Statt auff der Gassen herumb getragen wird. Vnd so einer eine Leuchte für sich hat / dienet jhm dieselbe nicht / er thue dann die Augen auff. Die H. Schrifft erleuchtet nicht jederman / sondern die acht drauff haben. Dazu gehöret 1. daß man GOtt vmb die Gnade seines Geistes demütiglich anruffe; denn ohn den H. Geist können wir nichts. 2. Daß wir mit Andacht dem Worte nachdencken. Vnd denn 3. daß wir vns in Gehorsam von dem Worte lehren vnd leiten lassen. Mit diesem auffmercken müssen wir vmbgehen / biß daß der Tag anbreche / vnd der Morgenstern auffgehe in vnsern Hertzen. Denn diß ist die Ordnung Gottes. Erstlich setzet er vns das Liecht für. Hernach will er / daß wir darauff achten; darauff folget nach Gottes Verheissung die Erleuchtung / daß der Tag anbreche / vnd der Morgenstern auffgehe in vnsern Hertzen. Der Morgenstern ist ein klarer Stern / der für der Sonnen her gehet / vnd den Tag verkündiget / da bricht der Tag an. Wenn aber die Sonne auffgehet / da wirds Tag; vnd wie höher die Sonne auffgehet / je heller es wird. Ohn das Wort ist kein <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0355" n="335"/> tes sey vollkommen / zu allen guten Wercken geschickt / 2. Tim. 3.</p> <p>Das thut keine menschliche Krafft; hierzu gehöret eine göttliche Krafft. Denn hie geschicht ein grösser Ding / als wann einem stockblinden Menschen das Gesicht / vnd einem Todten das Leben gegeben wird. Daher denn leicht zu schliessen / weil in dem Prophetischen Wort diese göttliche Krafft steckt / daß es kan die finstere Nacht deß vnsinnigen Hertzens erleuchten; daß es ein göttliches / festes vnd vntriegliches Wort ist / darauff der Glaube gewiß kan gegründet werden. Das ist denn eine Vrsach / die vns treibt zum Worte / daß wir vns daran halten.</p> <p>Nun ist aber viel daran gelegen / daß man weiß / wie man dieses<note place="right">Modus utendi luminis ad illuminationẽ. 1. Affirmativè.</note> geistliche Liecht zur Erleuchtung gebrauchen soll. Das lehret vns Petrus auch / in dem er saget: Ihr thut wol / daß jhr drauff achtet. Wenn einer in einem finstern Wald wandelt / dem dienet die Leuchte nicht / die in einer Statt auff der Gassen herumb getragen wird. Vnd so einer eine Leuchte für sich hat / dienet jhm dieselbe nicht / er thue dann die Augen auff. Die H. Schrifft erleuchtet nicht jederman / sondern die acht drauff haben. Dazu gehöret 1. daß man GOtt vmb die Gnade seines Geistes demütiglich anruffe; denn ohn den H. Geist können wir nichts. 2. Daß wir mit Andacht dem Worte nachdencken. Vnd denn 3. daß wir vns in Gehorsam von dem Worte lehren vnd leiten lassen.</p> <p>Mit diesem auffmercken müssen wir vmbgehen / biß daß der Tag anbreche / vnd der Morgenstern auffgehe in vnsern Hertzen. Denn diß ist die Ordnung Gottes. Erstlich setzet er vns das Liecht für. Hernach will er / daß wir darauff achten; darauff folget nach Gottes Verheissung die Erleuchtung / daß der Tag anbreche / vnd der Morgenstern auffgehe in vnsern Hertzen. Der Morgenstern ist ein klarer Stern / der für der Sonnen her gehet / vnd den Tag verkündiget / da bricht der Tag an. Wenn aber die Sonne auffgehet / da wirds Tag; vnd wie höher die Sonne auffgehet / je heller es wird. Ohn das Wort ist kein </p> </div> </body> </text> </TEI> [335/0355]
tes sey vollkommen / zu allen guten Wercken geschickt / 2. Tim. 3.
Das thut keine menschliche Krafft; hierzu gehöret eine göttliche Krafft. Denn hie geschicht ein grösser Ding / als wann einem stockblinden Menschen das Gesicht / vnd einem Todten das Leben gegeben wird. Daher denn leicht zu schliessen / weil in dem Prophetischen Wort diese göttliche Krafft steckt / daß es kan die finstere Nacht deß vnsinnigen Hertzens erleuchten; daß es ein göttliches / festes vnd vntriegliches Wort ist / darauff der Glaube gewiß kan gegründet werden. Das ist denn eine Vrsach / die vns treibt zum Worte / daß wir vns daran halten.
Nun ist aber viel daran gelegen / daß man weiß / wie man dieses geistliche Liecht zur Erleuchtung gebrauchen soll. Das lehret vns Petrus auch / in dem er saget: Ihr thut wol / daß jhr drauff achtet. Wenn einer in einem finstern Wald wandelt / dem dienet die Leuchte nicht / die in einer Statt auff der Gassen herumb getragen wird. Vnd so einer eine Leuchte für sich hat / dienet jhm dieselbe nicht / er thue dann die Augen auff. Die H. Schrifft erleuchtet nicht jederman / sondern die acht drauff haben. Dazu gehöret 1. daß man GOtt vmb die Gnade seines Geistes demütiglich anruffe; denn ohn den H. Geist können wir nichts. 2. Daß wir mit Andacht dem Worte nachdencken. Vnd denn 3. daß wir vns in Gehorsam von dem Worte lehren vnd leiten lassen.
Modus utendi luminis ad illuminationẽ. 1. Affirmativè. Mit diesem auffmercken müssen wir vmbgehen / biß daß der Tag anbreche / vnd der Morgenstern auffgehe in vnsern Hertzen. Denn diß ist die Ordnung Gottes. Erstlich setzet er vns das Liecht für. Hernach will er / daß wir darauff achten; darauff folget nach Gottes Verheissung die Erleuchtung / daß der Tag anbreche / vnd der Morgenstern auffgehe in vnsern Hertzen. Der Morgenstern ist ein klarer Stern / der für der Sonnen her gehet / vnd den Tag verkündiget / da bricht der Tag an. Wenn aber die Sonne auffgehet / da wirds Tag; vnd wie höher die Sonne auffgehet / je heller es wird. Ohn das Wort ist kein
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |