Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.der Liebe ist. Darumb müssen wir nicht lieben mit der Welt / sondern mit Christo / der hat kein Genieß gesuchet / sondern vielmehr hat sich verzehret / daß er vns erhielte. Also sollen Christen gedencken / wie sie hie auff Erden andern dienen vnd nutz seyn / mit Leib / Gut vnd Leben. Liebet nicht mit dem Munde allein / sondern in der That vnd Warheit; vnd vergebet einer dem andern / gleich wie Gott vns vergeben hat in Christo. Ferner / spricht Paulus: Hurerey vnd alle VnreinigkeitPars II. Castitas. V. 3. 4. 5. / oder Geitz / lasset nicht von euch gesaget werden / wie den Heiligen zustehet; auch schandbare Wort vnd Narrentheidung / oder Schertz / welche euch nicht ziemen / sondern vielmehr Dancksagung. Denn diß solt jhr wissen / daß kein Hurer oder Vnreiner / oder Geitziger / welcher ist ein Götzendiener / Erbe hat an dem Reich Christi vnd Gottes; Damit führet er vns auff die Reinigkeit im Wort vnd Wercken. Dann wie die Vnreinigkeit / also die Reinigkeit ist zweyerley / nemblich / in Wort vnd Wercken. Die Vnreinigkeit im Werck ist die befleckung deß Fleisches /Praeceptum de castitate 1. in opere. Hurerey vnd allerley Vnreinigkeit / die ausser dem züchtigen gebrauch deß Ehestands getrieben wird / allein oder selbander / dessen vielfältige art nicht zu nennen ist. Diese Vnkeuschheit hat die art / wann man jhr erst nur etwas raum gibt / wird bald darauß[fremdsprachliches Material] a [fremdsprachliches Material]. eine vnersättliche Begierde vnd Lustseuche / die Paulus hie einen Geitz nennet / da der Mensch in seiner Vnzucht nicht kan genug haben. Solche Vnzucht / wie sie auch Namen habe / soll von Christen so ferne seyn / daß wir sie nicht lassen von vns gesaget werden. Was aber nicht soll von vns gesaget werden / soll viel weniger von vns verübet werden. Es soll ein Christ ein solch reines Gemüth haben / daß er dafür erschrecke / wann er solche Schande nur nen- der Liebe ist. Darumb müssen wir nicht lieben mit der Welt / sondern mit Christo / der hat kein Genieß gesuchet / sondern vielmehr hat sich verzehret / daß er vns erhielte. Also sollen Christen gedencken / wie sie hie auff Erden andern dienen vnd nutz seyn / mit Leib / Gut vnd Leben. Liebet nicht mit dem Munde allein / sondern in der That vnd Warheit; vnd vergebet einer dem andern / gleich wie Gott vns vergeben hat in Christo. Ferner / spricht Paulus: Hurerey vnd alle VnreinigkeitPars II. Castitas. V. 3. 4. 5. / oder Geitz / lasset nicht von euch gesaget werden / wie den Heiligen zustehet; auch schandbare Wort vnd Narrentheidung / oder Schertz / welche euch nicht ziemen / sondern vielmehr Dancksagung. Denn diß solt jhr wissen / daß kein Hurer oder Vnreiner / oder Geitziger / welcher ist ein Götzendiener / Erbe hat an dem Reich Christi vnd Gottes; Damit führet er vns auff die Reinigkeit im Wort vnd Wercken. Dann wie die Vnreinigkeit / also die Reinigkeit ist zweyerley / nemblich / in Wort vnd Wercken. Die Vnreinigkeit im Werck ist die befleckung deß Fleisches /Praeceptum de castitate 1. in opere. Hurerey vnd allerley Vnreinigkeit / die ausser dem züchtigen gebrauch deß Ehestands getrieben wird / allein oder selbander / dessen vielfältige art nicht zu nennen ist. Diese Vnkeuschheit hat die art / wann man jhr erst nur etwas raum gibt / wird bald darauß[fremdsprachliches Material] à [fremdsprachliches Material]. eine vnersättliche Begierde vnd Lustseuche / die Paulus hie einen Geitz nennet / da der Mensch in seiner Vnzucht nicht kan genug haben. Solche Vnzucht / wie sie auch Namen habe / soll von Christen so ferne seyn / daß wir sie nicht lassen von vns gesaget werden. Was aber nicht soll von vns gesaget werden / soll viel weniger von vns verübet werden. Es soll ein Christ ein solch reines Gemüth haben / daß er dafür erschrecke / wann er solche Schande nur nen- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0507" n="487"/> der Liebe ist. Darumb müssen wir nicht lieben mit der Welt / sondern mit Christo / der hat kein Genieß gesuchet / sondern vielmehr hat sich verzehret / daß er vns erhielte. Also sollen Christen gedencken / wie sie hie auff Erden andern dienen vnd nutz seyn / mit Leib / Gut vnd Leben. Liebet nicht mit dem Munde allein / sondern in der That vnd Warheit; vnd vergebet einer dem andern / gleich wie Gott vns vergeben hat in Christo.</p> <p>Ferner / spricht Paulus: Hurerey vnd alle Vnreinigkeit<note place="right">Pars II. Castitas. V. 3. 4. 5.</note> / oder Geitz / lasset nicht von euch gesaget werden / wie den Heiligen zustehet; auch schandbare Wort vnd Narrentheidung / oder Schertz / welche euch nicht ziemen / sondern vielmehr Dancksagung. Denn diß solt jhr wissen / daß kein Hurer oder Vnreiner / oder Geitziger / welcher ist ein Götzendiener / Erbe hat an dem Reich Christi vnd Gottes; Damit führet er vns auff die Reinigkeit im Wort vnd Wercken. Dann wie die Vnreinigkeit / also die Reinigkeit ist zweyerley / nemblich / in Wort vnd Wercken.</p> <p>Die Vnreinigkeit im Werck ist die befleckung deß Fleisches /<note place="right">Praeceptum de castitate 1. in opere.</note> Hurerey vnd allerley Vnreinigkeit / die ausser dem züchtigen gebrauch deß Ehestands getrieben wird / allein oder selbander / dessen vielfältige art nicht zu nennen ist. Diese Vnkeuschheit hat die art / wann man jhr erst nur etwas raum gibt / wird bald darauß<note place="right"><foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> à <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign>.</note> eine vnersättliche Begierde vnd Lustseuche / die Paulus hie einen Geitz nennet / da der Mensch in seiner Vnzucht nicht kan genug haben.</p> <p>Solche Vnzucht / wie sie auch Namen habe / soll von Christen so ferne seyn / daß wir sie nicht lassen von vns gesaget werden. Was aber nicht soll von vns gesaget werden / soll viel weniger von vns verübet werden. Es soll ein Christ ein solch reines Gemüth haben / daß er dafür erschrecke / wann er solche Schande nur nen- </p> </div> </body> </text> </TEI> [487/0507]
der Liebe ist. Darumb müssen wir nicht lieben mit der Welt / sondern mit Christo / der hat kein Genieß gesuchet / sondern vielmehr hat sich verzehret / daß er vns erhielte. Also sollen Christen gedencken / wie sie hie auff Erden andern dienen vnd nutz seyn / mit Leib / Gut vnd Leben. Liebet nicht mit dem Munde allein / sondern in der That vnd Warheit; vnd vergebet einer dem andern / gleich wie Gott vns vergeben hat in Christo.
Ferner / spricht Paulus: Hurerey vnd alle Vnreinigkeit / oder Geitz / lasset nicht von euch gesaget werden / wie den Heiligen zustehet; auch schandbare Wort vnd Narrentheidung / oder Schertz / welche euch nicht ziemen / sondern vielmehr Dancksagung. Denn diß solt jhr wissen / daß kein Hurer oder Vnreiner / oder Geitziger / welcher ist ein Götzendiener / Erbe hat an dem Reich Christi vnd Gottes; Damit führet er vns auff die Reinigkeit im Wort vnd Wercken. Dann wie die Vnreinigkeit / also die Reinigkeit ist zweyerley / nemblich / in Wort vnd Wercken.
Pars II. Castitas. V. 3. 4. 5. Die Vnreinigkeit im Werck ist die befleckung deß Fleisches / Hurerey vnd allerley Vnreinigkeit / die ausser dem züchtigen gebrauch deß Ehestands getrieben wird / allein oder selbander / dessen vielfältige art nicht zu nennen ist. Diese Vnkeuschheit hat die art / wann man jhr erst nur etwas raum gibt / wird bald darauß eine vnersättliche Begierde vnd Lustseuche / die Paulus hie einen Geitz nennet / da der Mensch in seiner Vnzucht nicht kan genug haben.
Praeceptum de castitate 1. in opere.
_ à _ . Solche Vnzucht / wie sie auch Namen habe / soll von Christen so ferne seyn / daß wir sie nicht lassen von vns gesaget werden. Was aber nicht soll von vns gesaget werden / soll viel weniger von vns verübet werden. Es soll ein Christ ein solch reines Gemüth haben / daß er dafür erschrecke / wann er solche Schande nur nen-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/507 |
Zitationshilfe: | Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 487. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/507>, abgerufen am 27.07.2024. |