Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.den Wind / vnd das Blasen deß heyligen Geistes. Wann er das Hertz auffmuntert so lauffen wir. Der Wind hat behende Gänge / dringt durch / vnd läßt sich nicht auffhalten. Also dringet auch der heylige Geist vnvermerckt ins Hertz hinein / vnnd rühret es. Er dringt mit seinem Sausen durch die gantze Welt / vnd hat die Macht der Höllen / die Stimme deß Geistes nicht können auffhalten. Dafür sey GOtt Danck. Wir wenden aber vnsere Augen auch auff das andere ZeichenArdens ignis, lingua ignis dicitur Esa. 5, 24. / da sehen wir fewrige Zungen / dann es wurden nebenst gedachtem Brausen von denen die versamblet waren gesehen / zertheilte fewrige Zungen / das ist ein leckendes Fewer / welches in Gestalt spitziger Zungen vber sich steiget / vnnd dieses Fewerlein / hat sich gesetzet auff einen jeglichen vnter jhnen. Wie bey der Tauffe Christi der heilige Geist sich hat sehen lassen in Gestalt einer Tauben / also lässet er sich hie sehen / in Gestalt eines brennenden Fewers / vnd dadurch ist erfüllet / was der Tauffer Johannes zuvorMatt, 3, 11. geweissaget hatte; Ich täuffe euch mit Wasser zur Busse / der aber nach mir kompt / der wird euch mit dem heyligen Geist vnd mit Fewer tauffen. Das hat aber auch seine Deutung. Das Fewer leuchtet / wärmet vnd läutert / also ist der heylige Geist zu erst ein Fewer daß vns erleuchtet / er machet vnsere Finsternuß hell vnnd liecht; Er ist zum andern ein Fewer das vns erwärmet / die wesentliche Flamme der Liebe / die vnsere kalte Hertzen brünstig machet. Er ist ein Fewer daß vns läutert vnd reiniget / wie ein vnreines Metall durchs Fewer geläutert wirdt / dann er verzehret die sündliche Begierde deß alten Adams. Wir werden aber von diesen vnd andern Würckungen deß H. Geistes an seinem Orth mehr hören / darumb wenden wir vns jetzt zu dem / was auff die sichtbare Außgiessung deß Heyligen Geistes gefolget. den Wind / vnd das Blasen deß heyligen Geistes. Wann er das Hertz auffmuntert so lauffen wir. Der Wind hat behende Gänge / dringt durch / vnd läßt sich nicht auffhalten. Also dringet auch der heylige Geist vnvermerckt ins Hertz hinein / vnnd rühret es. Er dringt mit seinem Sausen durch die gantze Welt / vnd hat die Macht der Höllen / die Stimme deß Geistes nicht können auffhalten. Dafür sey GOtt Danck. Wir wenden aber vnsere Augen auch auff das andere ZeichenArdens ignis, lingua ignis dicitur Esa. 5, 24. / da sehen wir fewrige Zungen / dann es wurden nebenst gedachtem Brausen von denen die versamblet waren gesehen / zertheilte fewrige Zungen / das ist ein leckendes Fewer / welches in Gestalt spitziger Zungen vber sich steiget / vnnd dieses Fewerlein / hat sich gesetzet auff einen jeglichen vnter jhnen. Wie bey der Tauffe Christi der heilige Geist sich hat sehen lassen in Gestalt einer Tauben / also lässet er sich hie sehen / in Gestalt eines brennenden Fewers / vnd dadurch ist erfüllet / was der Tauffer Johannes zuvorMatt, 3, 11. geweissaget hatte; Ich täuffe euch mit Wasser zur Busse / der aber nach mir kompt / der wird euch mit dem heyligen Geist vnd mit Fewer tauffen. Das hat aber auch seine Deutung. Das Fewer leuchtet / wärmet vnd läutert / also ist der heylige Geist zu erst ein Fewer daß vns erleuchtet / er machet vnsere Finsternuß hell vnnd liecht; Er ist zum andern ein Fewer das vns erwärmet / die wesentliche Flamme der Liebe / die vnsere kalte Hertzen brünstig machet. Er ist ein Fewer daß vns läutert vnd reiniget / wie ein vnreines Metall durchs Fewer geläutert wirdt / dann er verzehret die sündliche Begierde deß alten Adams. Wir werden aber von diesen vnd andern Würckungen deß H. Geistes an seinem Orth mehr hören / darumb wenden wir vns jetzt zu dem / was auff die sichtbare Außgiessung deß Heyligen Geistes gefolget. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0833" n="813"/> den Wind / vnd das Blasen deß heyligen Geistes. Wann er das Hertz auffmuntert so lauffen wir. Der Wind hat behende Gänge / dringt durch / vnd läßt sich nicht auffhalten. Also dringet auch der heylige Geist vnvermerckt ins Hertz hinein / vnnd rühret es. Er dringt mit seinem Sausen durch die gantze Welt / vnd hat die Macht der Höllen / die Stimme deß Geistes nicht können auffhalten. 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Das Fewer leuchtet / wärmet vnd läutert / also ist der heylige Geist zu erst ein Fewer daß vns erleuchtet / er machet vnsere Finsternuß hell vnnd liecht; Er ist zum andern ein Fewer das vns erwärmet / die wesentliche Flamme der Liebe / die vnsere kalte Hertzen brünstig machet. Er ist ein Fewer daß vns läutert vnd reiniget / wie ein vnreines Metall durchs Fewer geläutert wirdt / dann er verzehret die sündliche Begierde deß alten Adams. Wir werden aber von diesen vnd andern Würckungen deß H. Geistes an seinem Orth mehr hören / darumb wenden wir vns jetzt zu dem / was auff die sichtbare Außgiessung deß Heyligen Geistes gefolget.</p> </div> </body> </text> </TEI> [813/0833]
den Wind / vnd das Blasen deß heyligen Geistes. Wann er das Hertz auffmuntert so lauffen wir. Der Wind hat behende Gänge / dringt durch / vnd läßt sich nicht auffhalten. Also dringet auch der heylige Geist vnvermerckt ins Hertz hinein / vnnd rühret es. Er dringt mit seinem Sausen durch die gantze Welt / vnd hat die Macht der Höllen / die Stimme deß Geistes nicht können auffhalten. Dafür sey GOtt Danck.
Wir wenden aber vnsere Augen auch auff das andere Zeichen / da sehen wir fewrige Zungen / dann es wurden nebenst gedachtem Brausen von denen die versamblet waren gesehen / zertheilte fewrige Zungen / das ist ein leckendes Fewer / welches in Gestalt spitziger Zungen vber sich steiget / vnnd dieses Fewerlein / hat sich gesetzet auff einen jeglichen vnter jhnen. Wie bey der Tauffe Christi der heilige Geist sich hat sehen lassen in Gestalt einer Tauben / also lässet er sich hie sehen / in Gestalt eines brennenden Fewers / vnd dadurch ist erfüllet / was der Tauffer Johannes zuvor geweissaget hatte; Ich täuffe euch mit Wasser zur Busse / der aber nach mir kompt / der wird euch mit dem heyligen Geist vnd mit Fewer tauffen. Das hat aber auch seine Deutung. Das Fewer leuchtet / wärmet vnd läutert / also ist der heylige Geist zu erst ein Fewer daß vns erleuchtet / er machet vnsere Finsternuß hell vnnd liecht; Er ist zum andern ein Fewer das vns erwärmet / die wesentliche Flamme der Liebe / die vnsere kalte Hertzen brünstig machet. Er ist ein Fewer daß vns läutert vnd reiniget / wie ein vnreines Metall durchs Fewer geläutert wirdt / dann er verzehret die sündliche Begierde deß alten Adams. Wir werden aber von diesen vnd andern Würckungen deß H. Geistes an seinem Orth mehr hören / darumb wenden wir vns jetzt zu dem / was auff die sichtbare Außgiessung deß Heyligen Geistes gefolget.
Ardens ignis, lingua ignis dicitur Esa. 5, 24.
Matt, 3, 11.
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