Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

Bild:
<< vorherige Seite

den Wind / vnd das Blasen deß heyligen Geistes. Wann er das Hertz auffmuntert so lauffen wir. Der Wind hat behende Gänge / dringt durch / vnd läßt sich nicht auffhalten. Also dringet auch der heylige Geist vnvermerckt ins Hertz hinein / vnnd rühret es. Er dringt mit seinem Sausen durch die gantze Welt / vnd hat die Macht der Höllen / die Stimme deß Geistes nicht können auffhalten. Dafür sey GOtt Danck.

Wir wenden aber vnsere Augen auch auff das andere ZeichenArdens ignis, lingua ignis dicitur Esa. 5, 24. / da sehen wir fewrige Zungen / dann es wurden nebenst gedachtem Brausen von denen die versamblet waren gesehen / zertheilte fewrige Zungen / das ist ein leckendes Fewer / welches in Gestalt spitziger Zungen vber sich steiget / vnnd dieses Fewerlein / hat sich gesetzet auff einen jeglichen vnter jhnen. Wie bey der Tauffe Christi der heilige Geist sich hat sehen lassen in Gestalt einer Tauben / also lässet er sich hie sehen / in Gestalt eines brennenden Fewers / vnd dadurch ist erfüllet / was der Tauffer Johannes zuvorMatt, 3, 11. geweissaget hatte; Ich täuffe euch mit Wasser zur Busse / der aber nach mir kompt / der wird euch mit dem heyligen Geist vnd mit Fewer tauffen. Das hat aber auch seine Deutung. Das Fewer leuchtet / wärmet vnd läutert / also ist der heylige Geist zu erst ein Fewer daß vns erleuchtet / er machet vnsere Finsternuß hell vnnd liecht; Er ist zum andern ein Fewer das vns erwärmet / die wesentliche Flamme der Liebe / die vnsere kalte Hertzen brünstig machet. Er ist ein Fewer daß vns läutert vnd reiniget / wie ein vnreines Metall durchs Fewer geläutert wirdt / dann er verzehret die sündliche Begierde deß alten Adams. Wir werden aber von diesen vnd andern Würckungen deß H. Geistes an seinem Orth mehr hören / darumb wenden wir vns jetzt zu dem / was auff die sichtbare Außgiessung deß Heyligen Geistes gefolget.

den Wind / vnd das Blasen deß heyligen Geistes. Wann er das Hertz auffmuntert so lauffen wir. Der Wind hat behende Gänge / dringt durch / vnd läßt sich nicht auffhalten. Also dringet auch der heylige Geist vnvermerckt ins Hertz hinein / vnnd rühret es. Er dringt mit seinem Sausen durch die gantze Welt / vnd hat die Macht der Höllen / die Stimme deß Geistes nicht können auffhalten. Dafür sey GOtt Danck.

Wir wenden aber vnsere Augen auch auff das andere ZeichenArdens ignis, lingua ignis dicitur Esa. 5, 24. / da sehen wir fewrige Zungen / dann es wurden nebenst gedachtem Brausen von denen die versamblet waren gesehen / zertheilte fewrige Zungen / das ist ein leckendes Fewer / welches in Gestalt spitziger Zungen vber sich steiget / vnnd dieses Fewerlein / hat sich gesetzet auff einen jeglichen vnter jhnen. Wie bey der Tauffe Christi der heilige Geist sich hat sehen lassen in Gestalt einer Tauben / also lässet er sich hie sehen / in Gestalt eines brennenden Fewers / vnd dadurch ist erfüllet / was der Tauffer Johannes zuvorMatt, 3, 11. geweissaget hatte; Ich täuffe euch mit Wasser zur Busse / der aber nach mir kompt / der wird euch mit dem heyligen Geist vnd mit Fewer tauffen. Das hat aber auch seine Deutung. Das Fewer leuchtet / wärmet vnd läutert / also ist der heylige Geist zu erst ein Fewer daß vns erleuchtet / er machet vnsere Finsternuß hell vnnd liecht; Er ist zum andern ein Fewer das vns erwärmet / die wesentliche Flamme der Liebe / die vnsere kalte Hertzen brünstig machet. Er ist ein Fewer daß vns läutert vnd reiniget / wie ein vnreines Metall durchs Fewer geläutert wirdt / dann er verzehret die sündliche Begierde deß alten Adams. Wir werden aber von diesen vnd andern Würckungen deß H. Geistes an seinem Orth mehr hören / darumb wenden wir vns jetzt zu dem / was auff die sichtbare Außgiessung deß Heyligen Geistes gefolget.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0833" n="813"/>
den Wind / vnd das Blasen deß                      heyligen Geistes. Wann er das Hertz auffmuntert so lauffen wir. Der Wind hat                      behende Gänge / dringt durch / vnd läßt sich nicht auffhalten. Also dringet auch                      der heylige Geist vnvermerckt ins Hertz hinein / vnnd rühret es. Er dringt mit                      seinem Sausen durch die gantze Welt / vnd hat die Macht der Höllen / die Stimme                      deß Geistes nicht können auffhalten. Dafür sey GOtt Danck.</p>
        <p>Wir wenden aber vnsere Augen auch auff das andere Zeichen<note place="right">Ardens ignis, lingua ignis dicitur Esa. 5, 24.</note> /                      da sehen wir fewrige Zungen / dann es wurden nebenst gedachtem Brausen von denen                      die versamblet waren gesehen / zertheilte fewrige Zungen / das ist ein leckendes                      Fewer / welches in Gestalt spitziger Zungen vber sich steiget / vnnd dieses                      Fewerlein / hat sich gesetzet auff einen jeglichen vnter jhnen. Wie bey der                      Tauffe Christi der heilige Geist sich hat sehen lassen in Gestalt einer Tauben /                      also lässet er sich hie sehen / in Gestalt eines brennenden Fewers / vnd dadurch                      ist erfüllet / was der Tauffer Johannes zuvor<note place="right">Matt, 3,                          11.</note> geweissaget hatte; Ich täuffe euch mit Wasser zur Busse / der                      aber nach mir kompt / der wird euch mit dem heyligen Geist vnd mit Fewer                      tauffen. Das hat aber auch seine Deutung. Das Fewer leuchtet / wärmet vnd                      läutert / also ist der heylige Geist zu erst ein Fewer daß vns erleuchtet / er                      machet vnsere Finsternuß hell vnnd liecht; Er ist zum andern ein Fewer das vns                      erwärmet / die wesentliche Flamme der Liebe / die vnsere kalte Hertzen brünstig                      machet. Er ist ein Fewer daß vns läutert vnd reiniget / wie ein vnreines Metall                      durchs Fewer geläutert wirdt / dann er verzehret die sündliche Begierde deß                      alten Adams. Wir werden aber von diesen vnd andern Würckungen deß H. Geistes an                      seinem Orth mehr hören / darumb wenden wir vns jetzt zu dem / was auff die                      sichtbare Außgiessung deß Heyligen Geistes gefolget.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[813/0833] den Wind / vnd das Blasen deß heyligen Geistes. Wann er das Hertz auffmuntert so lauffen wir. Der Wind hat behende Gänge / dringt durch / vnd läßt sich nicht auffhalten. Also dringet auch der heylige Geist vnvermerckt ins Hertz hinein / vnnd rühret es. Er dringt mit seinem Sausen durch die gantze Welt / vnd hat die Macht der Höllen / die Stimme deß Geistes nicht können auffhalten. Dafür sey GOtt Danck. Wir wenden aber vnsere Augen auch auff das andere Zeichen / da sehen wir fewrige Zungen / dann es wurden nebenst gedachtem Brausen von denen die versamblet waren gesehen / zertheilte fewrige Zungen / das ist ein leckendes Fewer / welches in Gestalt spitziger Zungen vber sich steiget / vnnd dieses Fewerlein / hat sich gesetzet auff einen jeglichen vnter jhnen. Wie bey der Tauffe Christi der heilige Geist sich hat sehen lassen in Gestalt einer Tauben / also lässet er sich hie sehen / in Gestalt eines brennenden Fewers / vnd dadurch ist erfüllet / was der Tauffer Johannes zuvor geweissaget hatte; Ich täuffe euch mit Wasser zur Busse / der aber nach mir kompt / der wird euch mit dem heyligen Geist vnd mit Fewer tauffen. Das hat aber auch seine Deutung. Das Fewer leuchtet / wärmet vnd läutert / also ist der heylige Geist zu erst ein Fewer daß vns erleuchtet / er machet vnsere Finsternuß hell vnnd liecht; Er ist zum andern ein Fewer das vns erwärmet / die wesentliche Flamme der Liebe / die vnsere kalte Hertzen brünstig machet. Er ist ein Fewer daß vns läutert vnd reiniget / wie ein vnreines Metall durchs Fewer geläutert wirdt / dann er verzehret die sündliche Begierde deß alten Adams. Wir werden aber von diesen vnd andern Würckungen deß H. Geistes an seinem Orth mehr hören / darumb wenden wir vns jetzt zu dem / was auff die sichtbare Außgiessung deß Heyligen Geistes gefolget. Ardens ignis, lingua ignis dicitur Esa. 5, 24. Matt, 3, 11.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/833
Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 813. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/833>, abgerufen am 21.11.2024.