Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.Hiob. 33, 2. WIe in gemeiner Sprach / also auch in H. Schrifft ist gebräuchlich Matt. 5, 2./ diese Art zu reden / wann einer mit Frewdigkeit getrost vnnd vnerschrocken von einer Sachen redet / Eph. 6, 19.das man saget: Er thät den Mund auff. Also wird auch hie gesagt / Petrus that seinen Mund auff; sonsten weiß man wol daß keiner reden kan er öffne dann den Mund. Petrus hat den Mund geöffnet / so laßt vns öffnen Ohren vnd Hertzen. Introitus Concionis Petrinae.Es macht der Apostel den Eingang seiner Predigt mit solchen Worten: Nun erfahre ich in der Warheit / daß Gott V. 34. 35.die Person nicht ansihet. Sondern in allerley Volck wer jhn fürchtet vnd recht thut / der ist jhm angenehm. Was der Apostel in dem Gesicht gesehen hat / das erfähret er bey Cornelio in der That vnd Warheit. Erkenne hie den Willen deines Vatters / er will mit seinem Sohn dienen der gantzen Welt / sein Wolgefallen ist / daß alle Menschen in seinem Sohn jhm möchten wolgefallen. Hie ist kein Vnterscheyd zwischen Juden vnd Heyden / reich vnd arm / Weib vnnd Mann / wie sie alle für jhm ligen in einem gemeinen Verderben / so hat er als der Schöpffer aller Menschen / keinen Außschuß gemacht / sondern für alle seinen Sohn dahin gegeben. Mercke aber auch hie / was erfordert werde von demselben der Gott will angenehm seyn / nemlich GOtt fürchten / vnnd recht thun / nach der Gerechtigkeit streben / vnnd sich bearbeiten. Da solstu aber nicht gedencken / als köndte einer Gott fürchten vnd recht thun / ob er schon nicht den Glauben hätte an den Heyland der Welt JEsum: Dann wer der Gerechtigkeit will nachstreben / der muß den Grund legen in Christo JEsu. Wer durch den Glauben hat Christum JEsum / der hat dadurch seine Gerechtigkeit / vnnd bringet auch Früchte der Gerechtigkeit / daß ist dann ein solcher Mensch / welcher ist Gott angenehm. Hiob. 33, 2. WIe in gemeiner Sprach / also auch in H. Schrifft ist gebräuchlich Matt. 5, 2./ diese Art zu reden / wann einer mit Frewdigkeit getrost vnnd vnerschrocken von einer Sachen redet / Eph. 6, 19.das man saget: Er thät den Mund auff. Also wird auch hie gesagt / Petrus that seinen Mund auff; sonsten weiß man wol daß keiner reden kan er öffne dann den Mund. Petrus hat den Mund geöffnet / so laßt vns öffnen Ohren vnd Hertzen. Introitus Concionis Petrinae.Es macht der Apostel den Eingang seiner Predigt mit solchen Worten: Nun erfahre ich in der Warheit / daß Gott V. 34. 35.die Person nicht ansihet. Sondern in allerley Volck wer jhn fürchtet vnd recht thut / der ist jhm angenehm. Was der Apostel in dem Gesicht gesehen hat / das erfähret er bey Cornelio in der That vnd Warheit. Erkenne hie den Willen deines Vatters / er will mit seinem Sohn dienen der gantzen Welt / sein Wolgefallẽ ist / daß alle Menschen in seinem Sohn jhm möchten wolgefallen. Hie ist kein Vnterscheyd zwischen Juden vnd Heyden / reich vnd arm / Weib vnnd Mann / wie sie alle für jhm ligen in einem gemeinen Verderben / so hat er als der Schöpffer aller Menschen / keinen Außschuß gemacht / sondern für alle seinen Sohn dahin gegeben. Mercke aber auch hie / was erfordert werde von demselben der Gott will angenehm seyn / nemlich GOtt fürchten / vnnd recht thun / nach der Gerechtigkeit streben / vnnd sich bearbeiten. Da solstu aber nicht gedencken / als köndte einer Gott fürchten vnd recht thun / ob er schon nicht den Glauben hätte an den Heyland der Welt JEsum: Dann wer der Gerechtigkeit will nachstreben / der muß den Grund legen in Christo JEsu. Wer durch den Glauben hat Christum JEsum / der hat dadurch seine Gerechtigkeit / vnnd bringet auch Früchte der Gerechtigkeit / daß ist dann ein solcher Mensch / welcher ist Gott angenehm. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0638" n="618"/> <note place="left">Hiob. 33, 2.</note> <p>WIe in gemeiner Sprach / also auch in H. Schrifft ist gebräuchlich <note place="left">Matt. 5, 2.</note>/ diese Art zu reden / wann einer mit Frewdigkeit getrost vnnd vnerschrocken von einer Sachen redet / <note place="left">Eph. 6, 19.</note>das man saget: Er thät den Mund auff. Also wird auch hie gesagt / Petrus that seinen Mund auff; sonsten weiß man wol daß keiner reden kan er öffne dann den Mund. Petrus hat den Mund geöffnet / so laßt vns öffnen Ohren vnd Hertzen.</p> <note place="left">Introitus Concionis Petrinae.</note> <p>Es macht der Apostel den Eingang seiner Predigt mit solchen Worten: Nun erfahre ich in der Warheit / daß Gott <note place="left">V. 34. 35.</note>die Person nicht ansihet. 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Da solstu aber nicht gedencken / als köndte einer Gott fürchten vnd recht thun / ob er schon nicht den Glauben hätte an den Heyland der Welt JEsum: Dann wer der Gerechtigkeit will nachstreben / der muß den Grund legen in Christo JEsu. Wer durch den Glauben hat Christum JEsum / der hat dadurch seine Gerechtigkeit / vnnd bringet auch Früchte der Gerechtigkeit / daß ist dann ein solcher Mensch / welcher ist Gott angenehm.</p> </div> </body> </text> </TEI> [618/0638]
WIe in gemeiner Sprach / also auch in H. Schrifft ist gebräuchlich / diese Art zu reden / wann einer mit Frewdigkeit getrost vnnd vnerschrocken von einer Sachen redet / das man saget: Er thät den Mund auff. Also wird auch hie gesagt / Petrus that seinen Mund auff; sonsten weiß man wol daß keiner reden kan er öffne dann den Mund. Petrus hat den Mund geöffnet / so laßt vns öffnen Ohren vnd Hertzen.
Matt. 5, 2.
Eph. 6, 19. Es macht der Apostel den Eingang seiner Predigt mit solchen Worten: Nun erfahre ich in der Warheit / daß Gott die Person nicht ansihet. Sondern in allerley Volck wer jhn fürchtet vnd recht thut / der ist jhm angenehm. Was der Apostel in dem Gesicht gesehen hat / das erfähret er bey Cornelio in der That vnd Warheit.
V. 34. 35. Erkenne hie den Willen deines Vatters / er will mit seinem Sohn dienen der gantzen Welt / sein Wolgefallẽ ist / daß alle Menschen in seinem Sohn jhm möchten wolgefallen. Hie ist kein Vnterscheyd zwischen Juden vnd Heyden / reich vnd arm / Weib vnnd Mann / wie sie alle für jhm ligen in einem gemeinen Verderben / so hat er als der Schöpffer aller Menschen / keinen Außschuß gemacht / sondern für alle seinen Sohn dahin gegeben.
Mercke aber auch hie / was erfordert werde von demselben der Gott will angenehm seyn / nemlich GOtt fürchten / vnnd recht thun / nach der Gerechtigkeit streben / vnnd sich bearbeiten. Da solstu aber nicht gedencken / als köndte einer Gott fürchten vnd recht thun / ob er schon nicht den Glauben hätte an den Heyland der Welt JEsum: Dann wer der Gerechtigkeit will nachstreben / der muß den Grund legen in Christo JEsu. Wer durch den Glauben hat Christum JEsum / der hat dadurch seine Gerechtigkeit / vnnd bringet auch Früchte der Gerechtigkeit / daß ist dann ein solcher Mensch / welcher ist Gott angenehm.
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