Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.Gewaltigen jhn besuchte / einen Bund mit jhm zu machen: Gen. 26, 30Isaac macht jhnen ein Mahl / vnd sie assen vnd truncken. Das allersicherste Exempel finden wir in vnserm lieben Heyland Christo / welcher sich bey ehrbaren Gastereyen vnd Hochzeiten hat finden lassen. Hieher gehöret das im 104. Psalm gelesen wird: Psal. 10 4, 14. 15.Du lässest Graß wachsen für das Vrehe / vnd Saat zu nutz den Menschen / daß du Brodt auß der Erden bringest / vnd daß der Wein erfrewe deß Menschen Hertz / vnd seine Gestalt schön werde von Oele / vnd das Brodt deß Menschen Hertz stärcke. Doch was erlaublich ist / kan leichtlich zur Sünden gerathen / so keine maß darin gehalten wird; welches denn bey Gastereyen geschicht / entweder durch Vppigkeit vnd vnmässigen Vberfluß; oder so die Gastereyen zur vnfüglichen Zeit angestellet werden / als an Feyertagen / da man deß Gottesdienstes abwarten solte; oder zu betrübten Zeiten / vnd bey offentlichen Landstraffen vnd Plagen. Wider solche vnmässige vnzeitige Gastereyen / allermeist so sie auff Völlerey angesehen / gehet hie die Beschreibung deß Propheten: Sie seynd deß Morgens frühe auff / sich deß sauffens zu befleissigen / machen feine anstalt dazu / dencken nur drauff / wie lustig es soll herumb gehen; vnd wann dann die Gesellschafft bey einander / sitzen sie biß in die Nacht / daß sie der Wein erhitze / vnd haben Harffen / Psalter / Paucken / Pfeiffen vnd Wein in jhrem Wolleben / vnd sehen nicht auff das Werck deß HERRN / vnd schawen nicht auff das Geschäffte seiner Hände; sie fragen wenig darnach / wie es im Lande zustehet / vnd bedencken nicht / daß der Höchste sich zum Gerichte gesetzet hat. Eben denselben gilts auch / was geschrieben stehet beym Propheten Amos am 6. Cap. Amos 6, 3.Wehe den Stoltzen zu Zion / die jhr euch weit von bösen Tagen achtet / jhr esset die Lämmer auß der Heerde / vnd Gewaltigen jhn besuchte / einen Bund mit jhm zu machen: Gen. 26, 30Isaac macht jhnen ein Mahl / vnd sie assen vnd truncken. Das allersicherste Exempel finden wir in vnserm lieben Heyland Christo / welcher sich bey ehrbaren Gastereyen vnd Hochzeiten hat finden lassen. Hieher gehöret das im 104. Psalm gelesen wird: Psal. 10 4, 14. 15.Du lässest Graß wachsen für das Vrehe / vnd Saat zu nutz den Menschen / daß du Brodt auß der Erden bringest / vnd daß der Wein erfrewe deß Menschen Hertz / vnd seine Gestalt schön werde von Oele / vnd das Brodt deß Menschen Hertz stärcke. Doch was erlaublich ist / kan leichtlich zur Sünden gerathen / so keine maß darin gehalten wird; welches denn bey Gastereyen geschicht / entweder durch Vppigkeit vnd vnmässigen Vberfluß; oder so die Gastereyen zur vnfüglichen Zeit angestellet werden / als an Feyertagen / da man deß Gottesdienstes abwarten solte; oder zu betrübten Zeiten / vnd bey offentlichen Landstraffen vnd Plagen. Wider solche vnmässige vnzeitige Gastereyen / allermeist so sie auff Völlerey angesehen / gehet hie die Beschreibung deß Propheten: Sie seynd deß Morgens frühe auff / sich deß sauffens zu befleissigen / machen feine anstalt dazu / dencken nur drauff / wie lustig es soll herumb gehen; vnd wann dann die Gesellschafft bey einander / sitzen sie biß in die Nacht / daß sie der Wein erhitze / vnd haben Harffen / Psalter / Paucken / Pfeiffen vnd Wein in jhrem Wolleben / vnd sehen nicht auff das Werck deß HERRN / vnd schawen nicht auff das Geschäffte seiner Hände; sie fragen wenig darnach / wie es im Lande zustehet / vnd bedencken nicht / daß der Höchste sich zum Gerichte gesetzet hat. Eben denselben gilts auch / was geschrieben stehet beym Propheten Amos am 6. Cap. Amos 6, 3.Wehe den Stoltzen zu Zion / die jhr euch weit von bösen Tagen achtet / jhr esset die Lämmer auß der Heerde / vnd <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0446" n="426"/> Gewaltigen jhn besuchte / einen Bund mit jhm zu machen: <note place="left">Gen. 26, 30</note>Isaac macht jhnen ein Mahl / vnd sie assen vnd truncken. Das allersicherste Exempel finden wir in vnserm lieben Heyland Christo / welcher sich bey ehrbaren Gastereyen vnd Hochzeiten hat finden lassen. Hieher gehöret das im 104. Psalm gelesen wird: <note place="left">Psal. 10 4, 14. 15.</note>Du lässest Graß wachsen für das Vrehe / vnd Saat zu nutz den Menschen / daß du Brodt auß der Erden bringest / vnd daß der Wein erfrewe deß Menschen Hertz / vnd seine Gestalt schön werde von Oele / vnd das Brodt deß Menschen Hertz stärcke.</p> <p>Doch was erlaublich ist / kan leichtlich zur Sünden gerathen / so keine maß darin gehalten wird; welches denn bey Gastereyen geschicht / entweder durch Vppigkeit vnd vnmässigen Vberfluß; oder so die Gastereyen zur vnfüglichen Zeit angestellet werden / als an Feyertagen / da man deß Gottesdienstes abwarten solte; oder zu betrübten Zeiten / vnd bey offentlichen Landstraffen vnd Plagen. Wider solche vnmässige vnzeitige Gastereyen / allermeist so sie auff Völlerey angesehen / gehet hie die Beschreibung deß Propheten: Sie seynd deß Morgens frühe auff / sich deß sauffens zu befleissigen / machen feine anstalt dazu / dencken nur drauff / wie lustig es soll herumb gehen; vnd wann dann die Gesellschafft bey einander / sitzen sie biß in die Nacht / daß sie der Wein erhitze / vnd haben Harffen / Psalter / Paucken / Pfeiffen vnd Wein in jhrem Wolleben / vnd sehen nicht auff das Werck deß HERRN / vnd schawen nicht auff das Geschäffte seiner Hände; sie fragen wenig darnach / wie es im Lande zustehet / vnd bedencken nicht / daß der Höchste sich zum Gerichte gesetzet hat. Eben denselben gilts auch / was geschrieben stehet beym Propheten Amos am 6. Cap. <note place="left">Amos 6, 3.</note>Wehe den Stoltzen zu Zion / die jhr euch weit von bösen Tagen achtet / jhr esset die Lämmer auß der Heerde / vnd </p> </div> </body> </text> </TEI> [426/0446]
Gewaltigen jhn besuchte / einen Bund mit jhm zu machen: Isaac macht jhnen ein Mahl / vnd sie assen vnd truncken. Das allersicherste Exempel finden wir in vnserm lieben Heyland Christo / welcher sich bey ehrbaren Gastereyen vnd Hochzeiten hat finden lassen. Hieher gehöret das im 104. Psalm gelesen wird: Du lässest Graß wachsen für das Vrehe / vnd Saat zu nutz den Menschen / daß du Brodt auß der Erden bringest / vnd daß der Wein erfrewe deß Menschen Hertz / vnd seine Gestalt schön werde von Oele / vnd das Brodt deß Menschen Hertz stärcke.
Gen. 26, 30
Psal. 10 4, 14. 15. Doch was erlaublich ist / kan leichtlich zur Sünden gerathen / so keine maß darin gehalten wird; welches denn bey Gastereyen geschicht / entweder durch Vppigkeit vnd vnmässigen Vberfluß; oder so die Gastereyen zur vnfüglichen Zeit angestellet werden / als an Feyertagen / da man deß Gottesdienstes abwarten solte; oder zu betrübten Zeiten / vnd bey offentlichen Landstraffen vnd Plagen. Wider solche vnmässige vnzeitige Gastereyen / allermeist so sie auff Völlerey angesehen / gehet hie die Beschreibung deß Propheten: Sie seynd deß Morgens frühe auff / sich deß sauffens zu befleissigen / machen feine anstalt dazu / dencken nur drauff / wie lustig es soll herumb gehen; vnd wann dann die Gesellschafft bey einander / sitzen sie biß in die Nacht / daß sie der Wein erhitze / vnd haben Harffen / Psalter / Paucken / Pfeiffen vnd Wein in jhrem Wolleben / vnd sehen nicht auff das Werck deß HERRN / vnd schawen nicht auff das Geschäffte seiner Hände; sie fragen wenig darnach / wie es im Lande zustehet / vnd bedencken nicht / daß der Höchste sich zum Gerichte gesetzet hat. Eben denselben gilts auch / was geschrieben stehet beym Propheten Amos am 6. Cap. Wehe den Stoltzen zu Zion / die jhr euch weit von bösen Tagen achtet / jhr esset die Lämmer auß der Heerde / vnd
Amos 6, 3.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |